Rezension/Kritik - Online seit 24.06.2017. Dieser Artikel wurde 7669 mal aufgerufen.
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Bei diesem strategischen Brettspiel mit 88 Glaskugeln in vier Farben müssen die Kugeln der eigenen Farbe in eine Reihe gebracht werden. In der einfachsten Version reicht dies schon, um zu punkten, in den beiden anspruchsvolleren Spielvarianten müssen gewertete Reihen jedoch (teilweise) wieder entfernt werden.
Ziel des Spiels ist es, die Kugeln der eigenen Farbe in eine Reihe bringen. Ist man am Zug, schiebt man eine Kugel vom Rand einer beliebigen Seite auf das Spielfeld. Liegt auf dem Feld bereits eine Kugel, wird diese einfach um ein Feld weiter geschoben – und mit ihr alle daran angrenzenden Kugeln. Ein solcher "Verschiebe-Zug" darf allerdings nicht ausgeführt werden, wenn dabei auf der anderen Seite eine Kugel vom Spielbrett fallen würde.
In der einfachsten Variante (Shiftago Express) muss man vier eigene Kugeln in eine waagrechte, senkrechte oder diagonale Reihe bringen, um zu gewinnen.
Der Expertenmodus belohnt eigene Reihen mit unterschiedlichen Punkten, je nachdem, wie viele eigene Kugeln in der Reihe liegen. Nach dem Werten müssen alle Kugeln dieser Reihe bis auf eine entfernt werden, und der Spieler ist weiterhin am Zug – so lange, bis er nichts mehr werten kann. Wer zuerst 10 Punkte sammeln konnte, gewinnt.
Shiftago ist ein herrlich unkompliziertes Spiel, das schnell erklärt ist und ebenso schnell verstanden wird – auch von Leuten die wenig spielen, denn Vier gewinnt kennt wirklich fast jeder – und an diesen Klassiker erinnert dieses Spiel.
Kugeln sind jedoch keine Scheiben – und das merken die Teilnehmer recht schnell. Denn während bei Vier gewinnt die Scheiben genau da bleiben, wo sie nach dem Einwurf landen, bleibt bei diesem Spiel ständig alles in Bewegung und vieles ist nach dem Einschieben einer Kugel plötzlich ganz anders, als man sich das vorgestellt hatte. Und hier genügt es nicht, zwei Kugeln links und rechts neben eine vorhandene Dreierreihe des Gegners zu legen – nein, die schiebt er nämlich einfach mit seiner Kugel weg!
Die Partien mit Anfängern verlaufen in der einfachen Variante daher meist sehr schnell. Tatsächlich kann es sein, dass nach einer Minute alles vorbei ist. Allerdings führte das bei meinen Testspielen ausnahmslos dazu, dass nach weiteren Runden verlangt wurde. Und es dauert nicht lange, bis man sich auf die Umstände eingestellt hat. Das kann bei gleichwertigen Partnern recht schnell dazu führen, dass das Spiel im Einsteiger-Modus langweilig wird.
Um dem entgegenzuwirken, haben sich die beiden Autoren zwei schlaue Varianten ausgedacht. Nicht nur das Wegnehmen der Kugeln ist spannend, zumal man nicht irgendeine Kugel der gewerteten Reihe liegen lassen darf, sondern immer eine der beiden äußeren. Nein, es gibt zusätzlich die Regel, dass man werten muss, wenn man kann – und das möchte man wahrhaftig nicht immer. Es macht nämlich schon einen Unterschied, ob man 2 Punkte für eine 4er-Reihe bekommt oder 5 für eine 5er-Reihe. Sollte ein Spieler eine solche Reihe mal übersehen, dürfen ihn die Mitspieler darauf aufmerksam machen.
Durch die entstandenen Lücken nach dem Entfernen von Kugeln entstehen natürlich auch wieder neue Möglichkeiten – aber nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Gegenspieler. Man muss also schon verflixt aufpassen, welche Kugel man liegen lässt. Im 2-Personen-Spiel muss man sich darüber allerdings keine Gedanken machen, denn da bleiben beide Außenkugeln auf dem Spielbrett.
Shiftago Extreme (die dritte Variante) unterscheidet sich im Vergleich zur zweiten (Shiftago Expert) nur darin, dass man bereits Reihen mit drei Kugeln werten muss, dafür aber 0 Punkte erhält.
Shiftago funktioniert in allen Besetzungen gut, sofern nicht ein allzu schwacher Mitspieler seinem Nachfolger ständig unverschämt gute Vorlagen macht. Eingefleischte Strategen bevorzugen daher die 2-Personen-Variante. Ansonsten können Viel- und Gelegenheitsspieler an dem Spiel gleichermaßen ihre Freude haben, und selbst Leute, die abstrakte Spiele generell nicht besonders mögen, machen hier aufgrund der überschaubaren Spieldauer und des schönen Materials gerne mit!
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Shiftago: 4,5, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.02.17 von Sandra Lemberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
25.11.16 von Michael Kahrmann |
Leserwertung Shiftago: 5.0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.12.16 von Michael Behr - Schönes Taktikspiel, zu Zweit, Dritt und Viert sehr gut Spielbar. Ein Spiel mit hohem Wiederspiereiz. |