Rezension/Kritik - Online seit 13.11.2014. Dieser Artikel wurde 2584 mal aufgerufen.

Province

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Autor: Sam Strick
Illustration: Samuel Strick
Verlag: Laboratory Games
Rezension: Marcus Janka
Spieler: 2
Dauer: 25 - 30 Minuten
Alter: ab 13 Jahren
Jahr: 2014
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 4277
Province
Auszeichnungen:2014, Golden Geek Bestes 2-Spieler Spiel Nominierung

Spielerei-Rezension

Spielerei Kritik Herbst 2014:

Kein Spielplan kann klein genug sein, damit darauf nicht ein spielerischer Wettstreit durchgeführt werden kann. Im Fall von Province kämpfen zwei Familien um die Vorherrschaft in einer Kleinstadt. Ruhm bzw. Siegpunkte bekommen die Spieler wie so oft für die Errichtung von Gebäuden und Erreichung von Zielen Der Spielplan von Province ist ungefähr 8,5 mal 9,3 Zentimeter klein. In einem Dreieck sind darauf zentral die drei Felder für Arbeiter dargestellt. Auf jedes Feld wird ein neutraler Arbeiter in Form eines kleinen Pappplättchens gelegt. Neutrale Arbeiter können von jedem Spieler bewegt werden. Am rechten und linken Rand des Plans finden sich acht Bauplätze für verschiedene Gebäude. Neun Aufgabenmarker werden verdeckt gemischt, fünf von ihnen ausgewählt. Der erste wird aufgedeckt. Er gibt die erste zu erreichende Aufgabe vor.

Jeder Spieler nimmt die sieben Gebäudeplättchen einer Farbe zu sich. Der Startspieler startet mit zwei Münzen, der Mitspieler mit drei Münzen Startkapital. Ein Spielzug besteht aus zwei Teilen. Zunächst verdienen die Arbeiter Ressourcen, in dem sie sich auf den drei Feldern bewegen. Jeder Arbeiter kann auf das nächste Feld des Dreiecks gezogen werden. Für jeden bewegten Arbeiter erhält der Spieler die Ressource des Zielfeldes. Auf zwei Feldern gibt es Arbeitskraft, auf einem eine Münze.
In der zweiten Phase kann der Spieler Arbeit und Geld einsetzen. Pro Spielzug darf er ein Gebäude bauen. Jeder, der zuerst ein Gebäude errichtet, erlangt dafür die entsprechenden Siegpunkte. Die Vorteile, die sich zusätzlich ergeben, können von jedem genutzt werden, der das Gebäude gebaut hat. Manche der Gebäude bauen aufeinander auf. Ein Dorf kann z. B. nur bauen, wer zuvor ein Camp errichtet hat.
Einige Gebäude bieten zusätzliche Arbeiter. Andere geben weitere Arbeitskraft oder verdoppeln den Münzertrag. Interessant ist der Verleiher, der es zulässt, ein Gebäude zu nutzen, das bisher nur der Mitspieler gebaut hat. Leider muss man danach Geld zahlen, um nicht am Ende der Partie zwei Siegpunkte zu verlieren.

Der erste Spieler, der den Hafen baut, darf zu Beginn jedes Zuges die beiden Hafenplättchen werfen. Er erhält je nach Ergebnis Arbeitskraft, eine Münze oder die Option, Arbeiter zu kaufen, die nicht vom Mitspieler genutzt werden können. Erfüllt ein Spieler den offen liegenden Aufgabenmarker, kann er diesen sofort an sich nehmen. Aufgaben sind z. B. vier Gebäude zu bauen, zehn Münzen sein Eigen zu nennen oder mindestens vier Münzen in einem Zug auszugeben. Sobald ein Spieler einen Aufgabenmarker bekommt, wird der nächste aufgedeckt und überprüft, ob ein Spieler die neue Aufgabe erfüllt. Erfüllen beide Spieler bereits die neue Aufgabe, wird diese abgelegt und eine neue aufgedeckt.
Nachdem alle fünf Aufgabenmarker verteilt oder abgelegt wurden, endet die Partie. Auch wenn ein Spieler sieben Gebäude gebaut hat oder alle acht Gebäude mindestens einmal gebaut wurden, wird der aktuelle Zug noch beendet. In der folgenden Auswertung erhält jeder Spieler für seine vor dem Mitspieler gebauten Gebäude sowie die erfüllten Aufgaben Punkte. Wer die meisten vorweisen kann, beherrscht die Kleinstadt.

