Rezension/Kritik - Online seit 26.06.2001. Dieser Artikel wurde 17854 mal aufgerufen.

Wyatt Earp

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Autor: R. Borg
M. Fitzgerald
Illustration: Franz Vohwinkel
Vincent Dutrait
Verlag: alea
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 2 - 4
Dauer: 45 - 60 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2001
Bewertung: 4,2 4,2 H@LL9000
4,3 4,3 Leser
Ranking: Platz 3148
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Wyatt Earp

Spielziel

Wie der Titel des Spiels schon erahnen lässt, begeben wir uns bei „Wyatt Earp“ in den wilden Westen. Unsere Aufgabe ist es weltbekannte Outlaws wie Jesse James, Butch Cassady und Sundance Kid dingfest zu machen und Prämien zu kassieren. Durch geschicktes Ablegen der Outlaw- und Sheriff-Karten erlangt man Mehrheiten und damit die entsprechenden Beteiligungen an den Prämien. Wer zuerst 25.000$ an Prämien kassiert hat, gewinnt das Spiel.

Ablauf

Es gibt insgesamt 7 Outlaw-Steckbriefe, die im Kreis auf den Spieltisch gelegt werden. Auf jedem der Outlaws liegen zu Beginn jeweils 1000$, welche sich im Verlauf des Spiels noch vermehren werden.

Jeder Spieler startet mit 10 Handkarten. Es wird reihum gespielt. Wer am Zug ist führt folgende Aktionen durch:

1. Karten ziehen: Entweder zwei Karten vom Zugstapel oder die oberste Karte vom Ablagestapel. Diese Aktion muss durchgeführt werden.

2. Karten ausspielen: Beliebig viele Outlaw-Karten, aber nur eine Sheriff-Karte pro Runde ausspielen. Diese Aktion kann durchgeführt werden.

3. Karte abwerfen: Zum Schluss wirft der Spieler eine Karte auf den Ablagestapel.

Diese Aktion muss durchgeführt werden.

Das Ausspielen von Karten:

a) Die Outlaw-Karten

Die Outlaw-Karten tragen die gleichen Namen und Farben, wie die offen ausgelegten Steckbriefe und sind diesen somit zugeordnet. Wenn noch keine Outlaw-Karte einer bestimmten Farbe ausgelegt wurde, müssen immer 3 Karten dieses Typs offen ausgelegt werden. Ab jetzt dürfen alle Spieler auch einzelne Karten dieser Farbe auslegen. Jede Outlaw-Karte hat den Wert 2.

Immer wenn Outlaw-Karten ausgelegt werden erhöht sich der Wert des Outlaws um

(Anzahl ausgelegter Karten – 1) * 1000$. Bei 3 Outlaws werden somit 2000$ auf das dazugehörige Steckbriefe gelegt.

b) Die Sheriff-Karten

Die Sheriff-Karten haben besondere Funktionen. Viele von Ihnen dürfen aber nur dann eingesetzt werden, wenn sie ein Duell bestehen. Das Duell ist sehr einfach. Man deckt die nächste Karte vom Zugstapel auf. Zieht mein einen Outlaw (diese sind auch mit einem Einschussloch gekennzeichnet) hat man Glück gehabt und die Karte darf in der gewünschten Funktion eingesetzt werden. Zieht man einen Sheriff, wird die Sheriff-Karte funktionslos auf den Ablagestapel gelegt. Da es 49 Outlaw-Karten aber nur 29 Sheriff-Karten gibt, stehen die Chancen ein solches Duell zu gewinnen recht gut.

Es gibt verschiedene Arten von Sheriff-Karten:

Die „Photo“-Karte hat ebenfalls eine Farbzuordnung. Wenn sie das Duell gewinnen, bringt diese Karte zusätzliche 1000$ sowie zusätzliche 4 Siegpunkte für den Spieler, der sie ausgelegt hat.

Die „Überfall“-Karte bringt 3000$ und einen Siegpunkt für eine Farbe des Spielers Wahl. Für diese Farbe muss man jedoch mindestens einen Outlaw ausliegen haben.

