Rezension/Kritik - Online seit 03.08.2025. Dieser Artikel wurde 631 mal aufgerufen.
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Auf der Blumenwiese ist ganz schön was los: rote, gelbe, grüne, lila und orange Käfer krabbeln wuselig durcheinander und suchen sich ein gemütliches Plätzchen zwischen Pilzen, Erdbeeren, Schnecken und weiteren Wiesenbewohnern. Natürlich wollen sie dabei am liebsten neben ihren Freunden sitzen und Käfer, die sie nicht mögen, sollen möglichst weit entfernt sein. Gar nicht so einfach, die vielen Wünsche der kleinen Insekten zu erfüllen, sodass am Ende alle bunten Krabbler glücklich mit ihrem Platz zwischen Blumen, Gras und bunten Artgenossen sind und alle Bedingungen erfüllt wurden. Könnt ihr ihnen allein oder im Team helfen, den besten Platz auf der Wiese zu finden? Wenn es euch gemeinsam gelingt, eure Käfer gut anzuordnen und ihr dabei noch viele Blüten einsammelt, springt am Ende vielleicht sogar ein toller Siegerpokal heraus!
Bevor es richtig losgehen kann, muss zunächst entschieden werden, ob Käferparade als Solo- oder Teamspiel gespielt werden soll, damit das entsprechende Material bereitgelegt werden kann. Wird alleine gespielt, wird eine Wiesenkarte mit dem Solo-Spiel-Symbol, jeweils ein Käferchen pro Farbe und eine Aufgabenkarte benötigt. Anschließend wird eine der 78 Aufgabenkarten gewählt. Ist man noch nicht so geübt, empfiehlt sich eine der ersten 39 Karten mit grünem Hintergrund, die etwas einfacher zu lösen sind als die weiteren 39 mit blauem Hintergrund, die einen höheren Schwierigkeitsgrad aufweisen.
Nun kann es auch schon losgehen. Die gewählte Aufgabenkarte wird mit der Vorderseite nach oben über die Wiesenkarte gelegt und alle Käfer, die ein kleines Symbol wie eine Schnecke, Raupe, Erdbeere, Spinne, einen Pilz oder Regenwurm in der unteren linken Ecke haben, auf das entsprechende Feld mit demselben Symbol auf die Wiesenkarte gelegt.
Anschließend beginnt das Rätseln und Knobeln. Die übrigen Käfer müssen auf die richtigen Felder gesetzt werden. Dabei gibt es ein paar Regeln zu beachten: Neben einem Käfer dürfen nur Käfer sitzen, die auch auf der Aufgabenkarte klein oben im entsprechenden Feld des Käfers abgebildet sind. Nebeneinandersitzen bedeutet dabei, dass die Felder direkt aneinandergrenzen. Felder, auf denen ein Symbol abgebildet ist, welches sich jedoch nicht im Feld eines Käfers befindet, dürfen nicht durch einen Käfer belegt werden.
Sind alle Käfer platziert, wird die Karte umgedreht, sodass die Lösung eingesehen und mit dem eigenen Ergebnis verglichen werden kann. Manchmal ist es möglich, dass ein Käfer auf zwei Feldern sitzen kann, was sich in der Lösung an zwei ungefüllten Kreisen in der Farbe des jeweiligen Käfers erkennen lässt. Eine Runde ist nun beendet und es kann eine neue Aufgabenkarte ausgewählt werden.
Die Teamvariante richtet sich an 2 bis 4 Spieler und läuft erst einmal nach demselben Schema ab, jedoch legt jeder Spieler nun die Seite der Wiesenkarte mit der Team-Spiel-Variante nach oben vor sich aus. Zusätzlich kommen jetzt auch die Blumenchips und Käferpokale zum Einsatz, die schon einmal auf dem Tisch bereitgelegt werden. Jeder Spieler erhält noch vier Aufgabenkarten (ob dabei nur mit grünen oder blauen oder aber mit beiden Sorten gemischt gespielt wird, ist den Spielern selbst überlassen) und schon kann die erste Runde beginnen.
