Rezension/Kritik - Online seit 02.11.2010. Dieser Artikel wurde 5001 mal aufgerufen.

Snapshot

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Autor: Rüdiger Dorn
Illustration: Claus Stephan
Martin Hoffmann
Verlag: KOSMOS
Rezension: André Beautemps
Spieler: 2 - 6
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2010
Bewertung: 3,8 3,8 H@LL9000
4,3 4,3 Leser
Ranking: Platz 4777
Snapshot

Spielziel

Nur noch den gelben Stein ... ich muss nur noch den gelben Stein einmal treffen und dann ab ins Zielfeld! Oh nein! Jetzt bin ich auf der Spirale gelandet und muss einen der mühsam erarbeiteten Edelsteine einfach so wieder abgeben. Und in der Zwischenzeit zieht der rote locker davon ... Ha! Er hat sein Ziel auch verfehlt. Mit einem Doppelzug könnte ich es noch schaffen ...

...zugegeben, was zuvor geschrieben ward, ist weder eine gute Spielbeschreibung noch ein besonders originelles Spielgefühl. Dennoch hat dieses Spiel etwas Mitreißendes, wie im folgenden Text zu lesen sein wird.

Ablauf

Wir entnehmen der Schachtel den vorgefalteten Spielplan und klappen diesen aus. Die Seiten sowie zwei Laschen in der Mitte werden an den vorgesehenen Knickkanten wieder hochgestellt, in der Mitte kommt ein Einlegeteil in die Aussparung, dessen Seitenteile ebenfalls hochgeklappt werden. Die Seiten des Plans und des Mittelstücks werden durch beigefügte Plastikklammern miteinander verbunden und voilà: Wir haben die Spielfläche fertig.

In das entstandene Kästchen in der Mitte kommen der allgemeine Vorrat an blauen, gelben und grünen Edelsteinen sowie die Doppelzugmarker. Wir als Spieler nehmen uns einen farbigen Schnippstein sowie ein farblich dazu passendes Kartendeck. Dieses mischen wir, legen es vor uns ab und decken die oberste Karte auf. Sie zeigt uns die erste Aufgabe.

Nacheinander werden wir nun unseren Schnippstein in das in einer Ecke befindliche Start- (und Ziel-)Feld setzen und versuchen, die erste Aufgabe durch Schnippen unseres Spielsteins zu erfüllen. Dies kann das Treffen eines anderen Schnippsteins oder als Zielpunkt ein auf dem Spielplan aufgedrucktes Symbolfeld sein. Treffen wir unser Ziel, wird die Aufgabekarte als erledigt abgelegt und wir decken die nächste Karte auf. Und sind gleich noch mal am Zug. Haben wir alle Karten unseres Stapels erledigt, ist eines von drei Spielzielen zum Sieg erreicht.

Endet der Zug auf einem von vier verschiedenen Symbolen auf dem Spielplan, hat dies in jedem Fall Konsequenzen: Entweder platzieren wir einen als Hindernis herumliegenden Stab neu oder wir können eine zusätzliche Auftragskarte aufdecken und haben nun eine Auswahl, welcher Auftrag als Nächstes erfüllt wird. Des Weiteren können wir Doppelzugmarker erhalten, die wir sofort einsetzen können oder in einem späteren eigenen Zug. Zu guter Letzt müssen wir noch auf das Spiralsymbol aufpassen. Endet unser Zug dort, müssen wir einen Edelstein in den Vorrat zurückgeben. Was nur dann gut ist, wenn man versehentlich einen zuviel erhalten hat. Wie bekommen wir die eigentlich?

Durch das Beenden eines Schnippzuges in einer farblich abgesetzten Ecke des Plans bekommen wir einen Edelstein der entsprechenden Farbe aus dem Vorrat. Treffen wir einen deutlich kleineren Kreis inmitten der farbigen Fläche, erhalten wir sogar zwei Edelsteine. Das zweite Ziel des Spiels ist es, am Ende genau zwei Edelsteine jeder Sorte zu besitzen.

Unser drittes und letztes Ziel ist das Beenden eines Schnippzuges mit unserem Stein im Zielfeld. Haben wir die anderen beiden Bedingungen erfüllt, entlohnen uns neidvolle Blicke und hämische Kommentare (hauptsächlich bestehend aus den Worten "Glück" und "Betrug") für den Sieg.

Fazit

Jo mei, dös is a familiäre und auch anderweitige Gaudi! Oder um es mit den Worten des seligen Herbert Zimmermann zu sagen: "Verzeihen Sie mir meine Begeisterung, meine Damen und Herren!"

Schnell durch gelungenen Titel und passende Schachtelgestaltung als für mich interessantes Spielobjekt identifiziert, kam beim ersten Spielaufbau der erste kleine Haken. Die Verbindungsstücke, mit denen die vorgefalzten Seiten des Spielplans zusammengehalten werden, um die Umrandung des Spielfelds abzugeben, passen zwar sehr gut und lassen sich leicht befestigen und wieder entfernen. Jedoch sind die Ecken immer leicht nach außen gebogen. Es stellt sich Gottseidank für uns auch dank der kurzen, übersichtlichen und vollständigen Regel heraus, dass dieses Eckenverhalten keinen wirklich negativen Einfluss auf den Spielverlauf hat.

