Rezension/Kritik - Online seit 11.06.2009. Dieser Artikel wurde 4204 mal aufgerufen.

Voll verladen

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Autor: Frank Stark
Illustration: Frank Stark
Verlag: Adlung Spiele
Rezension: Birgit Irgang
Spieler: 2 - 4
Alter: ab 7 Jahren
Jahr: 2008
Bewertung: 3,8 3,8 H@LL9000
Ranking: Platz 4856
Download: Kurzspielregel [PDF]
Voll verladen

Spielerei-Rezension

Spielerei Sommer 2009: Früher habe ich Memory-Derivate mit wachsender Begeisterung gespielt. Schmuggler an Bord und andere verzwirbelte Herausforderungen an das Gedächtnis haben einfach Spaß gemacht. Mit zunehmendem Alter empfindet man solche Spiele als mühsamer und meidet sie lieber. Ja, wenn man sich richtig anstrengen würde, ginge das sicher immer noch, aber wer will das schon?

Forschungen haben ergeben, dass die Gehirnzellen bei Kindern und jüngeren Menschen viel stärker vernetzt sind als bei Erwachsenen. Mit dem Lernfortschritt weiß das Gehirn immer besser, auf welcher Synopsenverbindung es am schnellsten vorankommt, und nutzt mit der Zeit weniger Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Nicht gebrauchte Synapsen werden abgebaut. Deshalb haben Erwachsene also bei Memory-Spielen in der Regel kaum Chancen gegen Kinder. Da Memory ein erprobtes, erfolgreiches Spielprinzip ist, kommen immer wieder mehr oder weniger pfiffige Spiele auf den Markt, die darauf basieren. So auch Voll verladen aus dem Hause Adlung. Dieser Verlag setzt in letzter Zeit verstärkt auf pädagogische Spiele und ein jüngeres Publikum.


Für Ältere als die Kleinen bietet Voll verladen auch tatsächlich keinen großen Reiz. Jeder der bis zu vier Mitspieler erhält eine LKW-Fahrerkabine, während die 62 Warenkarten verdeckt auf dem Tisch ausgelegt werden. Sie zeigen auf ihrer Vorderseite Waren, die unter Planen verborgen bleiben. Diese sind mit einer Zahl zwischen 1 und 18 sowie gelegentlich auch mit einem Werbeaufdruck versehen.


Wer an der Reihe ist, deckt eine beliebige Warenkarte auf, zeigt sie den Mitspielern und kann sie an seinen LKW anlegen, falls er möchte und die Karte passt. Die Zahl einer neuen Ware muss stets höher sein als die zuvor angelegte Ware, wobei die Zahlen keine ununterbrochene Reihe bilden müssen. Hat er die Ware verladen, darf der Spieler die nächste Karte aufdecken. Er ist so lange an der Reihe, bis er eine Karte aufdeckt, die er nicht bei sich anlegen kann oder will. Dann ist der nächste Spieler dran, der ebenfalls versucht, in aufsteigender Reihenfolge Karten zu finden und bei sich anzulegen. Dabei bietet es sich natürlich an, aufzupassen, wo welche Karten verdeckt zurückgelegt werden, damit man im Zweifelsfall beherzt zugreifen und sich mehrere Karten nacheinander sichern kann.

Hat ein Spieler die zehnte Karte an seinen LKW angelegt, endet die Partie. Jede verladene Ware, jede Werbung auf der Plane sowie das Ablegen der zehnten Karte bringen jeweils einen Siegpunkt ein. Lukrativer ist es, drei aufeinander folgende Karten derselben Farbe gefunden zu haben, denn dafür gibt es fünf Siegpunkte.

Das Auffinden einer geeigneten Karte zum Loslegen ist in erster Linie Glück. Wurden zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere "mittelhohe" Zahlen gefunden und wieder zurückgelegt, kann man gleich mehrere Karten ergattern - wenn man sich deren Position richtig gemerkt hat. Auch, ob Karten mit Werbeaufdruck auf der Plane (dafür gibt es nämlich am Ende Sonderpunkte) oder aufeinander folgende Karten derselben Farbe umgedreht werden, bleibt dem Zufall überlassen. Kann ich diese nicht mehr nehmen, weil ich schon höhere Karten an meinen LKW angelegt habe, profitieren davon die anderen Spieler.

Natürlich spielt auch die Gedächtnisleistung eine große Rolle. Allerdings macht es keinen Spaß, sich die Position von verdeckt liegenden Zahlen zu merken. Das ist doch eine recht trockene Angelegenheit, die auch Kinder weniger reizt als bunte Motive und überdies anstrengender ist. So kommt es, dass man hier unter Umständen gar nicht erst den Ehrgeiz entwickelt, das Spiel gewinnen zu wollen, sondern froh ist, wenn es nach nur zirka 10 Minuten vorbei ist …

Voll verladen bietet außerdem noch Regelvarianten für zwei Spieler oder kleinere Kinder. Das wenig befriedigende Spiel funktioniert und ist leicht zu verstehen. In der üblichen Adlung-Schachtel ist alles kompakt verpackt und wird es wohl auch bleiben, wenn man nicht als kleinen Absacker oder zum Zeit-Überbrücken, bis alle Mitspieler da sind, doch mal seine kleinen, grauen Zellen auf abstrakte Weise trainieren möchte.

Rezension Birgit Irgang

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Voll verladen: 3,8 3,8, 4 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.06.09 von Birgit Irgang
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.12.08 von Roland Winner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.05.09 von Jochen Traub - Sehr schöne Memory Variante mit einem schicken Mechanismus zum Anlegen der gefundenen Karten.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.06.09 von Sandra Lemberger - Ein wunderbares Spiel, um Kinder an die Zahlen heranzuführen - die einfachste Variante mit Farbunterstützung macht es sogar schon Vorschulkindern möglich, mitzuspielen. Ein kleines Spiel, das mitwächst.

Leserbewertungen

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