Die „Banküberfall“-Karte ist ähnlich der Überfallkarte. Sie bringt zwar nur 1000$ für den Outlaw, aber 2 Siegpunkte für den Spieler.

Der „Schnellste Schütze“ reiht sich ebenfalls in diese Karten-Rubrik ein (1000$ + 3 Siegpunkte), allerdings darf es diese Karte nur einmal auf dem Spieltisch geben, d.h. wenn ein Spieler diese Karte ausspielt, wird eine andere, offen ausliegende „Schnellste Schütze“-Karte vom Spieltisch entfernt.

Mit „Most Wanted“ darf man sich eine Karte wünschen.

a) Von der Hand der Mitspieler. Der Spieler wünscht sich eine Karte. Mit oder gegen den Uhrzeigersinn werden nun die Mitspieler befragt, ob sie diese Karte auf der Hand haben. Der Spieler, der diese Karte hat, muss sie dem Wünschenden ausliefern. Die anderen, ihm folgenden Spieler haben dann Glück gehabt.

b) Von den ausliegenden Karten der Mitspieler darf man sich eine Outlaw-Karte nehmen. Hierzu muss man jedoch ein Duell bestehen.

Die „Unterschlupf“-Karte sperrt anderen Spielern Karten in der Auslage. Sofern man das Duell besteht, darf man einem Mitspieler eine Farbe blockieren. Diese Karten zählen bei einer eventuellen Wertung nicht mit.

Mit der „Wyatt Earp“-Karte kann man sich

a) gegen eine Unterschlupf-Karte wehren (Man muss ein Duell bestehen).

b) zwei zusätzliche Karten vom Stapel ziehen

c) sich eine Karte aus dem Ablagestapel heraussuchen und (wenn man möchte) ausnahmsweise sofort ausspielen, auch wenn es eine weitere Sheriff-Karte ist.

Sobald ein Spieler alle seine Karten ausgespielt hat, oder der Zugstapel zwei mal durchgespielt wurde, gibt es eine Wertung:

Um einen Outlaw und das auf seinem Steckbrief liegende Geld werten zu können, müssen mindestens 8 Siegpunkte zu diesem Outlaw ausliegen. Ist dies nicht der Fall, bleibt das Geld liegen und wird vielleicht in der nächsten Runde verteilt. Sind die 8 Punkte erreicht, wird das Geld verteilt.

Hat ein Spieler alleine Karten ausliegen bzw. 5 oder mehr Siegpunkte als der Spieler mit den zweitmeisten Punkte, dann kassiert er alleine das gesamte, auf diesem Steckbrief liegende Geld.

Sind mehrere Spieler führend, so werden alle Spieler bis zu 4 Punkten weniger als der Führende ausgezahlt. Zuerst bekommt der führende Spieler 2000$, danach die anderen jeweils 1000$, danach reihum 1000$ an jeden Spieler, immer in de Reihenfolge der Anteile Platzierung. Wenn das Geld nicht aufgeht, d.h. zwei oder mehr Spieler mit gleicher Siegpunkteanzahl nicht ausgezahlt werden können, bleibt das Restgeld für die nächste Runde liegen.

Wenn alle Outlaw-Steckbriefe auf diese Weise geprüft und die Spieler belohnt wurden, werden erneut 1000$ alle Steckbriefe gelegt, alle Spieler bekommen erneut 10 Karten und das Spiel geht weiter.

Spielende:

Sobald ein Spieler nach der Wertung 25.000$ besitzt, ist das Spiel beendet. Sieger ist der Spieler mit dem meisten Geld. Bei Gleichstand gibt es Duell.

Fazit

Wer geglaubt hat, dass ALEA nur anspruchsvolle Spiele für Vielspieler konzipiert und sich aufgrund dieser Annahme blind jedes Spiel kauft, wird hier eine herbe Überraschung erleben. Es ist zwar richtig, dass speziell ALEA, als Tochter von Ravensburger ins Leben gerufen wurde, um den o.g. Markt abzudecken, ALEA fährt jedoch auch auf einer zweiten Schiene. Mit Wyatt Earp und Royal Turff werden Freunde der etwas einfacheren Spiele bedient. Doch Vorsicht! Einfach ist nicht gleich schlecht!!

