Rezension/Kritik - Online seit 20.12.2011. Dieser Artikel wurde 9374 mal aufgerufen.
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Schon öfter wurde die Osterinsel zum Thema eines Brettspiels gemacht, bieten sich die kolossalen Steinskulpturen (Moais) doch wahrhaftig an, mit optisch faszinierendem Spielmaterial zu beeindrucken. Die Osterinsel ist unter dem Namen "Nationalpark Rapa Nui" Teil des UNESCO-Welterbes. Und eben diesen Titel gab Klaus-Jürgen Wrede seinem neuesten Kartenspiel, bei dem die Spieler in die Rollen mächtiger Stammeshäuptlinge schlüpfen und in dieser Funktion immer wieder vor der Entscheidung stehen, welche wichtige Person das eigene Dorf als Nächstes verstärken soll oder ob sie gar für teures Baumaterial eine imposante Steinstatue errichten sollen, um bei der Zug um Zug stattfindenden Wertung besser abzuschneiden als die Kontrahenten.
Lediglich vier verschiedene Kartenarten gibt es in dem Spiel: Holzfäller, Priester, Jäger und Sammler sowie Moai-Statuen. Zu Beginn besitzt jeder Spieler einen Holzfäller, den er gleich vor sich auslegt, sowie drei unterschiedliche Jäger und Sammler, die er auf die Hand nimmt. Außerdem erhält er noch je eine der vier verschiedenen Opferkarten und eine bestimmte Menge Holz, die von der Startposition abhängig ist.
Wer an der Reihe ist, spielt grundsätzlich eine Karte aus und zieht eine nach. Das Ausspielen von Karten kostet üblicherweise nichts, es sei denn, man möchte eine Statue bauen, was mit 7 Holz zu bezahlen ist, oder man möchte zwei oder drei Jäger-und-Sammler-Karten gleichzeitig ausspielen. Dies darf man aber nur, wenn es sich um gleiche Karten handelt – jede zusätzliche Karte kostet dann 1 Holz.
Von vier breit gefächert ausliegenden Kartenreihen mit maximal vier Karten darf man anschließend eine nachziehen. Die Karte, welche unter der weggenommenen liegt, wird danach gewertet. Falls die letzte Karte einer Reihe genommen wurde, werden vier neue aufgedeckt. In diesem Fall ist die letzte Karte die Wertungskarte. Jeder, der eine der Wertungskarte entsprechende Karte vor sich ausliegen hat, erhält dafür eine Belohnung. Bei Priestern erhält man Siegpunkte, bei Holzfällern Holz, und zwar so viel, wie man davon in seiner Auslage hat. Der Spieler mit der alleinigen Mehrheit bekommt dabei zusätzlich einen Siegpunkt bzw. ein Holz. Auch für Moai-Statuen gibt es in derselben Form eine Belohnung, nur darf man sich hier aussuchen, ob man entsprechend Siegpunkte oder Holz nimmt.
Etwas anders verläuft die Wertung bei den Jäger-und-Sammler-Karten. Hier bekommt man grundsätzlich nur eine entsprechende Opferkarte als Belohnung, es sei denn, man hat die alleinige Mehrheit, dann bekommt man eine zweite Karte dazu.
Das Ausspielen von Moai-Karten hat noch einen zusätzlichen Effekt: Es wird nämlich geopfert. Der dem Spieler am Zug folgende Spieler muss eine seiner Opferkarten offen auf den Opferplatz legen, alle anderen Spieler folgen im Uhrzeigersinn und machen dasselbe. Der letzte Spieler jedoch (also der, der die Moai-Karte gespielt hatte) darf seine Opferkarte verdeckt auf den Stapel legen und außerdem noch um eine zusätzliche Karte von einem beliebigen Opferkarten-Nachziehstapel ergänzen.
Das Spiel endet sofort, wenn eine leergeräumte Reihe nicht mehr mit vier neuen Karten bestückt werden kann. Zum Schluss werden die durch Moai-Statuen und Priester erworbenen Siegpunkte gezählt. Weiters ergeben fünf Holz noch einen und jede Moai-Statue vier Siegpunkte. Außerdem muss der Opferplatz ausgewertet werden, um den Wert der noch nicht geopferten Karten zu bestimmen. Jene Opferkarten, von denen am meisten geopfert wurden, sind am Ende 3 Siegpunkte wert, die zweitmeisten 2 und die drittmeisten 3 Punkte. Wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.
