Rezension/Kritik - Online seit 02.10.2007. Dieser Artikel wurde 4179 mal aufgerufen.
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König Fridolin hatte eine ganz besondere Krone: Nämlich eine aus Holz, in deren Zacken er kleine bunte Holzstäbe versteckt hatte, welche er jederzeit dazu verwenden konnte, sich die langweiligen Regierungsaufgaben mit einem kleinen Spielchen zwischendurch zu verschönern. Immer wenn die Langeweile zu groß wurde, rief er einige seiner Untertanen zu sich, um mit ihnen das Königsspiel zu spielen. Wer gewann, durfte einen Tag lang regieren.
Die bunten Holzstäbe, die in jeder Farbe zweimal vertreten sind, werden unter den Kronenzacken versteckt und gut gemischt. Dann werden sie vorsichtig auf die Krone gestellt.
Wer an der Reihe ist, wirft beide Würfel. Das Ergebnis zeigt, nach welchen Stäben gesucht werden muss. Man hebt nacheinander zwei beliebige Kronenzacken hoch, so dass auch die Mitspieler erkennen können, welcher Farbstab sich darunter befindet. Stimmt die Farbe mit der gesuchten überein, darf man die Zacke vor sich abstellen. War man zweimal erfolgreich, ist man sofort noch einmal an der Reihe.
Im Verlauf des Spiels darf man nicht nur unter den Kronenzacken nachschauen, die noch auf der Krone stehen, sondern auch die Zacken anheben, die bereits vor den Mitspielern stehen. Das Spiel endet, sobald die letzte Zacke von der Krone genommen wird. Es gewinnt natürlich, wer am meisten davon sammeln konnte.
König Fridolin ist im Grunde ein etwas anders aufgemachtes Memory-Spiel. Denn hier wird nicht nach Bildern oder Symbolen, sondern nur nach Farben gesucht. Die ungewohnte Memory-Anordnung der Teile im Kreis macht das Suchen anfangs etwas schwierig, aber man gewöhnt sich recht schnell daran. Schwieriger wird es wieder, wenn die ersten Zacken vor den Mitspielern stehen. Dann muss man sich neue Standorte – und diese ebenfalls in der richtigen Reihenfolge – merken.
Diese Möglichkeit des "sich Bedienens bei anderen" stellt zwar auf der einen Seite eine nette Abwechslung zu üblichen Memory-Spielen dar, hat man doch hiermit die Möglichkeit, aktiv gegen den führenden Spieler vorzugehen, indem man ihn bestielt. Durch diesen Faktor kommt sogar ein wenig Schadenfreude in das Spiel. Andererseits jedoch vertragen dies gerade die jüngeren Spieler nicht immer und finden es gar nicht witzig, wenn sie ehrlich verdiente Farbstäbe wieder abgenommen bekommen. Hier lässt sich aber leicht Abhilfe schaffen, indem man diesen Teil der Regel bei den Kleinsten einfach weglässt.
Das in allen Besetzungen gut funktionierende Spiel ist sehr kurzweilig und manchmal sogar fast zu schnell vorbei. Andererseits eignet es sich in seiner Kürze wiederum ganz wunderbar als "Betthupferl", wenn die Kinder kurz vor dem Schlafengehen unbedingt noch ein Spielchen machen wollen.
Das Material beeindruckt nicht nur, weil es komplett aus Holz ist, sondern die Anordnung aller Spielteile zu einer Krone gefällt einfach.
Zwar bietet König Fridolin außer schönem Material nichts wirklich Neues, wer jedoch noch kein kurzes Spiel mit Memory-Charakter hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung König Fridolin: 4,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
10.07.07 von Sandra Lemberger |
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