Rezension/Kritik - Online seit 31.03.2003. Dieser Artikel wurde 5001 mal aufgerufen.

Die Monstermacher

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Autor: Henning Poehl
Illustration: Heike Schäfer
Verlag: Sphinx Spieleverlag
Rezension: Orell Mielke
Spieler: 3 - 5
Dauer: 75 Minuten
Alter: ab 16 Jahren
Jahr: 2002
Bewertung: 3,2 3,2 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 6173
Die Monstermacher

Spielziel

Wenn ein Spieler sein Monster zum Leben erweckt, gewinnt der Spieler, dessen Frankensteinmonster am meisten Punkte wert ist.

Ablauf

Jeder Spieler erhält eine Karte, die einen Körperrumpf zeigt. Des weiteren eine Übersichtskarte (die man in diesem Spiel auch dringend benötigt), 5 Grabräuberkarten sowie einen Würfel, den jeder Spieler mit der Zahl 3 nach oben vor sich ablegt Der Würfel zeigt in diesem Spiel den Wissensstand der jeweiligen Mitspieler an. Je höher die Zahl, desto weniger weiß man und umgekehrt.

In die Tischmitte werden 5 nummerierte Gräber gelegt, und vor jedes dieser Gräber wird eine bestimmte Anzahl (abhängig von der Mitspieleranzahl) von Körperteilkarten mit der Rückseite nach oben gelegt. Die Rückseite dieser Körperteilkarten zeigt an, welches Körperteil (rechtes/linkes Bein, rechter/linker Arm, Kopf oder Gehirn) auf der Karte abgebildet ist. Allerdings kann man nur auf der Vorderseite der Karten erkennen, wie viel diese Körperteile wert sind (es gibt Werte von 0 bis 5 bzw. 1 bis 5 und 7 bei den Gehirnen).

Der Spieler am Zug hat nun immer drei Aktionen zur Auswahl, von denen er jedoch keine ausführen muss:

  1. wahlweise:
    1. Körperteil aus einem Grab stehlen
    2. Körperteil vom Galgenberg stehlen
    3. einem Mitspieler ein Körperteil stehlen
    4. Studium vorbereiten (ermöglicht beim Studieren das Verringern der Würfelaugenzahl um 2)

  2. wahlweise:
    1. Studieren (Würfel um 1 oder 2 – wenn in der ersten Stunde vorbereitet wurde - runterdrehen)
    2. Operieren
    3. Wiederbeleben
  1. wahlweise:
    1. Organhandel
    2. Ausgespielte Grabräuberkarten wieder aufnehmen

Bis auf die Aktionen "Körperteil aus einem Grab stehlen", "Operieren" und "Organhandel" führt ein Spieler die gewählte Aktion alleine durch. Für alle diese alleine durchzuführenden Aktionen wird der Würfelstand vor oder nach der Aktion entweder hoch- oder runtergedreht und das Gelingen all dieser Aktionen hängt immer sehr stark vom jeweiligen Wissensstand ab, weil man meistens mit einem anderen Würfel versuchen muss, die Augenzahl, die der eigene Würfel zeigt, zu übertreffen. Je niedriger also die Augenzahl auf dem Studierwürfel, desto besser die Chance auf ein Gelingen der Aktion. Im Großen und Ganzen erklären sich damit die oben aufgezählten Aktionen von alleine.

Drei der Aktionen beziehen die Mitspieler mit ein, deshalb werde ich diese Spielabläufe hier näher beschreiben:

  1. a) Körperteil aus einem Grab stehlen

    Entscheidet sich ein Spieler für diese Aktion, so dürfen alle anderen mitspielen. Jeder , der mitmachen will, dreht seinen Studierwürfel um eine Stufe hoch und spielt verdeckt eine seiner Grabräuberkarten aus, die eine Nummer für eines der Gräber Nr. 1 bis 5 zeigen. Danach decken alle Spieler zugleich ihre Karten auf. Wurde eine Grabnummer nur einmal gespielt, so war der Raub erfolgreich und der jeweilige Spieler darf sich die oberste Karte aus dem ausgewählten Grab nehmen. Außerdem darf er seinen Studierwürfel wieder um eine Stufe hinunter drehen. Wurde eine Grabnummer zweimal oder öfter gewählt, so gehen die jeweiligen Spieler leer aus, weil sie sich am Grab um die Körperteile streiten.

  2. f) Operieren

    Will ein Spieler ein Körperteil, das sich schon in seinem Lager befindet, an seinen Rumpf annähen, so braucht er dazu einen Assistenten. Er wählt einen Mitspieler aus und nennt diesem das Körperteil aus seinem Lager, das er annähen möchte. Sein Assistent kann ihm nun das gewünschte Körperteil reichen oder alternativ auch ein anderes aus dessen Lager bzw. sogar ein Körperteil aus seinem eigenen Lager. Voraussetzung ist in jedem Fall, dass das gereichte Körperteil am Rumpf des operierenden Spielers auch noch fehlt. Der Operierende muss nun versuchen, das (un)gewünschte Körperteil anzunähen, indem er gegen seinen Studierwürfel würfelt – das Ergebnis muss gleich oder höher sein als die Augenzahl auf seinem Studierwürfel, damit die Operation erfolgreich war.

