Rezension/Kritik - Online seit 19.09.2012. Dieser Artikel wurde 5368 mal aufgerufen.

Nox

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Autor: Steffen Brückner
Illustration: Oliver Freudenreich
Verlag: HUCH!
Rezension: Franky Bayer
Spieler: 2 - 6
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2012
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
3,3 3,3 Leser
Ranking: Platz 6077
Nox

Spielziel

Kennen Sie die Herren "Ramon", "Jack" und "Alphonse"?
Es sind dies drei gerissene Halunken mit zweifelhafter moralischer Einstellung. Trotz feiner Hüte (Zylinder bzw. Melone), Monokel, Pfeife und penibel gezwirbelter Schnurrbärte sieht man ihnen sofort an, dass sie nichts Gutes im Schilde führen. Augenscheinlichstes Merkmal aller drei "Gentlemen" ist jedoch ihre überaus schlanke Erscheinung: tiefe Augenhöhlen und eingefallene Wangen. Wenn man's genau nimmt, sind Ramon, Jack und Alphonse eigentlich Totenköpfe und damit für uns Normalsterbliche automatisch äußerst suspekt.

Ablauf

Für den wahrscheinlichen Fall, dass Sie noch nie etwas von diesen Ganoven gehört haben sollten, dürfen Sie beruhigt sein. Ich kann Ihnen versichern, dass Ihre Unkenntnis keine unverzeihliche Bildungslücke darstellt. Selbst für das Spiel Nox, in dem sie vorkommen, spielen sie keine entscheidende Rolle, sondern dienen lediglich als beliebig austauschbares Thema für ein ansonsten eher abstraktes Kartenspiel. Ramon steht dabei für die Farbe "Blau" mit den Werten 1, 4, 9, 11 und 15. Jack's Farbe ist "Grün", die Werte dafür sind 2, 5, 7, 12 und 14. Bleiben noch die Werte 3, 6, 8, 10 und 13 in der Farbe "Orange", auf denen das Konterfei von Alphonse prangt. Jede Zahl kommt sechs Mal vor, womit wir auf eine Anzahl von insgesamt 90 Karten kommen.

Der Spielablauf ist ziemlich simpel. Wer an der Reihe ist, spielt eine seiner drei Handkarten aus und zieht abschließend wieder eine Karte vom Stapel nach. Eine Karte kann man entweder vor sich oder vor einem beliebigen Mitspieler auslegen. Damit kann eine Auslage neu gebildet (1. Karte) oder auch vergrößert werden. Auch ist es möglich, eine Auslage zu verändern, indem man mit der Karte eine bereits ausliegende Karte derselben Farbe überdeckt. Sollten in der Auslage eines Spielers zu irgendeinem Zeitpunkt 2 Karten die gleiche Zahl zeigen, werden die beiden Karten(stapel) sofort übereinander gestapelt, wodurch die Auslage verkleinert wird.

Sobald die Auslage eines Spielers aus sechs nebeneinander liegenden Karten(stapel) besteht, oder - im selteneren Fall - sowohl Nachziehstapel als auch die Handkarten aller Spieler aufgebraucht sind, endet ein Durchgang. Jeder Spieler berechnet den Wert seiner Auslage, indem er die Zahlen der sichtbaren Karten zusammenzählt. Allerdings nehmen nur Spieler an der Wertung teil, die alle drei Farben in ihrer Auslage vorweisen können. Alle anderen notieren null Punkte. Es werden so viele Durchgänge gespielt, bis ein oder mehrere Spieler mindestens 150 Punkte erreicht haben. Es gewinnt natürlich der Spieler mit den meisten Punkten.

Fazit

Ich muss zugeben, dass ich mir nach dem Studium der Spielregel nicht sonderlich viel erwartet habe. Was soll schon Großartiges dran sein, für sich selbst gute Karten auszuspielen und den Mitspielern die schlechten zuzuschanzen? Umso überraschter war ich, dass Nox in unseren Spielrunden so gut ankam, ja sogar durchaus Spaß machte.

Anfangs herrschte etwas Ratlosigkeit, wie man das Spiel wohl anlegt, aber dann hat sich gezeigt, dass es von Vorteil ist, möglichst schnell alle drei Farben bei sich auszulegen, um sich nicht der Gefahr eines "Nullerls" auszusetzen. Was aber im Anschluss an diese fast schon routinemäßige Anfangsphase passiert, hat viel mit Interaktion und fast schon etwas mit Taktik zu tun. Nicht nur, weil man natürlich vermehrt dem (vermeintlich oder tatsächlich) Führenden in die Suppe spuckt. Sondern vor allem, weil gewiefte Spieler ein schnelles Rundenende hervorzurufen versuchen, wenn die Situation gerade einen Vorteil verspricht. Also entweder eine ausreichend hohe Punkteausbeute oder Nachteile für die anderen Spieler. Am besten ist es, wenn der in Führung liegende Spieler mangels verschiedener Farben leer ausgeht. Da entsteht schon so was wie Gruppendynamik, was für viel Schadenfreude und Ärgerpotenzial sorgt.

Nox spielt sich deshalb am besten in größeren Runden. Da fällt auch das Kartenglück nicht so arg ins Gewicht, außer wenn man nicht und nicht die dritte Farbe nachzieht. Zu zweit und zu dritt plätschert das Spiel hingegen ziemlich ereignislos und nichtssagend dahin, da kann man Nox getrost im Spieleregal lassen und bessere Spiele hervorkramen. Meiner Meinung nach sollten daher mindestens 4 Spieler teilnehmen, dann steht einer lockeren Unterhaltung in vergnüglicher Runde nichts mehr im Weg.

Die Grafik der drei Herren Ramon, Jack und Alphonse gefällt mir übrigens ganz gut, auch wenn das Thema ja x-beliebig ist. Zudem sind sowohl Schachtel als auch die Karten mit Hochglanzfolie überzogen, wodurch die Farbgebung (schwarz mit blau, giftgrün bzw. kürbisorange) noch edler und ansprechender erscheint.

Rezension Franky Bayer

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Nox: 3,0 3,0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.07.12 von Franky Bayer - Die (knapp erreichte) Spielreiznote 4 bezieht sich auf Runden von mindestens vier Mitspielern. Darunter deutlich schwächer und weniger lustig.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.12.12 von Michael Andersch - Ich kann irgendwie leider nicht so recht erkennen, wo hier der Spielwitz liegen soll.

Leserbewertungen

Leserwertung Nox: 3,3 3.3, 7 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.09.12 von Hans Huehnchen - Nettes, einfach gestricktes Ärgerspiel ohne allzu viel Einfluss auf das geschehen. Karten in Top-Qualität.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.01.13 von Marco Stutzke - ...... Ab 4 Personen bringt das ärgern Spass ;-)
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.02.13 von Frank Bergner - Die gewöhnungsbedürftige Aufmachung macht das Spiel nicht besser. Als Absacker ganz ok.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.02.13 von Andreas Freye - Schöne Aufmachung, gute Kartenqualität. Das Spiel an sich ist öde und bedarf dringend eigene Hausregeln um das ganze spannender zu machen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.02.13 von Michael Kindel - Ziemlich langweilig und beliebig.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.07.13 von Udo Möller - Ab vier Spielern richtig gut udn immer wieder gerne genommen. Da kann man die Gegner so richtig ärgern.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.03.15 von Dencer - Gibt Besseres am Markt. Ich fand es wenig spaßig selbst in großer Runde.

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