Rezension/Kritik - Online seit 25.08.2009. Dieser Artikel wurde 8266 mal aufgerufen.

Montego Bay

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Autor: Michael Feldkötter
Verlag: Queen Games
Rezension: Alfons Leierseder
Spieler: 2 - 4
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2009
Bewertung: 3,4 3,4 H@LL9000
2,8 2,8 Leser
Ranking: Platz 6347
Montego Bay

Spielziel

Unsere beiden Hafenarbeiter laufen auf einem Rundkurs um die Lagerhäuser herum und wollen natürlich bei jenen Gebäuden landen, die den meisten Gewinn abwerfen; ein Geschubse und Gerangel um die besten Plätze beginnt …

Ablauf

Wir legen den Spielplan nach Spielerzahl aus, jeder Spieler erhält die Fässer in seiner Farbe, seine beiden Lagerarbeiter und für jeden von ihnen einen Kartensatz von 5 Bewegungskarten. Die großen Lagerarbeiter kommen in die linke, die kleinen in die rechte Hafenkneipe. Alle Schiffskarten werden gemischt und die ersten 4 Schiffe an den Plan angelegt. Die übrigen Schiffskarten werden in zwei gleichgroßen Stapeln neben den Spielplan gelegt. Tally-Man begibt sich auf seinen Platz und Lazy-Jack hockt sich zu den Silbermünzen. Schließlich werden die Plättchen der verschiedenen Lagerarbeiter gemischt und in eine Führungsschiene auf dem Spielplan eingesetzt; damit ist auch bereits klar, in welcher Reihenfolge die Figuren gezogen werden.

Jeder Spieler sucht sich für seine beiden Figuren je eine Bewegungskarte aus; nacheinander – gemäß der Reihenfolgeplättchen am Spielfeldrand – und aufgrund der gewählten Karten bewegen nun die Spieler ihre beiden Hafenarbeiter. Landet ein Hafenarbeiter auf einem Feld, das bereits besetzt ist, verschiebt er die dort befindliche Figur auf die gegenüberliegende Seite des Parcours. Ist auch dieser Platz besetzt, wird der Hafenarbeiter am Zug einfach auf das nächste freie Feld entgegen der Zugrichtung gesetzt. Nachdem alle Bewegungskarten ausgespielt wurden, tritt nun der Tally-Man in Aktion: Es werden alle Lagerarbeiter gewertet, d. h. jede Figur erhält die auf dem angrenzenden Lagerhaus abgebildeten Fässer (und Silbermünzen). Kaputte Fässer bedeuten, dass der Spieler bereits auf Schiffe verladene Fässer wieder entfernen muss. Intakte Rumbehälter verteilt er beliebig auf die Schiffe im Hafen.

Wird dabei ein Schiff voll beladen, kommt es sofort zur Wertung: Wer die meisten Fässer auf dem Schiff hat, erhält die höchste angegebene Anzahl Siegpunkte, der Spieler mit den zweitmeisten Fässern die zweite Zahl an Siegpunkten usw. Der Spieler, der das letzte Fass auf einen Kahn verladen hat, freut sich über einen Extra-Siegpunkt. Das abgerechnete Schiff kommt aus dem Spiel, die am Kai liegenden Schiffe rücken nach und ein neues wird eingesetzt. Sobald der Tally-Man seine Runde beendet hat, wird das erste Schiff im Hafen gewertet, auch wenn es noch nicht voll beladen ist. Anschließend werden alle Reihefolgeplättchen um eine Position nach hinten verschoben, das letzte Plättchen kommt auf die Position 1. Nicht zu vergessen ist das Mischen und die Neuverteilung aller Plättchen, sobald der zweite Schiffsstapel angebrochen wird.

Noch ein Wort zu Lazy-Jack: Wer drei Silbermünzen abgibt, erhält diese Spielfigur als zusätzlichen Hafenarbeiter für eine Runde und stellt sie einfach zu einer eigenen Spielfigur dazu. Dies bedeutet, dass der betroffene Spieler drei Bewegungskarten auswählt. Lazy-Jack wird immer als erste Figur gezogen; für ihn müssen aber keine Fässer von den Schiffen genommen werden. Mit Lazy-Jack winken – vielleicht – zusätzliche Einkünfte.

Wenn bei der Wertung eines Schiffes nur mehr drei oder weniger Schiffe an der Kaimauer liegen, endet das Spiel. Alle Schiffe werden noch abgerechnet und der Spieler mit den meisten Siegpunkten darf sich als Hafenarbeiter des Jahres und als Sieger feiern lassen.

Fazit

„Ein turbulentes Familienspiel“ ist am Ende der Spielanleitung zu lesen. Ein Familienspiel liegt hier auf jeden Fall vor uns, aber turbulent? – Na ja ….

Aber sehen wir uns das Spiel einmal in den Einzelheiten an: Was sehr positiv auffällt, ist die gesamte Aufmachung: Begonnen bei der sehr stimmig gestalteten Spieleschachtel, über die Holzfiguren, das Silbergeld, die farbigen Holzfässchen – alles wurde sehr gut umgesetzt und stabil gebaut. Daran wird man noch lange seine Freude haben! Dass man seine Spielfiguren vor der ersten Partie noch bekleben muss, ist nur ein kleiner Schönheitsfehler. An der Aufmachung und dem Spielmaterial lässt sich absolut nichts aussetzen.

