Rezension/Kritik - Online seit 12.06.2007. Dieser Artikel wurde 6805 mal aufgerufen.

Rettet den Märchenschatz!

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Autor: Kai Haferkamp
Illustration: Barbara Kinzebach
Anne Pätzke
Verlag: Pegasus Spiele
Selecta Spielzeug
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 - 30 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2006, 2016
Bewertung: 4,5 4,5 H@LL9000
Ranking: Platz 3015
Rettet den Märchenschatz!
Rettet den Märchenschatz!
Auszeichnungen:2007, Spiel der Spiele Hit für Kinder Empfehlungsliste2007, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Nominierung

Spielziel

In diesem kooperativen Spiel rund um das Thema Märchen versuchen die Spieler, die vom bösen König verstreuten Seiten des kostbaren Märchenbuches zu retten, indem sie heimlich in den Schlossgarten klettern und die wild durcheinander liegenden Blätter einzusammeln versuchen. Dabei müssen sie jedoch schnell sein, denn der tägliche Spaziergang des Königs dauert nicht allzu lange, und bevor er zurückkehrt, muss die Aufgabe erledigt sein.

Ablauf

Die Spielschachtel ist der Schlossgarten, in den zuunterst bunt verteilt alle Märchenplättchen gelegt werden. Dann werden sie von den verödeten Gartenplättchen zugedeckt. Dabei bleiben jedoch 3 Märchenplättchen offen. Die Kinder kommen auf das Startfeld in der Ecke des Gartens, das als einziges Plättchen eine grüne Oberfläche zeigt.

Die Aufgabe der Kinder ist es, durch Verschieben der Gartenplättchen zwei zusammengehörige Märchenbilder zum Vorschein zu bringen. Dafür hat jeder Spieler zweimal die Möglichkeit, ein Plättchen (oder mehrere Plättchen einer Reihe) beliebig weit zu verschieben. Hatte der Spieler Erfolg, wird die dazugehörige Märchenbuchseite aus dem bereitliegenden Stapel gesucht und bildet den ersten Teil des Märchenbuches, das bis zum Spielende vervollständigt werden soll.

Danach darf der Spieler ein verödetes Gartenplättchen umdrehen, so dass der Garten nach und nach wieder grün wird. Außerdem darf er noch seine Figur um ein Feld weiterbewegen, wobei diagonales Ziehen nicht erlaubt ist und nur grüne Gartenfelder betreten werden dürfen.

Sobald die erste Märchenbuchseite gefunden wurde, zieht der König jedes Mall dann, wenn ein Spieler in seinem Zug nicht erfolgreich war, auf seinem Weg rund um den Schlossgarten um ein Feld vorwärts.

Die Spieler sollten es am Ende schaffen, mit einem vollständigen Märchenbuch allesamt das Zielfeld (schräg gegenüber vom Startfeld) zu erreichen, bevor der König den Garten einmal umrundet hat.

Das Spiel kann auf dreierlei Arten enden:

· Wenn alle Spieler das Gartentor erreichen und das Märchenbuch komplett ist, haben alle zusammen gewonnen.

· Die Spieler verlassen den Garten, obwohl nur Teile des Märchenbuches gefunden wurden, wenn die Gefahr droht, dass der König schneller ist als sie. In diesem Fall konnte wenigstens ein Teil des Märchenschatzes gerettet werden.

· Der böse König gewinnt, wenn er den Schlossgarten umrundet hat und die Spieler noch nicht durch den Ausgang laufen konnten – dann haben alle zusammen verloren.

Fazit

Die Einführung in das Spiel ist bei Rettet den Märchenschatz! eine ganz besondere: Dem Spiel liegt ein kleines Zusatzheft bei, in dem genau die Geschichte erzählt wird, wie es zu dem tristen Zustand in dem Königreich kam, was zumindest im ersten Spiel einen sehr stimmungsvollen Einstieg schafft.

Das Spielmaterial umfasst große Märchenbuchseiten im Format A6, und genau dieselben Bilder dieser 12 sehr bekannten Grimm-Märchen sind auf den kleineren, sehr stabilen Plättchen auch abgebildet, nur eben immer halbe Bildausschnitte.

Anfangs funktioniert das Auffinden zusammengehöriger Märchenteile eigentlich recht gut, aber je mehr Paare bereits gefunden wurden, desto schwieriger wird es. Zumindest, wenn jeder seinen eigenen Spielzug alleine durchführt. Dies ist nämlich ein Punkt, der in der Spielregel nicht ganz eindeutig formuliert wurde. Es handelt sich zwar um ein Gemeinschaftsspiel, bei dem alle dasselbe Ziel erreichen wollen, sich also gegenseitig nicht behindern; aber beinhaltet dies auch, dass man sich während der Spielzüge Tipps geben darf, wo die jeweils gesuchte zweite Bildkarte versteckt ist?

Spielt man Rettet den Märchenschatz! 100%ig kooperativ, also mit gegenseitiger Beratung beim Plättchensuchen, ist der Sieg eigentlich vorprogrammiert. Wogegen auch nichts spricht, wenn man mit jüngeren Kindern spielt. Sind die Kinder aber 7 Jahre oder älter, sollte man sich darauf einigen, dass jeder seine Spielzüge – zumindest was das Verschieben der Gartenplättchen anbelangt – ganz alleine durchführt. Dies erhöht in jedem Fall die Spannung.

Für ältere Spieler, die beim Auffinden der Märchenbuchseiten schon sehr flott unterwegs sind, kann man auch mit der Variante spielen, dass der König von Anfang an mit seinem Spaziergang um den Schlossgarten beginnt. Allerdings muss man sich dann wirklich sehr anstrengen, um zu gewinnen.

Gegen Ende des Spiels, wenn alle zusammengehörigen Plättchen gefunden wurden, wird das Spiel meistens noch einmal sehr spannend. Denn dann wird der König immer schneller, weil ja keiner der Spieler in seinem Zug mehr passende Kartenpaare aufdecken kann, sondern nur mehr seine Figur bewegt. Hatte man dann zu Beginn des Spiels schon viele Fehlversuche, in denen der König munter drauflos stapfte, so kann es am Ende richtig knapp werden.

Einen ebenso stimmungsvollen Abschluss wie zu Beginn des Spiels schon der Einstieg bildet das Zusammenbinden des großen Märchenbuches, wenn es den Spielern gelang, alle Buchseiten einzusammeln.

Die angegebene Spieldauer von 20 bis 30 Minuten konnten wir in unseren Spielen fast nie einhalten – meistens dauerten die Spiele eher 30 bis 40 Minuten, was gerade für jüngere Kinder stark an deren Ausdauerfähigkeiten grenzt.

Ansonsten motiviert ein Spiel mit gemeinsamem Ziel die Kinder ungemein und macht auch allen Beteiligten Spaß. In diesem Jahr gab's im Bereich der Kooperationsspiele auch einige Neuheiten auf dem Kinderspielsektor, weshalb vermutlich auch die Jury "Spiel des Jahres" dieser Tatsache Rechnung getragen hat.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Links

Auf der Internetseite www.selecta-spielzeug.de findet man ein Gartentor, das direkt in den Schlossgarten mit den 12 Märchen führt, welche nach der Urfassung der Gebrüder Grimm bearbeitet wurden. Die Märchen kann man als pdf-Dateien herunterladen und sich dann sein eigenes Märchenbuch zusammenstellen.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Rettet den Märchenschatz!: 4,5 4,5, 2 Bewertung(en)

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