Rezension/Kritik - Online seit 27.02.2025. Dieser Artikel wurde 1315 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
![]() |
Schiebe nach und nach 16 Karten in dein Raster, wobei du mit den dort abgebildeten Werten möglichst wenige Punkte erzielen willst. Wenigste Punkte = Sieger.
Aufbau: Mischt die 100 quadratischen Karten, die je 10-mal die Werte 1 bis 10 zeigen. Verteilt an jeden Spieler verdeckt 16 Karten, die im 4x4-Raster angeordnet werden. Bestimmt einen Startspieler, der den Slide-Marker erhält.
Ablauf:
Ihr spielt 16 Runden, nach deren Ende nur noch aufgedeckte Karten in allen Rastern zu sehen sind.
Zu Beginn jeder Runde nimmt jeder Spieler eine beliebige, verdeckte Karte aus seinem Raster und legt diese offen in die Tischmitte. Diesen Schritt führen alle Spieler gleichzeitig aus. Wer den Slide-Marker hat, beginnt und nimmt sich 1 der offen liegenden Karten aus der Mitte und schiebt sie in sein Raster. Danach folgen die Mitspieler im Uhrzeigersinn.
Die jeweils ausgewählte Karte muss von außen in eine Spalte oder Reihe eingeschoben werden, um so die Lücke zu füllen, die zuvor durch die Kartenentnahme entstand. Diagonales Verschieben geht nicht. Die Karte darf nicht selbst direkt in die Lücke geschoben werden, wenn die Lücke am Rand liegt. Somit wird eine Lücke immer indirekt gefüllt, da nie die gerade eingeschobene Karte die Lücke schließt.
Haben alle Spieler ihre Karte eingeschoben, wird der Slide-Marker nach links gegeben und eine neue Runde beginnt mit dem neuen Startspieler.
Spielende und Wertung:
Nach 16 Runden sind alle Raster komplett mit offenen Karten bestückt. Nun dürft ihr alle waagerecht und/oder senkrecht angrenzenden Karten mit gleicher Zahl im Raster entfernen, sie heben sich auf. Es bleiben nur einzelne - isolierte - Karten übrig, deren Werte nun addiert werden.
Wer die wenigsten Punkte hat, gewinnt die Partie. Bei Gleichstand ist von den Beteiligten im Vorteil, wer weniger Karten im Raster hat. Ansonsten ist der Sieg als geteilt zu betrachten.
Turnier-Modus: Ihr könnt mehrere Partien hintereinander spielen, bis jemand mindestens 100 Punkte insgesamt erreicht hat. Dann gewinnt, wer die wenigsten Punkte erzielt hat.
Ausstattung: Alle der 100 stabilen Karten liegen schön eingebettet in 2 passenden Fächern, der dicke hölzerne Slide-Marker separat. Die einzelnen Werte sind jeweils in einer anderen Farbe dargestellt, was sehr zur Übersichtlichkeit beiträgt. Wie eine Schublade ist die Innen-Schachtel aus der sie umgebenden stabilen Außen-Schachtel herausziehbar, was sehr praktisch ist und auch gut designed aussieht. Die Schachteloberseite zeigt reliefartige und glänzende Abbildungen von einigen Karten und dem Spielnamen. Alles ist sehr wertig und ansprechend.
Spielregel: Das Faltblatt zeigt übersichtlich und narrensicher mit vielen Abbildungen, wie das einfache Spielprinzip funktioniert. Sehr gut gemacht.
Spielgeschehen:
Nach den Regeln zu urteilen, erwartet die Runde ein schnelles, einfaches Spiel.
Doch zunächst bedenke man einmal, dass je nach Spielerzahl nur sehr wenige der 100 Karten ins Spiel kommen, zu zweit nur 32. Entsprechend sind die Wahrscheinlichkeiten, dass man bestimmte Werte vorfindet. Das Spielergebnis ist mit wenigen Spielern sehr schlecht einzuschätzen, zumal oft gerade die letzte Karte der Partie alles erreichte zunichte machen kann.
Damit meine ich, dass durch das zwingende Verschieben gegebenenfalls zusammenhängende gleiche Werte wieder auseinander gleiten und im schlechtesten Fall dann isoliert sind. So könnte z.B. eine Gruppe aus 2x "10", die sich regulär aufhebt, nun zu 2 einzelnen Karten im Wert "10" werden und minus 20 Punkte bedeuten. In meinen Partien kamen wir immer zum Fazit, dass die allerletzte Karte unerwünscht ist und man sie besser per Hausregel nicht spielen sollte.
Trotz des zuvor beschriebenen Dilemmas vermag Slide aber trotzdem gut zu unterhalten. Es ist schon spannend, Runde für Runde aus der Mitte eine Karte zu wählen und dann an optimaler Stelle ins eigene Raster einzuschieben. Voreiligkeit ist da nicht zielführend. Man muss sich immer über die Veränderungen im Raster nach Einschub einer Karte im Klaren sein. Nicht zu vergessen sind die Raster der Mitspieler.
Je nach den dort gebrauchten Werten muss oft die eigene Wahl ausgerichtet werden: Nehme ich vielleicht die "9", die ich nicht unbedingt haben möchte, damit der Mitspieler sie nicht zu seinen anderen "9"-Karten einschieben kann und nun vielleicht eine für ihn aktuell unerwünschte "8" nehmen muss? Oder nehme ich einen Kartenwert, der bisher kaum vorkam?
Im Laufe der Partie kommen natürlich zunehmend Betrachtungen dazu, wie wahrscheinlich bestimmte Werte noch vorkommen können. Befinde ich mich z.B. in einer Partie zu viert und es sind schon 6 der lt. Wahrscheinlichkeit 6,4 Karten (64 von 100 Karten im Spiel) eines bestimmten Wertes aufgedeckt, dann werde ich mir diesen Wert nur ungern ins Raster schieben, wenn dort dieser Wert bisher fehlt.
Also, das zunächst recht simpel anmutende Spielprinzip (ich musste mich anfangs dafür verteidigen, dass ich das Spiel auf den Tisch gebracht habe) ist doch nicht ganz so einfach gestrickt.
Bei allem Glückseinfluss kann man durchaus so manche ungünstige Situation - bei zunehmender Mitspielerzahl - zu seinem Vorteil drehen. Slide eignet sich im Prinzip für jeden Spielertyp und ist im Nu begriffen. Man kann es m. E. in jeder Spielerzahl von 2 bis 6 spielen.
Rezension Roland Winner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Slide:
5,0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
16.11.24 von Roland Winner - Dt. Ausgabe von Strohmann Games: Trotz großer Glückslastigkeit macht Slide viel Spaß: Decke in deinem 4x4-Raster 1 Plättchen auf und habe darauf einen Wert vom 1 bis 10 vor. Lege es in die Mitte. Die Spieler haben aus einem Deck die Karten erhalten, in dem jeder Wert 10-mal vorkommt. Reihum decken die anderen Spieler auch je 1 Karte für die Mitte auf. Jeder Spieler schiebt nun 1 Plättchen aus der Mitte wieder so in sein Raster ein, daß seine aktuelle Lücke dort sich schließt, aber es darf nie das Plättchen direkt in die Lücke geschoben werden. Alle gleichen Werte, die sich orthogonal berühren, werten null Punkte (gut), alle einzelnen ohne Nachbar bringen Minuspunkte gemäß ihrem Wert. Wertung erfolgt nach Aufdeckung aller 16 Plättchen. Wer die wenigsten Minus-Punkte hat, gewinnt. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
24.11.24 von Michael Kahrmann |
Es sind noch keine Leserbewertungen abgegeben worden.