Rezension/Kritik - Online seit 20.10.2025. Dieser Artikel wurde 1306 mal aufgerufen.
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Stichvoll speisen
Wer auf dem Wochenmarkt einkauft kennt das Problem: Man hat das Rezept für sein Lieblingsgericht im Kopf, doch leider ist das Angebot an Zutaten begrenzt. Dann heißt es, clever die passenden Zutaten zu besorgen oder auf ein Alternativrezept auszuweichen.
Die Neuheit von Palatia Spiele kredenzt uns ein Kartenstichspiel. Die Zutaten gibt es in fünf Sorten bzw. Farben in den Werten von Eins bis Vierzehn. Je nach Spielerzahl werden die entsprechenden Kartenwerte vorbereitet.
Die Rezeptkarten werden gut gemischt und zehn davon offen aufgelegt. Sie zeigen die benötigten Zutaten bzw. die zu erreichenden Sterne. Besonders begehrte Rezepte weisen ihre Rangfolge in den Top 10 aus.
Für den leichteren Einstieg empfiehlt es sich, zunächst eine Partie ohne die Uffbasse!-Karte zu spielen. Zu Beginn einer Runde werden neun zufällig gezogene Zutatenkarten auf den Marktständen ausgelegt. Sie zeigen das verfügbare Angebot.


Jeder Spieler erhält neun Karten. Eine davon legt er verdeckt vor sich als Zutat ab. Sie bilden die Basis für die Kochphase. Mit den verbleibenden acht Karten werden acht Stiche gespielt. Welche Farbe für den Stich Trumpf ist, entscheidet die Anzahl der ausliegenden Zutaten. Trumpf ist die Farbe, bei der die meisten Zutaten auf den Marktständen ausliegen. Bei zwei der meisten Zutaten gelten beide als Trumpffarbe. Liegen bei mehr als zwei Farben die meisten Zutatenkarten aus, gibt es keine Trumpffarbe.
Der Startspieler spielt eine Zutatenkarte aus. Reihum legen die Spieler ihre Karten, wobei die Farbe der ausgespielten Zutaten bedient werden muss. Wurde keine Trumpffarbe im Stich gespielt, gewinnt, wer die höchste Zahl der ausgespielten Zutat gespielt hat. Enthält der Stich eine Trumpffarbe, gewinnt die höchste Zahl in Trumpffarbe den Stich. Bei zwei gleichhohen Trümpfen schlägt die zweite im Stich gespielte Karte die erste.
Die Gewinner des Stichs darf sich eine der an den Marktständen ausliegenden Zutatenkarten auswählen. Mit dem Nehmen der Karte kann sich auf diese Weise die Trumpffarbe für den nächsten Stich ändern.
Wer den achten Stich gewinnt, startet die Kochphase. Jeder deckt seine zum Anfang der Runde verdeckt abgelegte Zutatenkarte auf. Der Startspieler beginnt, ein Rezept zu kochen. Er legt die Zutaten ab und nimmt das gekochte Rezept an sich. Reihum darf er ein Rezept erfüllen oder passen. Da bei jedem erfüllten Rezept neue Rezepte aufgedeckt werden, kann man Glück haben und ggf. ein weiteres Rezept kochen.
Am Ende der Kochphase dürfen maximal drei Zutaten für die Runde zurückbehalten werden. Nach vier Runden Stich- bzw. Kochphase erfolgt die Schlusswertung. Die Anzahl der gekochten Sterne wird addiert. Wer zwei oder mehr Gerichte einer Kategorie gekocht hat, bekommt einen zusätzlichen Punkt. Wer die meisten Sterne vorweist, ist der neue Chefkoch.
Verglichen mit dem etwas vogelwilden ebbes (Spielerei 102) geht es bei Uffbasse! deutlich planbarer zu. Die Festlegung der Trumpffarbe durch die am Markt ausliegenden Zutaten ist dabei ein gelungenes spielerisches Element. Hier ist Glück gefragt, um die passenden Karten auf der Hand zu haben oder Zutaten zu benötigen. Ergänzend dazu bekommt man weitere Zutaten und stärkt die eigene Kartenhand. Wer Pech hat, schaut in die Röhre und sieht, wie seine ehemals guten Trumpfkarten zu gewöhnlichen Karten heruntergestuft werden.
