Rezension/Kritik - Online seit 05.03.2025. Dieser Artikel wurde 1791 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
![]() |
In Volles Fass voraus schippern wir von Hafen zu Hafen - und dort gibt es viel zu tun: Fässer verladen, Fässer verkaufen, Matrosen anheuern. Und auf dem offenem Meer muss man sich vor Unwettern und Piraten in Acht nehmen, aber mit viel Glück findet man auch einen Schatz. Hast du am Ende das meiste Geld verdient, gewinnst du die Partie.
Der Spielplan muss zunächst zusammengepuzzelt werden. Es gibt drei Sorten Hafenplättchen für drei unterschiedliche Bereiche. Auf diesen Hafenplättchen ist jeweils Platz für vier Schiffe, nummeriert von 1 bis 4. Alle erhalten ein kleines Holzschiff, einen Geldsack sowie ein Schiffsdeck. Der Geldsack wird auf die Dublonenleiste gelegt und zeigt deinen Geldvorrat an. Matrosen- und Schatzkarten werden getrennt gemischt und als Nachziehstapel bereit gelegt.
Die Holzschiffe werden im Starthafen platziert. Liegt dein Schiff am weitesten links auf Feld Nummer 1, beginnst du die Partie, indem du dein Holzschiff entlang der vorgegebenen Route auf den nächsten Hafen stellst. Durch die Wahl deiner Positionen kann sich in der nächsten Runde die Zugreihenfolge ändern.
Mit der Wahl der Position auf dem Häfenplättchen wählst du gleichzeitig eine der möglichen Aktionen, die es auch in Kombinationen gibt. Manchmal musst du Dublonen bezahlen, manchmal nicht.
Du musst kein Fass be- oder entladen, wenn du es nicht möchtest. Auch Matrosen musst du nicht anheuern, wenn du nicht über die entsprechende Anzahl Dublonen verfügst. Alle anderen Aktionen sind nicht optional, können jedoch durch entsprechende Matrosenkarten verhindert werden.
Wählst du ein Feld zum Matrosen anheuern, ziehst du vom verdeckt liegenden Matrosenkarten-Stapel eine und legst sie offen vor dir ab. Diese Karten bringen dir besondere Fähigkeiten. "Freezy Fisher" bringt dir beispielsweise 1 Dublone, wenn dein Schiff auf einem Feld mit einem Fisch steht. "Stormy D." bewahrt dich vor Sturmereignissen, Mitglieder von "The Plaza Family" versorgen dich je nach Ankerplatz mit zusätzlichen Dublonen.
Die Schatzkarten, die du ziehst, legst du verdeckt vor dir ab. Nur du weißt, welche Schätze du gehoben hast. Auf einigen Karten sind Truhen mit einem Geldsacksymbol abgebildet, diese Dublonen kassierst du am Spielende. Auf anderen Karten sind wertvolle Gegenstände abgebildet, die du im Set sammeln kannst. Für jedes gesammelte Set gibt es am Ende auch Dublonen, beispielsweise für 2 verschiedene Gegenstände 3 Dublonen, für 5 verschiedene immerhin 15 Dublonen. Wenn du aber Pech hast, kannst du auch eine Niete ziehen, da hatte dann jemand anderes den Schatz gehoben.
Das Spiel endet, nachdem ihr alle den Zielhafen erreicht habt und die Einnahmen aus euren Schatzkarten erhalten habt. Hast du am Ende die meisten Dublonen, gewinnst du die Partie.
Volles Faß voraus kommt mit schönem Spielmaterial daher. Allein schon das stimmungsvolle Cover macht Lust, es zu spielen. Der Spielplan und die Hafenkarten sind aus festen Karton, die Holzfiguren sind sehr wertig. Hinzu kommen kleine, feine Details: auf der Geldleiste wandern keine schnöden, einfache Holzscheiben sondern kleine Geldsäckchen entlang.