Obwohl man während der Spielerklärung wegen der unterschiedlichen Karten meistens noch ein wenig planlos ist, merkt man recht schnell, dass der Spielablauf eigentlich ziemlich einfach und eingängig ist. Im Grunde besteht er ja nur darin, dass man eine Karte ausspielt, eine nachzieht und damit eine Wertung auslöst. Dass jeder Kartentyp eine Besonderheit hat, begreift man am besten während einer Probepartie. Und weil eine solche nach etwa 30 Minuten recht schnell beendet ist, wird meistens sofort eine neue Runde angehängt, in der dann alle Spieler gleichberechtigt agieren können.
Rapa Nui ist zwar ein recht einfaches Spiel, trotzdem verläuft es immer wieder anders, so dass man mit ein und derselben Taktik nicht immer gewinnen kann. Man muss einfach flexibel bleiben und sich den Gegebenheiten anpassen. Das ist auch der Grund, warum mir dieses Spiel nach unzähligen Partien immer noch Spaß macht. Mal hat man Holzmangel, weil die Karten erst sehr spät ins Spiel kommen, dann wieder lassen die Jäger und Sammler auf sich warten, so dass man kaum Opferkarten hat und jedes Mal gestöhnt wird, wenn wieder eine Statue errichtet wird und man sich von einer seiner wenigen Opferkarten trennen muss. Ein anderes Mal liegen schon zu Beginn sehr viele Holzfäller aus und alle Spieler schwimmen in Holz. Wenn dann allerdings die Moai-Karten ausbleiben, kann man sein Holz erst einmal nicht investieren.
Es sei denn, man kauft damit Opferkarten. Zu Beginn seines Zuges darf ein Spieler nämlich immer genau eine davon kaufen. Diese Karte kostet 5 Holz. Davon darf aber so viel Holz abgezogen werden, wie ein Spieler zur Opferkarte gehörige Jäger-und-Sammler-Karten vor sich liegen hat. Dies ist auch der Grund, warum es durchaus Sinn macht, viele Jäger-und-Sammler-Karten einer Sorte auszulegen, denn der Ertrag bei der Wertung einer solchen ist ja maximal 2, falls man in dieser Kartensorte die meisten ausliegen hat.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass es keine klare Siegstrategie gibt, weil die Kartenkonstellationen immer wieder anders sind. Man muss einfach ständig aufs Neue flexibel bleiben mit seinen Planungen.
Spielregel und Grafik sind gut gelungen und positiv ist außerdem zu erwähnen, dass das Spiel in jeder Besetzung Spaß macht. Zu zweit hat man jedoch einen besseren Überblick über die Karten des Gegners, während man im Spiel zu viert schon etwas genauer schauen muss, um den Überblick zu behalten, mit welchen Wertungen man den lieben Mitspielern einen allzu großen Gefallen tun würde.
Die Altersangabe ab 10 Jahren wurde vielleicht ein bisschen vorsichtig gewählt, ich hab's auch schon mit 9-Jährigen gespielt.
Rapa Nui ist ein gelungenes Kartenspiel, das sowohl bei Viel- als auch Gelegenheitsspielern gleichermaßen gut ankommt, so dass häufig noch weitere Partien angehängt werden. Auch das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt – Spielerherz, was willst du mehr?