Wyatt Earp ist ein interaktives Sammel- und Ablegspiel. Man könnte es auch „Interaktive Romme-Variante“ nennen.

Man sammelt Karten und legt diese aus, prüft was die Mitspieler so ausgelegt haben, legt ggf. nach, prüft bei welchen Outlaws man richtig Geld machen kann (wieviel Geld liegt auf den Steckbriefen) bzw. ob die Mitspieler bei einigen Outlaws alleine abkassieren würden, man vergleicht wieviel Dollars die Gegner besitzen und kämpft speziell gegen die gefährlichsten Widersacher.

Letztendlich hofft man, dass niemand das Spiel beendet, bevor man seinen Plan zum Abschluss gebracht hat. Es kommt also keine Langeweile auf.

Wyatt Earp ist schnell erklärt, geht locker von der Hand, erfordert ein wenig Taktik, ohne dabei all zu sehr die grauen Zellen zu überanstrengen und bringt eine saftige Portion Glück ins Spiel. Die Punkte und das Geld der Mitspieler ist immer gut ersichtlich, so dass man zu jeder Zeit einen guten Überblick über den Spielstand hat. Die Grafik ist schön anzuschauen, wenn auch manche Farben bei Dämmerlicht schlecht zu unterscheiden sind. Alles in allem ist Wyatt Earp zwar nicht der Überflieger der Jahres, aber ein solides und unterhaltsames Kartenspiel.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Wyatt Earp: 4,2 4,2, 14 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Doris Hahn
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Bernd Eisenstein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Stefan Hirsch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Thomas Dörrsam
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Peter Gehmlich
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Ulrich Fonrobert - Ein sehr schönes und unterhaltsames Spiel für den Beginn oder das Ende eines Spieleabends, das ein wenig unter den schwer zu unterscheidenden Farben leidet. Aber sonst zu empfehlen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.09.05 von Jochen Traub
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.12.05 von Ralph Bruhn - Eine schöne Rommee-Variante
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.02.07 von Michael Andersch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.02.07 von Uta Weinkauf
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.07.08 von Carsten Pinnow
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.10.08 von Udo Kalker
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.03.10 von Horst Sawroch

Leserbewertungen

Leserwertung Wyatt Earp: 4,3 4.3, 12 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Maxi H.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Pia Lemberger - Komisch. So gut die großen Alea-Spiele sind, so schlecht sind die kleinen. Egal ob die 7 Weisen, Edel, Stein und Reich oder Wyatt Earp - echt keine Spiele zum Weiterempfehlen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Daniel Ott - Klar, wer die großen Alea-Spiele als Maßstab nimmt, wird von Wyatt Earp vielleicht enttäuscht sein, aber ich habe mit dieser schön ausgestatteten Romme-Variante immer wieder Spaß. Das liegt auch daran, dass ich es für nur 3€ gebraucht erstanden habe :)
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.06.04 von Andreas*
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.11.05 von Thomas Kühnemann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.11.05 von Thomas Kühnemann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.03.06 von Sarah Kestering
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.05.07 von Matty - Schöne, spaßige Rommè-Variante mit nettem Thema.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.01.08 von Gernot Köpke - Wer Rommé mag, wird Wyatt Earp lieben und das Rommé in der Ecke verschimmeln lassen. Sehr sehr kurzweiliger und interaktiver Spaß. Ein Muß für Kartenspielfans und eine Bereicherung für jede Spielesammlung, da es nicht so schnell staubig werden wird wie andere Spiele ;)
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.08.13 von Max Heininger - Tolles Kartenspiel, welches meiner Meinung nach mehr Liebe verdienen würde. Zu zweit leider ziemlich langweilig, aber mit mehreren trotz des hohen Glücksfaktors (Einfluss 3-4) eine spaßige und kurzweilige Angelegenheit.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.03.16 von Shigeru
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.03.16 von Pasvik - Endlich gespielt, nachdem das Spiel jahrelang im Regal lag. Direkt 4 Partein in kurzer Zeit. Eine schöne Rommé-Variante . Nett sind auch die Hintergründe zu den Outlaws.

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