Rezension/Kritik - Online seit 06.07.2004. Dieser Artikel wurde 7296 mal aufgerufen.
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Hund-Katze-Maus-Elefant. Das ist die naturgegebene Reihenfolge, nach der die genannten Tiere sich gegenseitig jagen, d.h. Hund scheucht Katze, Katze jagt Maus, Maus schreckt Elefant, Elefant vertreibt Hund. Die Spieler versuchen diese Tierjagd so zu gestalten, dass ihnen möglichst viele Tiere zulaufen. Jedes Tier hat einen Wert. Wer am Ende das wertvollste Tierensemble zusammen hat, gewinnt.
Die Spieler bekommen einen gleichfarbigen Kartensatz. Dieser enthält jeweils Hunde, Katzen, Mäuse und Elefanten in den Werten 1 bis 4. Vier Startkarten werden in die offen Mitte gelegt. Sie zeigen eine Maus mit dem Wert 1, eine Katze mit dem Wert 2, einen Hund mit dem Wert 3 und einen Elefanten mit dem Wert 4.
Damit ist die Startsituation fertig und das Spiel beginnt: Alle Spieler legen verdeckt ein Tier aus ihrer Hand ab. Anschließend decken alle gleichzeitig ihre Karte auf und überprüfen, wer welches Tier aus dem Mitte verjagt (bzw. sich zulaufen lässt). Ein ausgelegtes Tier verjagt immer alle Tiere aus der Auslage in der Mitte, die sich verjagen lassen. So rennen Mäuse vor einer Katze weg, machen sich Katzen vor einem Hund aus dem Staub, räumen Hunde vor einem Elefanten das Feld und geben Elefanten bei einer Maus Fersengeld.
Um zu klären, welcher Spieler mit seinem ausgelegten Tier welche Tiere aus der Mitte verjagt, werden die bereit liegenden Hilfskarten verteilt. Diese zeigen alle am Spiel beteiligten Tiere bzw. dasjenige Tier, welches ein Spieler verjagt. Wer zum Beispiel eine Maus auslegt, bekommt die Hilfskarte Elefant, d.h. er verjagt alle Elefanten aus der Mitte. Alle verjagten Tiere laufen zu dem Spieler, dessen ausgelegte Tierkarte sie aus der Mitte scheuchte. Im obigen Beispiel kommen alle Elefanten zum dem, der die Maus ausspielt.
Nun kann es passieren, dass mehrere Spieler dasselbe Tier ausgelegt haben. In diesem Fall entscheidet der höhere Wert auf der ausgespielten Karte, wem die verjagten Tiere zulaufen. Eine Maus mit dem Wert 3 setzt sich gegen Mäuse mit dem Wert 2 oder 1 durch. Werden jedoch mehrere gleichwertige Karten einer Tierart ausgelegt, blockieren sie sich gegenseitig. Dann verjagt das Tier mit dem nächstniedrigen Wert dieser Tierart. Gibt es kein solches unter den ausgelegten Karten, hat das entsprechende Tier in der Mitte Glück: es wird nicht verjagt.
Sind die Hilfskarten verteilt, werden die verjagten Tiere aus der Mitte an die entsprechenden Spieler verteilt. Sie bleiben verdeckt vor ihnen liegen und spielen bei der Siegwertung eine Rolle. Die Karten, mit denen verjagt wurde (also die ausgelegten Spieler-Karten) kommen als neue Auslage in die Mitte und das Spiel geht in die nächste Runde.
Haben die Spieler/innen alle ihre Handkarten ausgelegt, endet das Spiel. Nun erfolgt die Wertung: Jeder Spieler addiert die Werte der Tiere, die ihm zugelaufen sind (also verdeckt vor ihm liegen). Wer die höchste Summe hat, gewinnt das Spiel.
Mausen ist ein flottes Kartenspiel. Es überträgt das allbekannte Schnick-Schnack-Schnuck auf Karten. Die vier Elemente (Tiere) sind einander ebenbürtig. Durch die Zuteilung von Werten an die Tiere wird dem Spiel eine Spur Taktik eingestreut, die jedoch den überwiegenden Glücksanteil nicht wesentlich beeinflussen. Der Spielwitz liegt darin, die Mitspieler schnell und richtig einzuschätzen.
Das Cover des Spiels kann in die Irre führen. Das einander jagende Tierquartett vermittelt in seiner Drolligkeit eher den Eindruck eines Kinderspiels, bei dem es gilt, die Tiere richtig zu erkennen. Doch ein Blick auf die Altersangabe mag diesem Fehlurteil wehren. Andererseits lässt sich aufgeweckten Kids durchaus beibringen, dass Mausen nichts anderes ist, als Schnick-Schnack-Schnuck mit Karten.
Ob man ein Kartenspiel braucht, das eine beliebte Spielidee umsetzt, die man schon Jahre lang mit der eigenen Hand spielte? Nun, wer die spontane Handvariante beherrscht, wird sich kaum von Mausen beeindrucken lassen. Wer die Handvariante nicht kennt (und auch die soll es in unserer Republik geben!), wird Mausen als schnelles, einfaches Einschätzspiel mit einer Prise Taktik schätzen. Spielerfreaks werden sich an ähnliche Spielarten aus anderen Verlagen erinnert fühlen, wenn auch die direkte Verwandtschaft zu Schnick-Schnack-Schnuck dort nicht gleich ins Auge springt. Wie auch immer: Als kleines Präsent, das die Spiellaune entfacht, eignet sich Mausen auf jeden Fall.
Rezension Jürgen Henrich
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Mausen: 4,0, 10 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
15.05.04 von Jürgen Henrich |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Hans-Peter Stoll |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Peter Nos |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Sandra Lemberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Jochen Traub |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Kathrin Nos |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.04.04 von Roland Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.06.04 von Stephan Gehres |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.06.04 von Nicole Biedinger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.07.04 von Frank Gartner - Was denken die anderen, was ich denke, dass sie denken, dass ich denke... oder so ähnlich. Eigentlich völlig simpel, aber dennoch lustig. Auch in Vielspielerrunden wird deshalb gerne hin und wieder eine Partie Mausen eingeworfen. |
Leserwertung Mausen: 4.3, 3 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.09.04 von Udo Schmidt - Einfaches Einschätzspiel, das in großen Runden jeden Alters immer wieder Spaß macht. Bei uns oft mehr als ein Absacker. Ich finde: Noch besser als "Hols der Geier". Absolut empfehlenswert! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.11.04 von Pia Lemberger - Das Spiel ist mir persönlich dafür dass es so lange dauert und der Spielablauf immer derselbe ist einfach zu glücksabhängig. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.03.07 von Immanuel Schmutz - Klasse Spiel für Zwischendurch oder als Absacker! Groß ist die Freude, wenn alle mit ihrer Katze die Maus haben wollten, und ich spiele den einzigen Hund!! |