Rezension/Kritik - Online seit 19.12.2018. Dieser Artikel wurde 2450 mal aufgerufen.

Kakerlacula

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Autor: Inka Brand
Markus Brand
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2018
Bewertung: 3,5 3,5 H@LL9000
Ranking: Platz 4690
Kakerlacula

Spielziel

Gemeinsam Kerzen anzünden, damit man Kakerlacula besiegen kann. Schnell muss es gehen, man darf ein bisschen bangen und hoffen, dass einen das tote Geziefer nicht berührt und man darf es sogar auf den Mond schießen, sollte alles passen. Klingt so irre, wie ein japanischer Manga? Vielleicht ...

Ablauf

Kerzen ins Schloss, Spielfiguren ins Kinderzimmer, Kakerlacula (ein Hex-Bug) anschalten und ab.

Wer dran ist, würfelt und bewegt seine Figur entsprechend der Würfelzahl (oder weniger) durchs Schloss. Landet man auf einem Feld mit einer Kerze seiner Farbe, "zündet" man sie an und dreht sie auf die leuchtende Seite. Hat man bereits alle eigenen Kerzen angezündet, darf man auch die von den Mitspielern anmachen. Dann schnell den Würfel weitergeben.

Schnell, weil die Vampirkakerlake durchs Schloss rennt und es auf die Spieler abgesehen hat. Sollte eine Figur vom Grafen berührt werden, muss sie zurück ins Startkinderzimmer - und dabei muss man einen Knoblauch abgeben. Gibt's keinen Knoblauch mehr zum Abgeben, haben alle das Spiel verloren.

Aber manchmal bewegt sich die bissige Kakerlake in eine Sackgasse, die geradewegs zu einem Katapult führt und mit dem schießen die Spieler den Käfer zum Mond - bzw. hindurch. Sollte man die Kakerlake durch den Mondkreis schießen, bekommen die Spieler den bisher abgegebenen Knoblauch wieder. Landet sie im Burggraben, gibt es zwei Knoblauch wieder. Fliegt sie daneben, darüber oder sonst wie vorbei, gibt's nix.

Gewonnen haben die Spieler, wenn sie alle Kerzen angezündet haben. Dann muss sich der adelige Blutkrabbler ein neues Zuhause suchen - was ja eigentlich ungerecht ist, denn die Kinder können ja nicht allein im Schloss bleiben ... egal, zu viel nachgedacht.

Fazit

Hektik, Chaos, Spannung, Schreie, Jubel - all das passiert bei Kakerlacula. Hektik, weil alle schnell würfeln müssen. Chaos, weil die Kakerlake durchs Schloss rennt, dabei Spannung verbreitet, weil man natürlich nicht erwischt werden will. Wird man erwischt, gibt es Schreie, rennt sie knapp an einem vorbei, gibt es Jubel. Kinder stehen darauf, auch wenn sie öfter vergessen, den Würfel schnell weiterzugeben, weil es einfach spannend ist, der Kakerlake beim Rasen zuzugucken. Dadurch kommt der Spielfluss zwar öfter ins Wanken, aber Hektik, Chaos, Spannung, Jubel und Schreie rücken das wieder gerade.

Aber leider hat Kakerlacula einen gewaltigen Nachteil, der nicht gerade gerückt werden kann:

Der Hex-Bug: Der wuselt faszinierend durch das Schloss. Zumindest für die ersten zwei oder drei Partien. Aber dann lässt die Schnelligkeit nach. Man merkt es zunächst nicht am Käfer selbst, aber ab Partie vier fing er an, permanent in Ecken hängen zu bleiben - und von denen gibt es reichlich im Schloss. Er bewegte sich nicht mehr selbstständig heraus, man musste ihn mit dem Finger anstoßen, sonst hätten alle ohne Bedrohung weiterspielen müssen. Verliert er auch nur ein wenig an Schnelligkeit, schiebt er die dünnen Kerzenchips noch häufiger als sonst zusammen und kann dadurch Haufen bilden, über die er nicht mehr selbst hinweg kommt. Auch hier muss man nachhelfen. Aber vor allem: Er kommt dann nur noch schwer auf das Katapult und das wollen alle Kinder natürlich bedienen. Jeder will den Vampirkäfer auf den Mond schießen. Selbst mit vollen Batterien ist nicht garantiert, dass jeder mal die Gelegenheit dazu hat, lassen sie aber ein wenig nach, passiert es noch viel, viel seltener. Das hat zu reichlich Frust geführt, wenn das Spiel vorbei war und nur einer oder zwei schießen durften. In der "Gegeneinander-Variante" darf und muss jeder mal schießen, aber das kooperative Spiel hat den meisten Reiz für Kinder. Ganz davon abgesehen, dass man den Koblauch zum Weiterspielen nur wiederbekommt, wenn man den Käfer erfolgreich katapultiert. Kein Käfer auf der Rampe heißt dann auch: Das Spiel kann unter Umständen sehr schnell verloren sein, ohne jemals wirklich eine Chance gehabt zu haben.

Schon blöd, wenn man mit Kakerlacula eigentlich ein sicheres Pfund auf dem Tisch hat. Die kleinen und teuren Batterien nach jeder dritten Partie wechseln zu müssen ist ein No-Go. Sie müssten wesentlich länger halten. Auch die Regeln machen einem den Einstieg nicht leicht, es ist sehr umständlich, die Kerzenchips zu verteilen ... Wem soll man also Kakerlacula empfehlen? Ich weiß es nicht. Ich würde es erst mal ausleihen oder irgendwo anspielen. Wenn man sich sicher ist, dass der permanente Batteriewechsel nicht schlimm ist, weil man dieses Spiel andauernd spielen will, dann ran. Ansonsten ... gibt's ja noch Kakerlakak.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Kakerlacula: 3,5 3,5, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.10.18 von Christoph Schlewinski - Leider macht der Käfer zu schnell schlapp - und damit auch das Spiel.
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