In der Kochphase liegen die Zutaten sowie Rezepte offen. Für jeden ist ersichtlich, wer welche Rezepte erfüllen kann. Wer in der Sitzreihenfolge vorne sitzt, schnappt dem anderen schon mal ein lukratives Rezept vor der Nase weg.
Um das Spielglück auszugleichen, kommt die Uffbasse!-Karte ins Spiel. Im Laufe der Partie legen die Spieler erfüllte Rezepte sowie Zutaten offen vor sich aus. Jeder Stern pro ausliegendes Rezept bzw. jede Zutatenkarte zählt einen Punkt. Wer immer die wenigsten Punkte hat, beansprucht die Karte durch den Ausruf von "Uffbasse!" für sich. Während der Kochphase darf er die Uffbasse!-Karte einmalig als Joker einsetzen, um eine beliebige Zutat beim Kochen zu ersetzen. In der Stichphase ist die Uffbasse!-Karte noch hilfreicher, um sich den Stich und damit eine Zutat zu sichern. Hat jemand so viele Zutaten gesammelt, dass er nicht mehr die wenigsten Punkte ausliegen hat, wird die Karte dem Besitzer durch den Ausruf "Uffbasse!“ wieder weggenommen. Dadurch kann sich der Letzte in der Wertung, langsam an den oder die Vorletzten heranrobben. Durch die notwendige Aufmerksamkeit geht die Leichtigkeit ein wenig verloren. Mit oder ohne Uffbasse!-Karte zu spielen, ist daher Geschmackssache.

Wie viel Liebe in die Umsetzung geflossen ist, zeigen die QR-Codes auf der Rückseite, die zu den entsprechenden Rezepten führen. Zum „Kerscheblozzer“ (Kirschkuchen) werden gemäß Rezeptkarte Fleisch sowie Pilze benötigt.
Das Material ist sprachneutral, solange man nicht als Fremdsprachler – also Nichtpfälzer – versucht, die Rezepte vorzulesen. Die deutschen und englischen Spielregeln lassen dabei keine Fragen offen. Sie zeigen gute Beispiele für die dargestellten Spielsituationen. Das Erstlingswerk des Autors bietet gute spielerische Hausmannskost, die Herz und Verstand wohltuend laben.
Rezension Marcus Janka
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
H@LL9000 Wertung Uffbasse:
5,0, 2 Bewertung(en)
| Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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12.10.25 von Marcus Janka |
| Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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24.10.25 von Frank Gartner - Palatia Spiele zeichnet sich aus durch ihre Stichspiele mit einem gewissen Kniff und natürlich durch den Pfalz-Patriotismus mit Augenzwinkern aus. So auch bei "Uffbasse!". Obwohl diesmal Klaus Geis nicht der Autor ist, finde ich auch dieses Spiel sehr gelungen. Die Idee mit den Rezepten per QR-Code runterladen zu können finde ich eine witzige Idee. |
Leserwertung Uffbasse:
5.0, 2 Bewertung(en)
| Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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21.10.25 von Sigrid Knöringer |
| Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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28.10.25 von rennmuli - Wer Stichspiele mag, dem wird es gefallen. Interessant ist der Mechanismus, dass man die Trumpffarbe selbst beeinflussen kann. Durch die Uffbasse-Karte kann sich der Mitspieler mit den aktuell wenigsten Siegpunkten einen Vorteil rausholen. Das ist sehr gut durchdacht. Die Illustration von Steffen Boiselle ist witzig und ein besonderer Gag ist, dass auf der Rückseite der Rezeptkarten QR-Codes sind, mit denen man die echten Rezepte der Gerichte angezeigt bekommt. Prima ist auch, dass auf der Rückseite der Schachtel ein QR-Code steht für ein Erklärvideo. |