Kompakt - Kritik
Handelt es sich bei Loopit um ein "Linien-Scrabble"? In der Tat scheinen auf den ersten Blick lediglich die Buchstaben durch Linien ersetzt. Weitere Analogien zu dem bekannten Klassiker Scrabble: Die Spielsteine werden verdeckt gezogen; jeder Spielstein trägt eine punktbringende Ziffer und muss identisch ausgerichtet werden; es gibt Sonderfelder, deren Überbauen Sonderpunkte bringt.
Soweit der Vergleich - nun zu einer genaueren Spielbetrachtung. Spielziel ist es, durch geschicktes Ablegen von Spielsteinen Linien zu verlängern und dadurch siegbringende Punkte zu erwerben. Das Spiel endet, sobald kein Spielstein mehr angelegt werden kann.
Auf den Spielsteinen sind Linien, teilweise Schleifen (Loops) und ein Ziffernwert abgebildet. Zu Spielbeginn zieht jeder Spieler 5 Spielsteine aus dem Beutel auf das ihm zur Verfügung stehende Ablagebänkchen. In seinem Spielzug legt er 1 bis 3 seiner Plättchen passend auf das 11 x 11 Felder große Spielbrett, notiert die erreichten Punkte und füllt seine Ablagebank wieder auf. Kann kein Plättchen angelegt werden, darf die gesamte Auslage auf dem Ablagebänkchen getauscht werden.
Die erreichte Punktesumme ergibt sich aus der Summe des Ziffernwertes des angelegten Plättchens und dem Ziffernwert der linienmäßig angeschlossenen Plättchen sowie den Multiplikatoren eventuell überdeckter Sonderfelder.
Das Spielmaterial ist hervorragend - griffige, verschleißfeste Spielsteine und ein übersichtliches, festes Spielbrett mit einem Gitterraster, das ein sicheres Platzieren der Steine erleichtert und die Auslage jederzeit auch vor zappeligen Zeitgenossen schützt.
Die Spielregel beschränkt sich auf 3 kleine Seiten, ist leicht verständlich und lässt keine Fragen offen.
Die Eingangsfrage beantwortend ist festzustellen, dass Loopit mehr bietet als den Ersatz von Buchstaben durch Linien. Bis zu drei Liniensteine unabhängig voneinander legen zu können, öffnet abwechslungsreiche Möglichkeiten und minimiert den Glückseinfluss beim Nachziehen der Spielsteine. Wortgrübeln und längere Denkpausen entfallen - es gilt "nur Linien" bestmöglich zu verlängern und dies bringt auch Wenigspieler interessiert an den Spieltisch.
Welch ein unterhaltsames Legespiel für alle Altersklassen!
Hoher Spielreiz, kurze Spieldauer, Ärgerfaktor Null und zudem bei Bedarf leicht beiseite zu räumen - gibt es bessere Argumente für ein kurzes und kurzweiliges Familienspiel?
Rezension Horst Sawroch
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.