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Rapa Nui:
4,2, 14 Bewertung(en)
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05.11.11 von Sandra Lemberger |
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30.10.11 von Roland Winner - ... mit neuem Wertungs-Mechanismus. |
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30.10.11 von Barbara Winner |
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13.11.11 von Patrizia Holz |
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13.11.11 von Andrea Poganiuch |
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19.12.11 von Rene Puttin - Viel Spiel für wenig Geld! Funktioniert in allen Besetzungen sehr gut, auch wenn es sich ganz anders spielt. |
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19.12.11 von Michael Andersch - Funktioniert, aber spannend geht leider anders. |
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19.12.11 von Jost Schwider - Kleines Spiel in zu großer Verpackung: Der Spielspaß kann leider nicht mithalten. |
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19.12.11 von Steffen Wallraff |
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02.04.12 von Randolph Betten - Fantastisch! Mir macht es am meisten zu zweit Spaß!!! Kompliment an den Autor! |
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28.05.12 von Mahmut Dural - Leider nicht mehr als 4 Punkte wert. |
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27.01.13 von Horst Sawroch |
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06.03.14 von Monika Harke - Flottes Sammelspiel. Spabnnend bis zum Schluss. Auch zu zweit gut spielbar. |
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25.04.14 von Hardy Jackson - Tolles Kartenspiel mit sehr originellen Mechanismen. Schön gestaltete Karten, flüssiger Ablauf, keine Langeweile, da die Züge der anderen für einen immer relevant sind. Flotte Spieldauer, spannend bis zum Schluss. Hoher Wiederspielreiz, die Spieltife ist größer als man zunächst vermutet. Spiel sich zudem mit jeder Spielerzahl unterschiedlich. Am ausgewogensten ist es aber zu dritt. Zu viert ist es etwas zu kurz und glückslastig, zu zweit kommt der Opfergabenmechanismus nicht in seiner ganzen Bandbreite zum Tragen. Kritik gibt's an dem Inlay der Box, welches sehr ungünstig gestaltet ist. Eine kleines Spiel-Juwel, leider unverständlicherweise etwas untergegangen. Zu 2t oder zu 4t 5 Punkte, zu dritte volle sechs Punkte, da es wirklich aus der Masse positiv heraussticht. |
Leserwertung Rapa Nui:
4.1, 17 Bewertung(en)
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20.12.11 von Würfel 66 - :o))) |
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20.12.11 von Gregor F. |
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20.12.11 von Braz - Ich seh`s ähnlich wie Micha: Spannend war`s für mich leider auch nicht. |
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20.12.11 von Carlo - Das häufigst gespielte Spiel von Essen (bis jetzt). |
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20.12.11 von Jörn |
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21.12.11 von nora - Wir haben das Spiel zu zweit gespielt und hatten danach nicht den Wunsch, es nochmals zu probieren. Es war einfach langweilig. |
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24.12.11 von Marco Stutzke |
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25.12.11 von Hilko Drude - Uns gefällt es besonders zu zweit - nach ein paar Runden spielt es sich wirklich schnell, trotzdem gibt es spannende Entscheidungen zu treffen, und nur selten steht der Sieg lange im Voraus fest. |
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03.01.12 von Köppquist |
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10.03.12 von vanM - Ein nettes Spiel als Ab- oder Aufsacker, wenn es mal kein Fun-Spiel sein soll/muss. Lockeres Kartensammeln mit moderaten taktischen und strategischen Elementen. Manchmal etwas unausgewogen, wenn es (typischerweise dem Startspieler) gelingt längere Zeit die Holzfällermehrheit zu behaupten. |
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05.05.12 von Pasvik - Note nach abgebrochenem Spiel zu zweit. Der Funke sprang leider nicht über. Keine Spannung. Es gibt Besseres. Ich glaube nicht, dass ich es selbst nochmal vorschlagen werde. Sollte jemand drauf bestehen, würde ich dem Spiel eine zweite Chance geben. Aber ich glaube kaum, dass dies bei uns geschehen wird. |
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28.05.12 von Gülsüm Dural - Schwanke zwischen 4 und 5 Punkten. |
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01.08.12 von Hans Huehnchen - Glückslastiges, aber gutes Spiel. |
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28.01.13 von Tim |
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12.08.13 von Max Heininger - Tolles Spiel in kleiner Schachtel, mit raffinierten und teilweise (zumindest für mich) neuen Mechanismen. Steckt mehr dahinter, als man nach dem lesen der Regel meint. Nur knapp an der Höchstnote vorbei. |
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12.01.20 von Peter Steinert |
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01.11.20 von felixs - Rapa Nui schafft mit recht einfachen Elementen sehr komplexe und fordernde Spielsituationen. Dabei bleibt noch genug Zufall und Raum zum Zocken, allerdings auch nur gerade so - es ist schon klar ein taktisches Spiel. Die Aufmachung ist sehr hübsch, hätte aber noch ein bißchen mehr Hilfestellung bei der Übersichtlichkeit gebrauchen können. Insgesamt ist das mein einziger Kritikpunkt: Da es bei dem Spiel sehr genau darauf ankommt, die Mitspieler im Auge zu behalten und keine Vorlagen zu bereiten, wäre eine bessere Übersichtlichkeit gut gewesen. Ansonsten passt alles. Sehr schön. |