Rezension/Kritik - Online seit 30.04.2012. Dieser Artikel wurde 3987 mal aufgerufen.

Pocket Battles: Orks vs. Elfen (Fantasy#1)

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Autor: Paolo Mori
Francesco Sirocchi
Verlag: Pegasus Spiele
Rezension: Michael Timpe
Spieler: 2
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2011
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 4069
Pocket Battles: Orks vs. Elfen (Fantasy#1)

Spielziel

Orks gegen Elfen, die wohl klassischste Fantasy-Konfrontation, die man sich denken kann. Gibt es eigentlich irgendeine Geschichte, in der die Orks siegreich aus einer solchen Schlacht hervorgegangen sind? Doch wohl höchstens nur in der Geschichte vor der Geschichte, die den Hintergrund liefert, warum dann in der richtigen Geschichte die Orks natürlich gnadenlos verlieren. Und dabei meist so gnadenlos dumm sind, dass man sich fragt, wie die überhaupt jemals irgendetwas gewinnen konnten. So viel schlauer können die Elfen dann wohl doch nicht sein. Wie auch immer, in diesem Spiel haben die Orks jedenfalls eine reelle Chance.

Ablauf

Grundsätzlich verlaufen die Fantasyschlachten der Orks und Elfen nach den gleichen Regeln, wie die Kämpfe zwischen Kelten und Römern, weswegen ich für die reine Spielbeschreibung auf die Rezension der Pocket Battles Römer gegen Kelten verweise.

Wirklich neu sind in dieser Ausgabe eigentlich nur ein paar Sonderaktionen, die einige der Einheiten mit in ihre Armeen einbringen. Dazu gehören fliegende Einheiten, ein selbst heilender Troll mit drei Lebenspunkten oder ein Fanatiker, der beim Angriff mit bis zu sechs Würfeln werfen darf, dabei aber die Chance hat, Selbstmord zu begehen.

Ansonsten bleibt alles beim Alten, es gibt einfach nur neue Einheiten mit anderen Würfel- und Aktionskombinationen.

Fazit

Es ist vielleicht albern, aber irgendwie sprechen mich Orks und Elfen doch etwas mehr an, als Römer und Kelten. Immerhin kann ich hier aber versuchen, dies logisch mit den gefühlt etwas mehr bzw. etwas spannenderen Sonderaktionen zu begründen. Die neuen Aktionen greifen stärker ins Spiel ein und sorgen so für mehr Überraschungen und Dramatik, was dem Spiel, wie ich finde, gut tut.

Eine etwas unangenehm dramatische Überraschung erwartete mich allerdings auch: Im zweiten Testspiel kämpfte sich eine schier unglaubliche Orktruppe mit 6 Würfeln und 80 % Trefferwahrscheinlichkeit durch meine Elfenreihen. Verbunden mit einem kleinen Regelfehler (also einer Ungenauigkeit in der Regel) fräste sich diese Truppe in nur einer einzigen Kampfrunde durch meine komplette halbe Armee, was zu einer Spieldauer von nur 7 Minuten führte.

Nachlesen im Pegasus-Forum brachte zwar den Hinweis auf die anders zu interpretierende Regel, mit der die Truppe nicht ganz so übermächtig ist, aber auch dann bleibt: Bei den Orks gibt es gleich zwei sehr starke Kombinationen. Stehen diese auf dem Schlachtfeld, hat man nur eine Chance: Von der ersten Runde an mit aller Kraft auf diese Gruppe(n) schlagen. Bekommt man sie nicht schnell genug klein, ist man verloren. Dies heißt zwar jetzt nicht, dass man nicht auch gegen diese Truppe gewinnen könnte, aber wenn eine solche Formation auf der Gegenseite steht, hat man keinerlei Entscheidung mehr. Erst muss diese Truppe besiegt werden, alles andere ist Nebensache. Das schränkt das eigene Spiel doch ziemlich ein und verringert den Spielspaß.

Ansonsten muss ich aber sagen: Mit dieser Ausgabe bin ich noch tiefer in die Westentaschenkämpfe eingestiegen und finde zunehmend Gefallen daran. Tatsächlich steigert sich die Qualität der Schlachten mit zunehmendem Wissen um die eigenen und gegnerischen Möglichkeiten. Richtige Überraschungen bleiben zwar meist aus, aber es ist immer wieder spannend, ob eher starke Verbände das Rennen machen, oder viele kleine Truppen besser sind.

Ob man auch zwei Armeen gegen zwei andere kombinieren kann, habe ich noch nicht probiert, das steht als Nächstes auf dem Programm. Elfen gegen Kelten funktioniert auf jeden Fall einwandfrei, es darf also gemischt werden.

Damit bleibe ich im Wesentlichen bei meinem ersten Fazit: Ein anspruchsvolles, kurzes Spiel im kleinen Format mit etwas trister Grafik und leider noch lückenhafterer Regel. Die bei Antike #1 noch gelobte Spielbalance ist in dieser Version leider etwas verloren gegangen, ganz schlimm ist das aber nicht. Trotzdem hoffe ich, dass die nächsten Sets wieder etwas besser tariert werden. Ich freue mich schon drauf.

Rezension Michael Timpe

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Links

Die überarbeitete englische Regel findet man unter diesem Link:

www.zmangames.com/cardgames/files/pocket_battles/OvE/PB_OvE_Rules.pdf

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Pocket Battles: Orks vs. Elfen (Fantasy#1): 4,0 4,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.02.12 von Michael Timpe - immer dieser Ärger mit den Regeln, wirklich schade.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.05.12 von Rene Puttin - Die Mechanismen vom Table Top für kleines Geld in kleiner Schachtel. Es funktioniert wirklich gut, aber es fehlt natürlich irgendwie auch das epische Materialschlachten-Flair.

Leserbewertungen

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