Beim Einsetzen der Hafenkarten kann sich nicht vertan werden, da die Hafenkarten aller drei Bereiche nicht nur unterschiedliche Farben haben, sondern auch noch unterschiedlich geformt sind. Die Schiffe, auf denen die Fässer verladen werden, sehen auch super aus. Insgesamt sind die Illustrationen, auch die der Schatz- und Matrosenkarten sehr stimmungsvoll und einladend. Darüber hinaus lässt sich alles wunderbar im großen Karton verstauen.
Die Spielregel ist gut geschrieben und bringt viele bebilderte Beispiele, so dass es keine Unklarheiten und Fragen gibt. Insgesamt gibt es einfache Regeln und der Ablauf ist schnell erklärt.
Die Altersangabe ist ab 10 Jahre, aber auch spielerfahrene, jüngere Kinder können gut mitspielen, lediglich beim Einsatz der Matrosenkarten muss dann vielleicht geholfen werden, aber das ist kein Problem. Die Spielzeit insgesamt beträgt 30-40 Minuten, wird zu zweit gespielt, geht es schneller.
Ein Schmunzeln gibt es bei den Namen der Matrosinnen (ja, es sind auch Frauen darunter) und Matrosen, beispielsweise schützt dich "Piranha Pirata" vor Dublonenraub, oder "Assecuranza Pit" vor Fassraub. Nett ist auch, wie an alle Unwägbarkeiten während einer Seereise gedacht wurde: es gibt neben Piraten auch Stürme und die Matrosen können mal seekrank werden oder wie Fässer während des Sturmes über Bord gehen.
Eine schöne Idee ist es auch, dass im Spiel zu zweit oder dritt Dummy-Personen eingesetzt werden, die deine Spielzüge auch mal durchkreuzen können. Das klappt wunderbar.
Interaktion ist bei diesem Spiel gut vorhanden, kann man doch gegenseitig die Pläne der anderen vereiteln, denn du bist niemals gezwungen, ein Fass zu be- oder entladen. Also kannst du dich, auch wenn du keinen Platz mehr auf deinem Schiff hast, oder auch keine Dublonen mehr, trotzdem auf eine Position im Hafen stellen, wo du beladen könntest, nur um zu verhindern, dass jemand anders dies tut. Ob dir das allerdings langfristig zum Sieg verhilft, ist fraglich.
So solltest du auch beim Beladen deines Schiffes Vorsicht walten lassen. Vielleicht schon mal schauen, wann und wo welche Fässer abgeladen werden können, damit du sie von vornherein so im Schiff positionierst, dass dies problemlos möglich ist. Auch musst du daran denken, dein Schiff zeitig zu beladen, denn im späteren Spielverlauf gibt es nur noch die Möglichkeit abzuladen. Hast du dich da verkalkuliert, kannst du dich aber auf die Schatzkarten konzentrieren, die bringen am Ende teilweise noch beträchtliche Punkte. Auch solltest du genügend Matrosen anheuern, die gibt es zum Glück in manchen Häfen auch kostenlos.
Volles Faß voraus ist ein solides Familienspiel, dass auch sehr gut mit Gelegenheitspieler*innen gespielt werden kann, da die Regeln schnell erklärt sind. Gerade jüngere Kinder, mit denem man es durchaus spielen kann, haben immer wieder Spaß beim Be-und Entladen der Schiffe. Erfahrenen Vielspieler*innen wird es trotz des variablen Spielplans vermutlich nicht so viel Freude bringen, da der Ablauf immer derselbe ist und auf Dauer zu wenig Spannung aufkommt, aber als leichtes Familienspiel mit Kindern ist es super geeignet.
Rezension Renate Gerling-Halbach
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Volles Fass voraus:
5,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
04.05.24 von Renate Gerling-Halbach - Als Familienspiel nett zu spielen. Einfache Regeln, schöne Aufmachung. Durch den immer unterschiedlichen Aufbau der Häfen ist auch eine gewisse Varianz gegeben. Auch mit jüngeren Kindern spielbar. |
Leserwertung Volles Fass voraus:
5.0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
13.12.23 von Waiko |