Der Autor Sam Strick ist angetreten, um ein kleines, schnelles Euro-Game zu entwickeln. Dies ist ihm gelungen. Province bietet zwei Personen ein knappe halbe Stunde spannende Abwechslung. Die Spieler befinden sich im Wettlauf um den Bau der Gebäude oder das Erfüllen von Siegpunkten. Dabei handelt es sich um ein Workerplacementspiel, wobei durch die vorgegebene Richtung auf den drei Feldern der Begriff Workerrotationspiel besser passt.
Normalerweise lässt man alle Arbeiter, auf die man Zugriff hat, produzieren. Gleichwohl lohnt ein Blick auf die Ressourcen des Mitspielers, um zu prüfen, ob er eventuell Ressourcen benötigt, die man mit geschicktem Weglassen von Bewegungen vermeiden kann. Dabei gilt es ebenso auf den ausliegenden Aufgabenmarker zu achten. Arbeitskraft verfällt mit jedem Zug und kann nicht wie Geld in die nächste Runde mitgenommen werden.

Province lädt dazu ein, unterschiedliche Strategien bei der Gebäudewahl auszuprobieren. Auf jeden Fall erfolgversprechend ist es dabei, frühzeitig Zugriff auf zusätzliche Arbeiter zu erhalten. Die meisten Partien verlaufen abwechslungsreich, jedoch sind nicht alle Ergebnisse knapp. Weil neu aufgedeckte Aufgabenplättchen sofort überprüft werden, kann das Spielende überraschend kommen.
Beim Material sind die Vorteile von Province gleichzeitig Nachteile. Das Material sowie die gute englische Spielregel passen in jede Jackentasche. Der Spielspaß pro verbrauchtem Volumen liegt bei einem Spitzenwert. Die über fünfzig Plättchen sind so klein geraten, dass Province zwar spielbar ist, aber alles etwas winzig wirkt. Was man allerdings einem Spiel, das unter der Rubrik Microgame geführt wird, nicht vorwerfen kann. Auf dem Spielplan sind alle notwendigen Informationen enthalten. Lediglich die Ressourcen, die der Spieler auf dem jeweiligen Feld erlangt, sind auf den Pfeilen zu den Feldern besser aufgehoben, da sie auf den Feldern selbst verdeckt werden.
Province wurde über die Crowdfunding Plattform Kickstarter finanziert. Exemplare können beim Verlag erworben werden, wobei ein weiterer Vorteil der Microgames zum Tragen kommt: Die sonst üblichen prohibitiven Portokosten aus den USA halten sich in diesem Fall im Rahmen.

Rezension Marcus Janka

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Province: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.10.14 von Marcus Janka

Leserbewertungen

Leserwertung Province: 4,0 4.0, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.11.14 von Christian B. - Größter Vorteil vom Spiel: Man kann es wirklich überall spielen.Die Aufgabenplättchen liegen bei uns offen aus. Die Plättchen der Worker kann man gegen Minimeeples austauschen.Regeln gibt es auf Youtube mit deutschen Untertitel. Strategisch läuft es entweder auf Worker (Camp) oder Arbeitskraft (Mill) hinaus. Für unterwegs die Nummer 1 bei uns.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.11.14 von Hans Huehnchen - Wenn man Microgame definieren sollte, Province wäre das beste Beispiel.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.11.14 von Ernst-Jürgen Ridder - Nettes, kleines Strategiespiel, das man zwischendurch mal spielen kann. Die App dazu gab's für "Backer" kostenlos; damit kann man auch solo spielen, was in Bus und Bahn durchaus Spaß macht, auch wenn die KI nicht die intelligenteste ist.

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