Rezension/Kritik - Online seit 23.05.2022. Dieser Artikel wurde 1747 mal aufgerufen.

Little Factory

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Autor: Aya Taguchi
Shun Taguchi
Illustration: Sabrina Miramon
Aya Taguchi
Verlag: IELLO
Rezension: Marcus Janka
Spieler: 2 - 4
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2020, 2021
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 5182
Little Factory

Spielerei-Rezension

Tausche Fisch gegen Gebäude

Mit Little Town brachte iello im deutschen Vertrieb von Hutter Trade ein kleines strategisches Aufbauspiel heraus. Wer seine Ressourcen geschickt einsetzte und sich die besten Plätze auf den Spielplan angelte, hatte gute Erfolgschancen. Im gleichen Universum spielt Little Factory, welches das Ressourcenmanagement in den Mittelpunkt stellt.

Die Ressourcen sind in drei verschiedene Level aufgeteilt. Die Level-I-Ressourcen kosten jeweils eine Münze und haben einen Münzwert von eins. Von den Level-II-Ressourcen liegen jeweils fünf verschiedene Typen aus. Am unteren Rand zeigen sie die Münzkosten oder Ressourcen, die man abgeben muss, um sie zu erhalten. Zusätzlich zeigen sie einen eigenen Münzwert. Das gleiche gilt für die wertvolleren Level-III-Ressourcen. Von ihnen sind neun verschiedene vorhanden, wobei immer fünf ausliegen. Die Auslage vervollständigen die Gebäude, die ebenfalls Ressourcen oder einen bestimmten Betrag Münzen kosten. Jedes Gebäude bringt Siegpunkte sowie eine Funktion mit.

Wer an der Reihe ist, kann zunächst seine Gebäude aktivieren. Meist bieten sie den Tausch von Ressourcen gegen höherwertige an. Diese müssen allerdings in der Auslage vorhanden sein, um genommen werden zu können. Manchmal gibt es gegen Abgabe von Ressourcen Siegpunktmarker.

Danach muss der Spieler aus einer der folgenden beiden Aktionen auswählen. Bei der ersten Aktion stehen die Ressourcen im Vordergrund. Der Spieler wählt eine Karte aus der Auslage und bezahlt die auf der Karte angegebenen Ressourcen. In seltenen Fällen reicht es, die benötigte Ressource vorzuzeigen. Handelt es sich bei der ausgewählten Karte um eine Ressourcenkarte, wird sie auf die Hand genommen. Dabei darf man niemals mehr als sieben Ressourcenkarten auf der Hand haben. Eine Gebäudekarte wird direkt ausgelegt.

Bei der zweiten Aktion erfolgt der Tausch über Münzen. Dabei werden eine oder mehrere Karten abgeworfen. Der Spieler addiert ihren Münzwert und darf eine oder mehrere Karten aus der Auslage kaufen. Dabei gibt es eine Einschränkung. Er darf lediglich mehrere Karten kaufen, wenn er nur eine Karte abwirft. Setzt er mehrere Karten ein, darf er ausschließlich eine Karte erwerben.

Nach seiner Aktion darf der Spieler weitere Gebäude aktivieren. Jedes Gebäude darf einmal pro Runde aktiviert werden. Ein in dieser Runde erhaltenes Gebäude kann direkt genutzt werden. Zum Ende des Zuges wird die Auslage wieder aufgefüllt und der Nächste beginnt seinen Zug.

Das Spiel kann auf zwei verschiedene Arten enden. Sobald keine Siegpunktmarker mehr ausliegen, addiert jeder den Wert seiner Siegpunktmarker und Gebäude. Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen. Im zweiten Fall gewinnt derjenige sofort, der in Summe zehn Siegpunkte mit Gebäuden sowie Markern vorweisen kann.

Das zentrale Element in Little Town ist das Ressourcenmanagement. Je schneller man Ressourcen in wertvollere tauscht, desto größer die Erfolgschancen. Dabei müssen die zu tauschenden Ressourcen ausliegen. Liegt die benötigte Ressource nicht aus, kann man nur hoffen, dass sie als nächstes aufgedeckt wird. Da immer zunächst alle Ressourcen ausgelegt werden, bevor die abgelegten abermals ins Spiel kommen, hängt der Erfolg des eigenen Handelns auch davon ab, sich die Verteilung sowie bereits gespielte Ressourcen der Level II und III zu merken. Je höher der Durchsatz, desto besser für die Spieler, die mit ihren Gebäuden die Ressourcen nutzen können.

Außerdem gilt es, auf die Pläne der Mitspieler zu achten, um schneller an die gewünschten Ressourcen oder Gebäude zu kommen. Vor allem die Nutzung der Gebäude zur Umwandlung der eigenen Ressourcen in höherwertige kann den entscheidenden Entwicklungsvorsprung bringen. Dabei kann die Beschränkung auf sieben Ressourcenkarten beim Aufbau von Aufwertungsketten hinderlich sein. Schritt für Schritt werden die Ressourcen verbessert, bis man ein Gebäude kauft. Danach wird mit weniger Ressourcen wieder fast von vorne begonnen. Dies fühlt sich etwas repetitiv an.

Little Factory spielt in der Welt von Little Town. Bei beiden geht es um die geschickte Nutzung von Ressourcen. Wer bei Little Town das Gefühl hatte, immer an der falschen Stelle zu bauen, fühlt sich bei Little Factory besser aufgehoben. Die Verpackung ist handlicher als beim Vorgänger. Der auf dem Spieltisch benötigte Platz unterscheidet sich nicht wesentlich.

Die Karten von Little Factory sind übersichtlich gestaltet. Die Icons für die benötigten Ressourcen könnten etwas größer sein. Jedes Gebäude ist einzigartig und schmückt die eigene Auslage. Die Spielregel lässt keine Fragen offen. Obwohl die Spielschachtel die Spielerzahl mit zwei bei vier ausweist, liegt eine Solovariante bei. Mit ihr kann man sich gut in die Mechanismen des Spiels einfinden und ein Gefühl für guten Ressourceneinsatz entwickeln. Je mehr Spieler mitspielen, desto mehr hat sich die Auslage geändert, bis man erneut an der Reihe ist. Zu viert erschwert dies die Planbarkeit, dafür erhöht sich der Durchsatz an Ressourcen.

Wer gerne seine Fähigkeiten beim Einsatz von Ressourcen trainieren möchte, liegt mit Little Factory richtig.

Rezension Marcus Janka

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Little Factory: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.05.22 von Marcus Janka

Leserbewertungen

Leserwertung Little Factory: 3,0 3.0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.10.21 von Hans Huehnchen - Ein Engine Builder im Kartenformat, bei dem sich die Bremse allerdings nicht so richtig lösen mag und der Motor nicht allzu hochtourig dreht. Platzhirsch Splendor spielt sich deutlich eleganter.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.06.22 von Dietrich

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