Da ärgerten wir uns im Spiel über die Elemente des Stabs und der weiteren Hindernisse schon mehr, lagen sie doch garantiert irgendwann zwischen unserem Spielstein und dem Aufgabenfeld oder -stein. Das ist so gewollt, kann jedoch in einer Einzelpartie zur ungleichmäßigen Verteilung der günstigen Spielsituationen führen. Das war aber nie unser Problem, denn aufgrund der kurzen Spieldauer und der großen Kurzweil fanden keine Einmalspiele statt. Es wurden immer mindestens zwei oder drei Nachfolger an die Einstiegsrunde drangehängt.

Woran lag's? Bei mir persönlich spielt sicherlich die Sympathie für einen Klassiker des asiatischen Brettspielraums namens Carrom eine Rolle. Der Spielmechanismus ist nahezu identisch und letztendlich auch die Aufgabenstellung, ein anderes Zielobjekt zu treffen. Meine Spielumgebung und mich haben sowohl die hübsche bunte Aufmachung als auch die intuitiven Zugmöglichkeiten angesprochen. In diesen Punkten liegen auch die Unterschiede zu Carrom. Gibt es Letzteres soweit mir bekannt ausschließlich in hölzerner und edel anmutender Aufmachung, so punktet Snapshot mit seiner abweichenden Umsetzung in Design und Material. Das aus festem Karton bestehende Spielfeld wirkt solide genug, um viele Partien zu überstehen (das "Eckenproblem" mal außen vorgelassen) und die einfachen Holzsteine lassen sich mühelos bewegen. Das grundsätzliche Schnippen gelang uns allen, das Zielen und Treffen zumindest immer in Situationen, in denen wir einfach nicht mehr vorbeischnippen konnten. Und zur Not gab es ja immer noch die Farbecken, um sich dort Zwischenerfolgserlebnisse zu holen.

Ha: Einen kleinen Vorwurf an das Spiel habe ich dann doch noch. Es ist nicht rückenfreundlich, da man es auf normaler Tischhöhe aufgebaut eigentlich ständig im Stehen und dadurch in gebückter Haltung spielt. Billiardspielgleich umkurvten wir das Spielfeld, um die möglichst günstigste Schnippposition ausfindig zu machen für den nächsten Zug. Meine Empfehlung lautet daher aus volksgesundheitlichen Gründen, dieses Produkt in Stehtischhöhe zu platzieren und zu nutzen. Klappt aber nur, wenn nicht Familienmitglieder, die eindeutig noch strafunmündig sind, mitspielen wollen.

Ganz blöd wird es für rollstuhlgebundene Zeitgenossen, denen diese Höhe mal gar nichts nützt und die dafür lieber auf ein Nacht- oder Teetischchen zurückgreifen sollten. Die Höhe wäre dann wieder eine noch größere Herausforderung für diejenigen von uns, die sich allzu selten des Glückes bewusst sind, dass sie auf derartige Fortbewegungsmittel nicht angewiesen sind.

Trotzdem ist dieses Spiel aufgrund der Punkte Dauer, sofortiger Spieleinstieg, Spaß und Spannung sowohl für die avisierte Zielgruppe als auch viele weitere Kreise sehr zu empfehlen.

Rezension André Beautemps

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Snapshot: 3,8 3,8, 10 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.04.10 von André Beautemps
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.04.10 von Nicole Biedinger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.05.10 von Michael Andersch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.10.10 von Sandra Lemberger - Bin leider nicht so geschickt beim Schnippen und habe das Spiel bis jetzt IMMER verloren (ist ja auch eine gewisse Leistung, schließlich habe ich es schon einige Male gespielt). Wir stellen das Spiel übrigens immer auf einen drehbaren Käseteller, dann kann man es gut im Sitzen spielen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.11.10 von Arne Hoffmann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.11.10 von Frank Gartner - Unterhaltsames Schnippspiel. Es muss nicht immer Carrom sein.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.11.10 von Frank Solnitzky
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.11.10 von Claudia Schollenberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.11.10 von Andreas Molter
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.01.11 von Michael Kahrmann

Leserbewertungen

Leserwertung Snapshot: 4,3 4.3, 7 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.05.10 von Oliver S.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.05.10 von xaverius - Vielleicht kann ich den Spielevater doch noch vom Spiel überzeugen ;-)
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.05.10 von Cyberian
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.05.10 von Björn Kalies
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.11.10 von Jens - Klasse Spiel. Das Ecken-Problem ist nicht nachvollziehbar - man muss nur einmal _richtig_ knicken, dann geht's.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.01.11 von Maja
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.01.11 von Michael Werner - Ein nettes Spiel, wenn Nichtspieler überzeugt werden sollen oder Kinder mitspielen. Wirklich nett für zwischendurch. Die Kinder sind verrückt danach. Und als Erwachsener macht das Mitspielen Spaß.

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