Eine gute Idee ist auch die Verteilung der Lagerhäuser: Weil diese vor jedem Spiel neu und beliebig angeordnet werden, gibt es immer wieder einen anderen Spielplan.

Bei zwei, drei oder vier Spielern ist Montego Bay gleich gut zu empfehlen.Im Spiel zu zweit bekomt man jedoch eine dritte andersfarbige Spielfigur, so dass man besonders aufpassen muss, welche Figur nun zu wem gehört; außerdem sollte man die 15 Karten in der Hand nicht verwechseln. Ich persönlich finde das Spiel zu viert am reizvollsten, weil da auf dem Rundparcour am meisten passiert. Dafür hat man in dieser Besetzung aber weniger Einflussmöglichkeiten.

Logischerweise versucht jeder Spieler, an die Lagerhäuser mit den meisten Fässern zu kommen, was jedoch schnell in die Hose gehen kann, weil das viele andere eben auch vorhaben. Ein Blick auf die Reihenfolge der Spieler ist hier sehr wichtig! Dabei hat man manchmal die Möglichkeit, die Fassvergabe zu beeinflussen, manchmal aber auch nicht.

Eine gute Idee ist der Wechsel der Reihenfolge, sowohl von Runde zu Runde, als auch zur Mitte des Spiels. Und auch wenn hier die Spielerreihenfolge nochmals glücksabhängig ist, muss man sich wieder neu auf die gegebene Situation einstellen.

Als Spielvariante haben wir probiert, dass die eigene Kartenhand erst nach jeder dritten Spielrunde wieder vollständig zur Verfügung steht. Leider gab es dadurch aber kein neues Spielgefühl, möglicherweise verkompliziert es das Spiel sogar.

Der stetig gleiche Ablauf des Spiels bringt die Gefahr mit sich, dass es etwas eintönig wird, denn irgendwie spielt man vor sich hin, hofft auf viele gewinnbringende Fässer, hat aber nur bedingt darauf Einfluss. Deswegen ist das Spiel zwar nicht wirklich schlecht, aber der große Renner war es in unseren Runden auch nicht. Außerdem kostet das gute (Holz-) Material auch sein Geld, was den Griff zu diesem Spiel zusätzlich erschweren dürfte.

Letztendlich liegt ein schönes und gut durchführbares Spiel vor, das für Vielspieler vermutlich eher zu einfache Kost darstellt, daher vor allem in Familien seine Freunde finden wird. Rum und Hafenkneipen als Thema sind letztendlich eine Geschmackssache. Mir persönlich hätten Honigfässer sowie schmatzende große und kleine Bären auch gut gefallen.

Nun denn: „Prost“ und „Schkoll“ auf möglichst gut gefüllte und intakte Rumfässer!

Rezension Alfons Leierseder

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Montego Bay: 3,4 3,4, 11 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.07.09 von Alfons Leierseder
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.04.09 von Udo Kalker - Ansprechende Umsetzung - planbar und dann doch wieder nicht planbar. Hmmm. Mit eigener Risikoabwägung kann man das Feld auf dem man nach dem Spielzug landet zumindest eingrenzen. Höheres Risiko viele Kisten einzusetzen = höhere Gefahr Kisten wieder rausnehmen zu müssen. Im Gegensatz zu einigen genervten Mitspielern fand ich's ok.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.04.09 von Michael Andersch - Für meinen Geschmack zuviel Brimborium um ein im Grunde einfaches "Ich denke dass Du denkst also denke ich..."-Spiel.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.05.09 von Michael Kahrmann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.06.09 von Randolph Betten - Tolles Spiel! Entwickelt ab der zweiten Partie eine fantastische Taktik! Material ist sehr gut und der Wiederspielreiz war in unseren Runden sehr hoch! Zu viert sind die Partien schnell gespielt und trotz viel Taktik fühlt man sich in keinster Weise gespielt. Klasse Idee!!!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.06.09 von Horst Sawroch - Seitenwechsel kann Spass machen - wenn dabei keine Fracht verloren geht. Unterhaltsamer, kurzer Starter oder Absacker!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.08.09 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.08.09 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.08.09 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.08.09 von Silke Hüsges
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.11.10 von Bernd Eisenstein

Leserbewertungen

Leserwertung Montego Bay: 2,8 2.8, 9 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.08.09 von Maja
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.08.09 von Ansgar Knobloch - Es ist kein Spiele Highlight. Montego Bay kann man schnell mal spielen, vorweg oder als Absacker, aber der Spielreiz hält sich bei mir in Grenzen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.08.09 von Cyberian - Wenig Einfluß gepaart mit ständiger Wiederholung gleicher Abläufe = laaangweilig!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.08.09 von Beate Bindrm - Bin selten so enttäuscht worden, das Spiel ist nicht nur langweilig, sondern der Einfluß so gering, dass es einfach keinen Spaß macht. Schade, sah so vielversprechend aus...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.08.09 von rolf
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.01.11 von Gregor - Als Dekoelement 5 Punkte, als Spiel leider nicht mal die Hälfte.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.01.12 von Hendrik
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.02.18 von Chrisriansen
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.02.18 von Christiansen

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