Rezension/Kritik - Online seit 25.04.2018. Dieser Artikel wurde 2013 mal aufgerufen.

Kippelkönig

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Autor: Heinz Meister
Illustration: Pascal Nöldner
Verlag: HABA - Habermaaß GmbH
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 5 - 15 Minuten
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2018
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3842
Kippelkönig

Spielziel

König Leo liebt sein Gold genauso wie Dagobert Duck seine Taler. Aber anstatt das Gold in einem Safe zu verstecken und ab und an ein Bad darin zu nehmen, hat seine Majestät alles unter sich geschoben und sitzt mit einem dicken Kissen auf seinem Vermögen. Klar, dass wir Spieler da dran wollen und auch klar, dass wir ihro Gnaden beim Klauen in der Balance halten müssen. Heißt ja immerhin Kippelkönig ...

Ablauf

Bei Kippelkönig sind die Schätze seiner Majestät kleine, silberne, runde Holzklötze, die zuerst irgendwie auf dem Tisch verteilt werden - zumindest so, dass der Spielplan oben drauf passt und kein Schatz mehr zu sehen ist. Wer am Zug ist, bekommt den ... nennen wir ihn mal "Klaustab" und muss damit jetzt unter dem Plan versuchen, Schätze hervorzuschieben, sie also quasi dem König regelrecht unter dem Hintern wegschieben. Erschobene Schätze legt man auf die markierten Felder des Spielplans und gibt den Stab im Uhrzeigersinn weiter. Natürlich darf man während der Klautour nicht unter den Plan schielen, man muss sich auf sein Gespür verlassen.

Mit immer weniger Schätzen zur Stütze lässt die Stabilität des Spielplans irgendwann nach und sollte der König umkippen und/oder der Plan den Tisch berühren, wird der Schuldige mit einer Tomate beworfen und bekommt einen Chip in Form dieser Frucht (jawohl ... ist KEIN Gemüse!!). Sollten alle Ablageflächen mit Schätzen voll sein, bekommt keiner eine Tomate an die Rübe gedonnert, und es geht ebenfalls eine neue Runde los. In beiden Fällen rafft König Leo wieder alle Schätze unter sich, und es geht solange, bis jemand die zweite Tomate abbekommen hat. Der hat dann alleinig verloren, während sich die Mitspieler leise davonschleichen.

Fazit

Kippelkönig verspricht viel, allein der Name und die ganze Aufmachung, die einfach nur grandios ist. Diese leicht dümmlichen Tomaten und das gelangweilte, arrogante Gesicht auf der Kippelfigur von König Leo könnte ich mir den ganzen Tag angucken. Der erinnert mich stark an die Disney-Version von Robin Hood. Großartig.

Diese ganze Verspieltheit überträgt sich aber leider nicht auf das Spiel, denn der Kippelkönig hat eine gewaltige Schwäche:

Er kippelt nicht oder nur sehr wenig und das liegt daran, dass das Spiel nur eine Ebene hat, nämlich das "Untenrausziehen". Wenn aber das Setzen der Beute auf den Plan auch noch zum Kippeln beitragen würde, müsste man hier wirklich die ganze Zeit überlegen, was man tut, wo man räubert und wie man das wieder auf dem Plan ausgleichen kann - oder eben nicht. Aber nur das Hervorholen der Schätze ist für die Zielgruppe auf Dauer ermüdent, weil man sich zwar ungeschickt anstellen kann, aber es passiert trotzdem nichts, denn der König kippelt eben lange nicht - oder nur sehr wenig. Es wird erst gefährlich, wenn nur noch wenige Steine unter dem Plan liegen und meistens stochern die Kinder instinktiv an einer anderen Stelle, wenn sie merken, dass ein Stein sich nicht leicht bewegen lässt. Und so bleiben die meisten Partien im immer gleichen Spielrhythmus, der den Kindern auf Dauer eher langweilig wird.

Was Kippelkönig hingegen gut macht ist, die gemeine Seite beim Hervorkramen der Schätze auszuarbeiten. Zwar bekommt man selbst keinen Vorteil, wenn man viele Schätze unter dem König wegklaut, aber man verschafft den nachfolgenden Spielern vielleicht einen gehörigen Nachteil, was sich ja auch wieder lohnt. Das ist der Punkt, bei dem Kinder durchaus mitfiebern oder mitbangen, aber er reicht nicht aus, um Kippelkönig zu einer dauerhaft runden Sache für sie zu machen. Für manche Kinder kommt erschwerend hinzu, dass nur einer verliert und alle anderen gewinnen. Da kann man sich als Kleinkind gerne vorgeführt vorkommen. Kippelkönig ist trotzdem geeignet für Kindergärten und Grundschulen, wo immer wieder neue Kinder eine Runde spielen können. Da nutzt es sich auch nicht ab. In einer festen Runde hingegen schon.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000 Wertung Kippelkönig: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.03.18 von Christoph Schlewinski - Vier Punkte für das Spiel im Kindergarten. In der Familie eher eine drei.

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