Rezension/Kritik - Online seit 27.04.2022. Dieser Artikel wurde 1459 mal aufgerufen.

Tapikekoi

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Autor: Romaric Galonnier
Laurent Toulouse
Verlag: Djeco
Rezension: Stefanie Marckwardt
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2020
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2441
Tapikekoi
Auszeichnungen:2021, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Empfehlungsliste

Spielziel

Was lag denn da auf dem Tisch? Neben dem Bett wirkt es aber auch total leer? Und eigentlich dachte ich, im Gartenbeet müsste auch noch was rumliegen ...

Irgendwie ist hier ein Dieb am Werk, aber was hat er denn nun geklaut! Das müssen die Familienmitglieder herausfinden und sagen, denn sonst darf der Dieb seine Beute behalten, und schließlich hilft jeder Gegenstand, den man errät, auf dem Weg zum Ziel ...

Ablauf

Ta-pi… was? Ta-pi-ke- ähhh? Tapikekoi! Eigentlich gemeint ist die französische Frage: „Tu as piqué quoi?“ Also: „Was hast du stibitzt?“

Das passt ziemlich gut und erklärt schon einiges vom Spiel. Denn bei Tapikekoi entdeckt die Familie (ein Spieler), dass Gegenstände durch Diebe (die anderen Mitspieler) entwendet wurden.

Die Gegenstände befinden sich in Form von runden Chips in den drei Zimmern (Kinderzimmer, Wohnzimmer und Küche) sowie im Garten. Durch ihren farblichen Hintergrund sind sie einem der vier Orte zugeteilt. Die Familie muss jeweils raten, was die Diebe geklaut haben; wie viele Chips weggenommen werden durften, hängt von der Mitspieleranzahl ab. Richtig geratene Chips erhält die Familie, während die Diebe ihre Beute behalten dürfen, wenn sie nicht erraten wurde.

Nach jeder Runde wechselt der Spieler, der die Familie vertritt, und neue Plättchen werden gezogen und verteilt. Am Ende, wenn nicht mehr genügend Chips zur Verteilung vorhanden sind, wird abgerechnet und der Besitzer, der die meisten Chips besitzt, kann zum Sieger erkoren werden.

Fazit

Tapikekoi - hinter diesem ungewöhnlichen Spieltitel steckt ein ebenso ungewöhnlich schön designtes Spiel. Der Name dieses ungewöhnlichen Gedächtnisspiels will nicht so leicht rein ins eigene Gedächtnis. Gerade jüngeren Mitspielern fällt es schwer, sich diesen Namen zu merken und etwas damit anzufangen. Später wird dann meist nach dem Spiel „mit Verstecken und Wegnehmen“ gefragt.

An den vier Orten kann man viele Details entdecken, die jeweils typisch sein sollen. Auch die Spielchips zeigen Dinge, die man dort vermuten würde. Mit jüngeren Mitspielern sollte man diese vor Spielbeginn in Ruhe anschauen und kurz besprechen. Die Spielidee und die wenigen einfachen Regeln laden zum schnellen Losspielen ein und lassen die Kinder ebenso flott ins Spielgeschehen eintauchen. Denn wer wollte nicht schon immer mal heimlich etwas stibitzen und das nach Möglichkeit so geschickt, dass es nicht bemerkt wird?! Oder eben auch umgekehrt – ein Meisterdetektiv sein, dem auch kleinste Abwandlungen nicht entgehen?!

Gerade dieser Rollenwechsel macht Kinder und auch Erwachsenen viel Spaß. Als Familie muss man sich die Dinge so gut einprägen, dass man auch kleine Veränderungen bemerkt und benennen kann. Als Dieb überlegt man sich gut, was gerade am sinnvollsten vom Plan zu entfernen ist. Lieber etwas, was schon länger auf dem Brett liegt oder eher das, was gerade neu dazu kam – in der Hoffnung, das das noch nicht so gut gemerkt wird? Oder nehme ich vielleicht doch eine Sache, die einer anderen Sache ähnlich sieht – vielleicht wird das dann auch nicht bemerkt? Gerade dieses Herumrätseln, um eine eventuell erfolgreiche taktische Wegnahme und dann die Spannung, ob es richtig bemerkt wird, machen eine Menge des Spielreizes von Tapikekoi aus.

Das Spiel setzt auch bewusst auf Ähnlichkeiten, um etwas zu verwirren bzw. es schwieriger zu machen, sich das Richtige einzuprägen. So gibt es beispielsweise sowohl einen Gemüsekorb als auch einen Obstkorb und sogar noch eine Obstschale, Blumenstrauß und Blumen im Topf, Kinderstehlampe und Wohnzimmerstehlampe, Esstablett und Tablet, Zeitung und Bücher – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Als einen Tick unfair wurde das Spielende empfunden, da je nach Mitspieleranzahl nicht alle gleich oft die Rolle der Familie innehatten.

Denn als Familie hat man die Chance, mehr Chips zu ergattern als als Dieb. Aber das lässt sich einfach ausgleichen, indem man auf eine ausgeglichene Rollenverteilung achtet. Wenn man den Schwierigkeitsgrad erhöhen möchte, kann man sich beim Hinlegen der Chips von der Hintergrundfarbe lösen und diese völlig beliebig nach Lust und Laune ablegen. Und wer kennt es von anderen Merkspielen nicht auch? Mehrere Spielpartien nacheinander sorgen für große Verwirrungen, so dass man sich auch mal an Positionen aus dem vorherigen Spiel erinnert.

Von daher bietet Tapikekoi viel Spielspaß und wird durch seine kurzweilige Spieldauer und das geschickte Spielen in verschiedenen Rollen gern von Kids ausgewählt und ebenso gern von Erwachsenen mitgespielt, die sich, wie bei Merkspielen häufig der Fall, sehr konzentrieren und anstrengen müssen, um mit kleinen „Merkmonstern“ mithalten zu können ...

Rezension Stefanie Marckwardt

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Tapikekoi: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.01.22 von Stefanie Marckwardt - Memospiel mit verteilten Rollen, die sich abwechseln

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