Rezension/Kritik - Online seit 27.02.2009. Dieser Artikel wurde 11362 mal aufgerufen.

Monuments

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Autor: Stefan Risthaus
Verlag: Abacus Spiele
Mayfair Games
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2008
Bewertung: 4,7 4,7 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 988
Download: Kurzspielregel [PDF]
Monuments

Spielziel

Viele Zivilisationen stiegen aus dem Nebel der Zeiten hervor. Während einige bedeutungslos blieben, entwickelten sich andere zu Hochkulturen. Sie hinterließen Bauwerke und Aufzeichnungen, die uns bis heute in ihren Bann schlagen, und die Historiker bringen stets neue, geheimnisvolle Geschichten aus vergangenen Zeiten ans Licht. In Monuments versuchen die Spieler, diese Wunder der Antike nachzubauen – wer damit am erfolgreichsten ist, gewinnt.

Ablauf

Im Grunde besteht das Spiel aus einer Menge Karten sowie einem Spielplan mit drei Punkteleisten: einer Zählleiste für den Punktestand der Spieler, einer Skala zum Festhalten der jeweiligen Kartenwerte und einer Punkteleiste für die Geschichtsschreiber. Bei den Karten unterscheidet man zwei Gruppen: zum einen die 12 verschiedenen Monumente, die eigentlich nur der besseren Übersichtlichkeit dienen, und zum anderen die Spielkarten (ebenfalls in 12 verschiedenen Farben vorhanden), die den eigentlichen Motor des Spiels ausmachen. Fünf dieser Karten erhält jeder Spieler zu Beginn auf die Hand, drei werden offen ausgelegt. Auch die 12 Monumente werden offen ausgelegt und zwar so, dass die Seite mit den zwei Tempeln nach oben zeigt.

Wer an der Reihe ist, hat prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder setzt er einen seiner Geschichtsschreiber ein oder er führt drei Kartenaktionen in beliebiger Reihenfolge und Kombination aus: Karten aufnehmen (von der offenen Auslage und/oder vom Nachziehstapel), Karten ausspielen, die eigene Auslage erweitern oder Siegpunkte erwerben. Karten darf man auslegen, wenn man zu Beginn zwei gleichfarbige Karten spielt. Danach wird die dazugehörige Monumentkarte auf ihre Rückseite gedreht, auf der nur mehr ein Tempel zu sehen ist. Dies bedeutet, dass nun nur noch ein einziger Mitspieler dasselbe Monument errichten muss, dafür aber mindestens drei gleichfarbige Karten ausspielen muss. Danach kommt die Monumentskarte aus dem Spiel.

Beim Auslegen von gleichfarbigen Karten sollte man darauf achten, die höhere Karte (es gibt sie jeweils mit den Werten 1 bis 9) nach unten zu legen. Denn wenn der Geschichtsschreiber eines Mitspielers in Aktion tritt, nimmt er bei allen Mitspielern von jeder Farbreihe, die aus mehr als einer Karte besteht, die jeweils oberste weg. Die Anzahl dieser "geklauten" Karten markiert er mit seinem Geschichtsschreiber auf der entsprechenden Punkteleiste. Je nach Spielerzahl hat jeder Spieler zwei bis drei solcher Geschichtsschreiber, die er bis zum Ende des Spiels auch eingesetzt haben sollte, andernfalls kassiert er pro übrig gebliebenem Geschichtsschreiber 12 Minuspunkte. Für jede Karte, welche der Geschichtsschreiber an sich genommen hat, wird der Zählstein der entsprechenden Kartenfarbe um ein Feld weitergerückt.

Neben den Farben weisen die Spielkarten auch noch Symbole auf. Spielt man zwei Karten mit gleichen Symbolen aus, kann man sich dadurch entweder eine Zusatzaktion kaufen oder man darf damit so viele Siegpunkte kassieren, wie sich in der eigenen Auslage gleiche Symbole befinden.

Das Spiel endet, wenn die Kartenauslage nicht mehr auf drei Karten ergänzt werden kann. Danach gibt es Punkte für die Geschichtsschreiber entsprechend ihrer Standorte, wobei die vordersten drei Spielsteine noch zusätzliche Punkte erhalten. Außerdem erhält man für die eigene Auslage Punkte. Ist man der einzige, der ein Bauwerk einer Farbe errichtet hat, bekommt man die volle Punktzahl entsprechend jener Spalte der Punkteliste, in welche die Farbe bis zum Spielende vorrücken konnte. Haben zwei Spieler an Monumenten einer Farbe gebaut, so erhält jener mit mehr Karten zwei Drittel der Punkte, der andere nur ein Drittel. Bei Gleichstand gibt es für jenen Spieler den ersten Rang, der die höhere Einzelkarte gelegt hat. Es gewinnt natürlich der Spieler mit den meisten Punkten.

Fazit

Ein wenig auffällig und gewöhnungsbedürftig wirkt die Rauheit des Spielmaterials, von der nur die Karten sowie die Holzspielsteine ausgenommen sind. Das Material wirkt deshalb jedoch keineswegs minderwertig. Die beiliegenden Spielhilfen sind sehr übersichtlich und hilfreich. Schön illustrierte Karten runden das Spiel ab, wobei erwähnt werden muss, dass die Farben der einzelnen Bauwerke einander teilweise sehr ähneln. Aber dieses Problem wäre bei zwölf erforderlichen Farben wohl kaum zu vermeiden gewesen.

