Rezension/Kritik - Online seit 16.08.2007. Dieser Artikel wurde 10902 mal aufgerufen.

Spiel der Türme

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Autor: Rudi Hoffmann
Illustration: Ingrid Berner
Verlag: Pro Ludo
Rezension: Alfons Leierseder
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 - 60 Minuten
Jahr: 2006
Bewertung: 3,5 3,5 H@LL9000
3,9 3,9 Leser
Ranking: Platz 5557
Spiel der Türme
Auszeichnungen:1993, Spiel des Jahres Empfehlungsliste

Spielziel

Schon 1993 kam dieses Spiel der Türme auf die Auswahlliste zum „Spiel des Jahres“; nun wurde es von Pro Ludo wieder aufgegriffen und neu herausgebracht, ohne die Regeln zu verändern. Man merkt ihm an, dass es schon etwas in die Jahre gekommen ist. Aber sehen wir erst einmal, worum es hier geht.

Ablauf

Vorbereitung:

Die vorhandenen 80 Steine werden verdeckt auf dem Spielplan verteilt und dann umgedreht. Frei bleiben die 8 x 4 Zielfelder (sog. Stadtviertel), die erst im Laufe des Spiels besetzt werden. Jedem Spieler stehen 20 Steine einer Farbe zur Verfügung. Im Folgenden wird die Version für 4 Spieler genauer beschrieben.

Beschreibung:

Jeder Spieler wählt eine der vier Farben und versucht die Steine derselben nun möglichst gewinnbringend in die Stadtviertel zu bringen. Reihum darf jeder Spieler einen eigenen Stein ziehen; dabei kann dieser nur waagrecht oder senkrecht bewegt werden. Dies gilt dann auch für Türme, die sich im Laufe des Spieles bilden; ein Turm besteht aus bis zu 5 Steinen mit dem gleichen Symbol, aber – sinnigerweise – unterschiedlicher Farbe.

Der eigene Stein/Turm darf sowohl über freie Felder als auch über Steine/Türme gleicher Farbe beliebig weit gezogen werden, was gerade zum Ende des Spiels oft weite „Sprünge“ ermöglicht und gute Übersicht erfordert. Er darf auf einen Stein/Turm des gleichen Symbols gezogen werden. Die Farbe des obersten Steins definiert den Besitzer dieses Turms.

Die Zielfelder können jederzeit angesteuert werden; dabei ist jedoch Vorsicht geboten, da die Türme auf diesen Feldern nicht mehr bewegt werden dürfen und ein Turm erst mit 5 Steinen sicher ist. Nur auf diesen Zielfeldern gibt es bei Spielende Punkte! Ein Spieler, der ein Zielfeld erreicht hat, ist sofort noch einmal an der Reihe.

Spielende:

  • Sobald genau ein Stadtviertel mit Steinen/Türmen einer Farbe besetzt ist,

  • auf den Gassen keine Steine/Türme mehr stehen oder

  • ein Spieler keinen gültigen Zug mehr machen kann

Besondere Regeln für 2 bzw. 3 Spieler:

Hier gibt es dann eine bzw. zwei Restfarben. Der aktive Spieler darf seine eigene Farbe ziehen oder eben eine der Restfarben.

Fazit

Das Spiel der Türme ist gut konzipiert, das Material angenehm und robust und die Spielanleitung verständlich und mit vielen Beispielen/Bildern gestaltet.

Die am Anfang der Regel aufgeführte Einbindung in eine mittelalterliche Stadt ist eigentlich nicht nötig. Es handelt sich einfach um ein themenfreies Spiel; der Spielplan und und die angenehm gestalteten Spielsteine laden zu einer Partie ein. Dabei ist es egal, ob es sich hier um eine mittelalterliche Stadt handelt oder möglicherweise auch um Hochhäuser des 20 Jahrhunderts!

Manche Mitspieler bezeichneten das Spiel als "arg zufällig". Man sollte besser sagen: Es ist schwierig kalkulierbar, wie die Mitspieler ihre Züge setzen. Bei gleichstarker Spielerbesetzung hatte der 4. Spieler bei uns oft das Nachsehen, da vor seinem ersten Zug die interessantesten Steine bereits besetzt waren.

Eine nicht zu verachtende taktische Feinheit, die hin und wieder spielentscheidend ist, stellt die Tatsache dar, dass der Spieler, der ein Zielfeld angesteuert hat, sofort nochmals ziehen darf. Damit lassen sich schon Vorteile erspielen.

Kommunikativ ist dieses Spiel, das ca. 45 Minuten dauert, jedenfalls nicht. Und wenn dann auch noch zwei Grübler und Denker am Tisch sitzen, die am liebsten Schach spielen - oh je! Dann zieht sich das Spiel schon in die Länge und eine Neuauflage am selben Abend kommt selten vor.

Außerdem bleibt bei mir der Eindruck, dass das Spiel besser in die 80er-Jahre passt; die Grafik und auch die Mechanismen wirken etwas "angestaubt". Aber ob ein Überarbeitung hier noch möglich gewesen wäre? - Diese Frage muss schon der Autor beantworten.

Nun denn - ein gut austariertes Spiel! Es wird seine Liebhaber finden!

Rezension Alfons Leierseder

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Spiel der Türme: 3,5 3,5, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.06.07 von Alfons Leierseder
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.06.07 von Carsten Pinnow
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.07.07 von Uta Weinkauf
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.08.07 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.08.07 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.05.12 von Mahmut Dural - zu zweit super zu spielen.

Leserbewertungen

Leserwertung Spiel der Türme: 3,9 3.9, 9 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.08.07 von Frank Heller - Durch die Erneuter-Zug-Regel ergaben sich bei uns mehrfach Situationen in denen der Startspieler das Spiel direkt beenden konnte. Hat mir garnicht gefallen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.08.07 von Frank - Die Meinung meines vorredners kann ich nicht nachvollziehen, sie verwundert mich. Die im Hall9000-Fazit genannten Schwächen sind allerdings vorhanden. Trotzdem gefällt es mir und es hat m.E. eine recht eigenständige Position unter den Brettspielen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.11.08 von Kai - Dass, wie von Frank Heller beschrieben, bereits der Startspieler das Spiel beenden kann, dürfte nur äußerst selten vorkommen. In diesen sehr seltenen Fällen können die 80 Steine einfach erneut verteilt werden. Für mich nicht nachvollziehbar sind die nur 2 Punkte von Frank Heller bzw. Frank für Interaktion. Hier war offensichtlich die entsprechende Wortbedeutung nicht bekannt. Denn in ziemlich jedem Zug eines Spielers werden hier zwangsläufig gegnerische Aktionsmöglichkeiten bewusst sowie auch beiläufig verändert. Dies geschieht wechselseitig und über die gesamte Spieldauer gesehen auch in einem sehr spielrelevanten Maße! Spiel der Türme wird vor allem Spielern gefallen, denen auch klassische Strategiespiele wie Schach, Mühle oder Dame nicht zu trocken sind.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.11.09 von manu
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.03.12 von Dirk Grundmann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.03.12 von Steffen Hilger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.04.12 von Wagner Gerlach
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.09.16 von zwinkmann - Es müssen ja nicht immer Superhighlights sei, welche einen "Kick" mitliefern. Dies ist ein ruhiges Spiel mit viel strategischem Potential, sehr gut zu Zweit zu spielen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.04.20 von Gülsüm Dural - Nach 9,5 Jahren habe ich heute meine Bewertung angepasst und das Spiel auf 2 Punkte degradiert. Schade, aber in der heutigen Zeit, gibts einfach zu viele bessere Spiele.

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