Rezension/Kritik - Online seit 05.06.2016. Dieser Artikel wurde 5182 mal aufgerufen.
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Fräulein Kiki hat ein großes Problem. Sie konnte die Eier nicht in andere Nester legen. Aber es wird Zeit zum Brüten. Also muss sie selber ran und ihr Nest bauen. Da sie das aber noch nie gemacht hat, wird das eine kniffelige Angelegenheit für sie - und die Spieler. Denn schließlich muss Kiki ganz zum Schluss noch auf den Eierberg.
Der untere Teil der Metallröhrenverpackung ist auch gleichzeitig unser Nest, in das wir die Stäbe mit den bunten Enden reinstellen, wie Spaghetti in einen Topf: schön im Kreis aufgefächert.
Wer sich als Nestbauarbeiter versuchen will, zieht einen Stab aus dem Nest und schaut, ob der auf beiden Seiten die gleiche Farbe hat.
Das geht so lange weiter, bis jemand sein letztes Ei erfolgreich ins Nest legen konnte. Ist er jetzt wieder an der Reihe, muss er Kiki ebenfalls vorsichtig ins Nest setzen. Auch hier darf natürlich kein Ei rein- oder rausfallen. Wem das gelingt, der darf sich "Supernestbaumeistereierleger" nennen und ein Liedchen trällern.
Kinderspiele testen ist manchmal keine schöne Sache. Da freut man sich auf eine tolle Zeit und tolle Reaktionen der Kinder und was bleibt aus? Genau ... eben all das. Stattdessen macht sich Frust, Langeweile und Ärger am Tisch breit ... wie bei Zum Kuckuck.
Was genau läuft falsch bei diesem Spiel? Folgendes:
Wirklich schade daran ist, dass Zum Kuckuck eigentlich viele tolle Ansätze hat. Geschicklichkeit gepaart mit ein bisschen zocken, eine ruhige Hand haben ... dazu noch das Nest. Das sieht immer toller aus, je mehr Stäbe verbaut wurden, und es kommt wirklich ein Nestbaugefühl am Tisch auf. Das ist eigentlich genau das, was ein gutes Kinderspiel ausmacht. Aber, wie oben schon erwähnt: Für Kinder in diesem Alter ist das nicht zu beherrschen. Und selbst für ältere Kinder.
Wenn Kinder sich mit Zum Kuckuck beschäftigen, dann benutzen sie es als Spielzeug. Aber auch nur, wenn sie vorher noch nicht viele oder gar keine Partie gespielt haben. Dann geht die Erfahrung hier eher dahin, dass sie von dem Spiel gar nichts mehr wissen wollen.
Was eigentlich schade ist ... aber irgendwie auch verständlich. Ich als Kind in diesem Alter hätte daran auch keinen Spaß mehr gefunden.
Zum Kuckuck sollte man also nur in Runden mit Mitspielern ab 10-12 oder reinen Erwachsenenrunden spielen. Da Zum Kuckuck aber eindeutig für die Zielgruppe 4+ aufgemacht ist, wird das wohl selten passieren. Was auch wieder schade wäre, denn damit hätte Zum Kuckuck vielleicht noch eine interessierte Zielgruppe aufgemacht.
Aber da ist die Konkurrenz im Geschicklichkeits-Familienspielsegment zu groß. Deshalb kann man abschließend nur sagen: Zum Kuckuck sollte man sich nicht als Kinderspiel zulegen. Höchstens als Familienspiel ... wenn einem die Beschreibung zugesagt hat.
Rezension Christoph Schlewinski
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Zum Kuckuck!: 2,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.04.16 von Christoph Schlewinski - Note eins als Kinderspiel und Note drei als Familienspiel. Macht im Schnitt Note zwei. |
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