Die Altersfreigabe ab 8 Jahren halte ich für ein wenig gewagt. Zwar konnten 8-Jährige mitspielen, aber sie erfassten einige taktische Vorgehensmöglichkeiten nicht, was älteren Mitspielenden natürlich einen leichten Sieg bescherte. Und das wiederum ließ das Interesse der Kinder meist rasch abflauen. Anders die 10-Jährigen, die fast immer sofort zu einer oder mehreren Folgerunden bereit waren, zumal dieses kurzweilige Spiel tatsächlich selten länger als 45 Minuten dauert.

Im Spiel steht man ständig vor der Entscheidung, ob man bereits errichtete Monumente früh wieder erweitert, weil dann natürlich durch den Geschichtsschreiber der Wert des Monuments schneller steigt, oder ob man seine Karten lieber zurückhält, damit man kurz vor Ende noch einige passende ablegen kann, um das Mehrheitsverhältnis des Monuments zu seinen Gunsten zu entscheiden.

Zu Beginn des Spiels stellt sich auch oft die Frage, ob es sinnvoller ist, rasch viele Monumente als Erster zu bauen, die dann aber meistens nur aus zwei Karten bestehen und durch die Geschichtsschreiber schnell auf das Minimum reduziert werden. Meistens hat man dann im Verlauf des Spiels nicht die Möglichkeit, alle diese Monumente ausreichend zu erweitern, damit sie schneller im Wert steigen bzw. man die Mehrheit an Bauwerken besitzt. Oder ob man sich auf eher wenig Bauwerke festlegt, dafür aber versucht, bei diesen Bauwerken die Mehrheit zu behalten und andere eventuell auch davon abzuhalten, ein zweites Monument derselben Farbe zu errichten, was die Punktanzahl noch einmal gehörig steigen lässt. Die Entscheidung hängt natürlich auch immer vom Wert der Karte ab. Bei einer mit einer 9 eröffneten Kartenreihe stehen die Chancen ganz gut, am Ende auch mit nur einer einzigen verbliebenen Karte den ersten Platz einzunehmen, bei niedrigeren Kartenwerten ist die Wahrscheinlichkeit eher gering.

Immens wichtig ist der Einsatz der Geschichtsschreiber zum richtigen Zeitpunkt. Erwischt man den optimalen Augenblick, sind durchaus 9 bis 10 Punkte drin. Ein derartig hoher Stand auf der Leiste kann dann meistens von den Mitspielern nicht mehr geschlagen werden, so dass man zusätzlich noch die 9 Punkte für den am weitesten vorne liegenden Geschichtsschreiber erhält. Kombiniert mit einigen guten Karten in der Auslage ist man damit dem Sieg schon ein gutes Stück näher gerückt.

Um den durch die Karten zweifellos gegebenen Glücksfaktor möglichst zu minimieren, gibt es kein Handkartenlimit und die Spieler können den Zeitpunkt, wann sie ihre Karten ausspielen wollen, frei wählen. Selbst vermeintlich nutzlose Karten kann man durch die Möglichkeiten des Zusatzzuges bzw. zum Erwerb von Siegpunkten durch das Ausspielen zweier gleicher Symbole immer noch sinnvoll zum Einsatz bringen.

Das Spiel funktioniert in allen Besetzungen gut. Im Spiel zu zweit wird die Angelegenheit jedoch wesentlich grüblerischer. Hier spielt jeder mit zwei Farben und kann immer frei entscheiden, für welche der beiden Farben er seine Aktionen ausführt. Am Ende zählen jedoch nur die Punkte jenes Zählsteins, der weiter hinten liegt. Weil man theoretisch vor jedem Zug durchrechnen kann, welche Aktion für welche der eigenen Spielfarben denn nun gerade die beste wäre, dauern die Spieleraktionen meistens etwas länger. Dann verliert Monuments einen Teil seines Charmes, der einerseits darin besteht, dass man trotz des unbestreitbar vorhandenen Kartenglücks zwar taktieren kann, dass sich das Spiel aber trotzdem sehr locker und schnell spielt.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Monuments: 4,7 4,7, 6 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.02.09 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.01.09 von Roland Winner - Zu zweit gibt es von mir die Spielreiznote 2.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.03.09 von Bernd Eisenstein - Überraschend schlank und einfach gut
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.03.10 von Horst Sawroch
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.05.13 von Andreas Molter
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.01.16 von Michael Andersch - Kommt auch nach 7 Jahren immer mal wieder auf den Tisch und hat nichts von seiner Attraktivität verloren.

Leserbewertungen

Leserwertung Monuments: 5,0 5.0, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.03.09 von Iglika Hristova
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.05.09 von Andreas Lill
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.01.10 von Martina Gerke - Die Optik und die Qualität des Spielmaterials lässt leider zu wünschen übrig. Im ersten Moment hat man den Eindruck, dass ein Prototyp in die Schachtel reingelegt wurde. Der Spielplan sieht aus wie aus dem Computer gedruckt und zusammengebastelt und die Karten sind leider sehr dünn. Mein Spielplan ist leider auch nicht Plan sondern verbogen. Daher empfinde ich den Preis auch als zu teuer. Das Spiel selbst gefällt mir sehr gut.

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