Spielziel
Anhand der Hinweise in Form von Attributen versucht reihum ein Ratespieler einen von 12 Begriffen zu erraten. Der Spieler, durch dessen Hinweis der Ratespieler den Begriff lösen konnte, erhält eine Belohnung.
Ablauf
Jeder Spieler erhält zu Beginn 7 Karten. Diese tragen auf der Vorderseite einen Begriff (z. B. Atomreaktor, Batman, Blondine etc.) und auf der Rückseite jeweils 5 Attribute, wie beispielsweise schreien, fusselig, blond, dumm, chic und blau. Zudem werden nun 12 Karten mit der Begriffsseite oben als 4 x 3-Raster auf dem Tisch ausgelegt. Der Rest der Karten bildet den Nachziehstapel.
Zu Beginn wird ein Ratespieler ausgewählt. Er schließt kurz die Augen, während sein rechter Nachbar durch Tippen auf eine der 12 Karten, die in der Tischmitte ausliegen, den Ratebegriff wählt und somit für alle Mitspieler kenntlich macht.Der Ratespieler öffnet danach wieder seine Augen. Sein linker Nachbar dreht nun seine oberste Karte um und wählt aus den 5 Attributen eines aus und liest dieses als Tipp für den Ratespieler dieser Runde laut vor. Daraufhin schaut sich der Ratespieler die 12 Begriffe an und gibt einen Tipp ab. Sollte er den Begriff nicht erraten haben, nimmt er zur Strafe die Karte mit seinem falschen Tipp aus der Tischmitte zu seinem Stapel: Jede Karte zählt zum Ende des Spiels einen Minuspunkt.
Reihum erhält der Ratespieler wieder einen Hinweis und gibt nach jedem Hinweis wiederum einen Tipp ab. Nach maximal 11 Hinweisen sollte er also den zutreffenden Begriff herausgefunden haben, weil dann ja lediglich noch ein Begriff in der Tischmitte übrig geblieben ist. Hat der Ratespieler bereits früher den Begriff gelöst, erhält der Tippgeber folgenden Vorteil: Er gibt 2 Karten seines Stapels ab (auf den Nachziehstapel). Die Auslage wird anschließend wieder auf 12 Karten vom Nachziehstapel aufgefüllt und der nächste Spieler ist mit dem Raten am Zug.
Das Spiel endet, wenn jeder Spieler gleich häufig als Ratespieler an der Reihe gewesen ist. Wer dann die wenigsten Karten vor sich liegen hat, ist der Sieger.
Fazit
Das Spiel ist anhand einer Beispielrunde, welche auch Bestandteil der kurzen Regel ist, sehr rasch erklärt.
Der Clou bei dem Spiel ist die begrenzte Auswahl an Attributen: Beim gesuchten Begriff „Atomreaktor“ und meiner Attributsauswahl wie z. B. sicher, kratzig, unbedeutend, aufstehen und schweben würde ich mich als Tippgeber wohl am ehesten für den Tipp "aufstehen" im Hinblick auf Protestaktionen entscheiden. Der Ratespieler kann den Zusammenhang aber nicht unbedingt herstellen und tippt womöglich eher auf den anderen ausliegenden Begriff "Sonne".
Die Bandbreite der Begriffe reicht von Abitur bis Zungenkuss. Die Bandbreite der Attribute ist ebenfalls enorm, aber eher selten eindeutig passend: Oder wer kommt so ohne weiteres von schwitzen auf Sex, von verstopft auf Kommunismus oder von pickelig auf Tokio Hotel (okay, die letzte Kombination war einfach!). Aber gerade das macht in der Hauptsache den Spielspaß aus. In der Regel wird als Hinweis lediglich noch aufgeführt, dass man als Tippgeber noch ergänzen darf: „passt gut“ oder „passt gar nicht“.
Je größer die Runde, umso länger werden natürlich die Wartezeiten für jeden Einzelnen, die wir jedoch kaum als eine gefühlte „down-time“ empfanden: Zu verschroben sind mitunter die Gedankengänge sowohl der Tippgeber als auch der Ratespieler, als dass man sich den Spaß durch eigene Unaufmerksamkeit entgehen lassen möchte.
VerTIPPT-nochmal ist recht kurz: Länger als 20 Minuten dauerte keine Runde. Damit eignet es sich natürlich hervorragend als Absacker oder Einstieg für einen Spieleabend. Zudem hatten auch Wenigspieler viel Spaß mit diesem kurzweiligen Spiel. Dagegen ist es für Grübler, Strategen und Taktiker eher nicht geeignet. Das Spiel besteht aus rund 140 Karten sowie der kurzen Spielregel. Einziger Kritikpunkt ist die doch etwas überdimensionierte Schachtelgröße. Das ist jedoch fast schon Jammern auf hohem Niveau.
Rezension Andreas Hirz
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.