  3. h) Organhandel

    Als letzte Aktion kann ein Spieler versuchen, Körperteile aus seinem Lager mit seinen Mitspielern zu tauschen. Hier kann man nacht Lust und Laune Versprechungen machen, die dann nicht eingehalten werden etc. Als Zahlungsmittel kann man auch anbieten, die Augenzahl des eigenen Studierwürfels hochzudrehen, damit sie der Mitspieler um entsprechend viele Punkte hinunterdrehen kann.

Sobald ein Spieler sein Monster erfolgreich wiederbelebt hat, endet das Spiel. Es gewinnt der Spieler, dessen Monster die meisten Punkte wert ist (die Kartenwerte werden addiert). Zusätzlich erhält der Spieler, der das Spiel beendet hat, einen Bonus von 3 Punkten und Spieler, die mehr als ein fauliges Körperteil (Kartenwert 0) angenäht haben, erhalten ebenfalls einen gestaffelten Bonus.

Fazit

Spielregel

Für Leute, die nicht allzu oft spielen, ist die Spielregel vermutlich schwierig zu verstehen und ich könnte mir vorstellen, dass hier bereits einige das Handtuch werfen. Meiner Meinung nach ist sie zu unübersichtlich und es fehlt eindeutig eine einführende Kurzerklärung, in der der eigentliche Sinn des Spieles einmal grundsätzlich übermittelt wird. Anstatt der zwar witzigen, aber eigentlich ziemlich unnötigen Erklärung, warum in bestimmten Fällen der Studierwürfel nach oben oder unten gedreht wird, hätte man eine solche Zusammenfassung gut unterbringen können. Auch die Länge der Spielregel (drei volle, kleingedruckte A4-Seiten) schreckt wahrscheinlich sehr viele ab, wenn sie sich "nur" mit einem Kartenspiel die Zeit vertreiben wollen.

Aufmachung

Die Aufmachung des Spieles ist zwar sehr makaber, wer in diesem Bereich aber nicht allzu sensibel veranlagt ist, der wird von der auf alle Fälle originellen Aufmachung des Spieles bestimmt begeistert sein. Alleine die Spielbox in Form eines kleinen schwarzen Sarges ist eine Augenweide und weckt die Neugierde auf dieses Spiel.

Spiel

Eigentlich müsste man das Spiel als ein Würfel-Kartenspiel bezeichnen. Denn sehr oft kommt es einfach nur darauf an, gut zu würfeln, damit man die gewünschte Aktion auch ausführen darf. Was im Endeffekt bedeutet, dass alle, die keine Würfelspiele mögen, auch von diesem Spiel wahrscheinlich nicht begeistert sein werden. Vermutlich spricht das Spiel eher jene an, die gerne etwas spielen, dass vom Spielfluss her nicht allzu anspruchsvoll ist. Denn taktieren kann man in diesem Spiel eigentlich kaum. Eher ein bisschen bluffen, wenn es darum geht, die richtige Grabräuberkarte auszuspielen oder bei der Nennung des Körperteiles, das man durch eine Operation gerne annähen möchte.

Auch die Spieldauer ist stark glücksabhängig. Je nachdem, ob jemand schnell Karten mit guten Werten zieht, wird er auch ziemlich rasch versuchen, diese anzunähen und dann schnellstmöglich das Spiel zu beenden. Erhalten die Spieler anfangs eher schlechte Karten und zögern daher länger, diese auch anzunähen, kann sich das Spiel ziemlich in die Länge ziehen. Damit wird es dann meistens auch langweilig, denn bis zu 45 Minuten kann es ganz lustig sein, in irgendwelchen Gräbern nach Körperteilen zu buddeln bzw. diese bei den Mitspielern zu klauen, aber irgendwann verliert man den Spaß an der Sache.

Für den eigentlichen Spielvorgang wären vielleicht Kinder ab 9 Jahren die geeignete Zielgruppe, aber für sie ist leider das Thema etwas zu blutrünstig (dies allein ist vermutlich auch der Grund, warum das Spiel eine Altersempfehlung ab 16 Jahren hat). Wie schon anfangs erwähnt, eignet sich das Spiel also am ehesten für Leute, die gerne weniger Anspruchsvolles spielen, wobei man bei diesem Spiel versuchen sollte, es regelmäßig auf den Tisch zu bringen, damit man - wenn man einen Teil der Regel nach längerem Nichtspielen vergisst - die komplette und sehr lange Spielregel nicht noch einmal lesen müsste.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Die Monstermacher: 3,2 3,2, 13 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Bernd Eisenstein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.08.07 von Monika Harke

Leserbewertungen

Leserwertung Die Monstermacher: 4,0 4.0, 1 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.11.04 von Peter R. - Ich finde "Monstermacher" ist ein wirklich nettes Spiel vom Sphinx-Verlag! Vielleicht sogar das Beste! Es hat ledglich einen Fehler. Die Spieldauer ist einfach zu lang. Thematisch und spielerisch lässt sich überhaupt nicht meckern. Mir gefällts! Wenn man das Spiel (bei 5 Spieler) irgendwie beschleunigen könnte dann wäre es gleich um 1-2 Klassen besser und ein echt geniales Spiel!

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