Wie in der Solo-Variante geht es jetzt ans Knobeln und jeder Spieler versucht seine Aufgabenkarte zu lösen, wobei Geschwindigkeit keine Rolle spielt, da jeder Spieler so viel Zeit zur Verfügung hat, wie er zum Lösen seiner Aufgabe benötigt. Sind alle Spieler fertig, werden die Ergebnisse kontrolliert und alle Karten, die richtig gelöst wurden, kommen nun beim Punkten mit den Blumenchips zum Einsatz.
Wurde in der Runde mit mehr blauen als grünen Karten gespielt, werden alle fünf Chips verwendet, andernfalls werden nur vier Chips genommen. Der Spieler, der als letztes einen Marienkäfer gesehen hat, nimmt alle Chips in die Hand und lässt sie gut gemischt auf den Tisch fallen. Nun geht es ans Verteilen der Chips auf den ausliegenden Wiesenkarten, die nach dem Kontrollieren noch im Spiel sind.
Gemeinsam wird aus den ausliegenden Blumenchips eine der Farben hellblau, gelb oder rosa ausgewählt und alle Chips dieser Farbe auf die gleichfarbigen Blumen der ausliegenden Blumentafeln verteilt. Ziel ist es dabei, möglichst viele Blumen auf den Tafeln abzudecken. Alle verbleibenden Chips werden anschließend erneut geworfen und nach demselben Prinzip verteilt, wobei jedoch nicht dieselbe Blumenfarbe wie in der ersten Runde gewählt werden darf. Sind noch Blumen übrig, wird noch ein drittes Mal geworfen und der oder die entsprechenden Chips in der bisher noch nicht ausgewählten Farbe verteilt.
Konnten auf einer Wiesenkarte alle Blumen abgedeckt werden, wird die zugehörige Aufgabenkarte auf einen gemeinsamen Gewinnstapel gelegt. Alle anderen Karten werden beiseite gelegt und eine neue Runde startet nach demselben Prinzip. Nach insgesamt vier Spielrunden, wenn auch die Stapel mit den Aufgabenkarten aufgebraucht sind, endet das Spiel und die Karten auf dem Gewinnstapel werden gezählt.
Je erfolgreicher das Spieler-Team beim Lösen der Aufgabenkarten und beim anschließenden Verteilen der Blumenchips war, desto größer ist auch der Käferpokal, von denen der 10er-Pokal am größten ist.
Bei Käferparade handelt es sich um ein schnell gespieltes Logikspiel, das sich durch wenige einfache Regeln auszeichnet. Das Spiel besteht aus 4 Wiesentafeln, 24 Käfern in 6 Farben, Blumenchips, Siegerpokalen und insgesamt 78 Karten in zwei Schwierigkeitsstufen. Das Spiel ist sowohl in der Solo- als auch in der Teamvariante spielbar, wobei sich die Regeln nur minimal unterscheiden und in der Teamvariante um das Einsetzen von Blumenchips zum Erreichen eines möglichst großen Siegerpokals erweitert werden.
Das Spiel selbst ist schnell erklärt und lässt sich auch von jüngeren Spielern direkt verstehen. In der Solo-Variante läuft jede Runde nach demselben Muster ab. Zunächst werden eine Wiesenkarte und eine Aufgabenkarte ausgewählt. Anschließend werden die Käfer, in deren Feld sich ein kleines Symbol befindet, auf das entsprechende Feld auf die Wiesenkarte gelegt. Nun geht es ans Knobeln: Welcher der noch übrigen Käfer kommt auf welches Feld? Wurden die Felder herausgefunden und die Käfer entsprechend platziert, wird die Aufgabenkarte umgedreht und das eigene Ergebnis mit der Lösung verglichen. Ist alles richtig, kann die nächste Aufgabenkarte ausgewählt und eine neue Runde begonnen werden.
In der Teamvariante kommen stattdessen nach einer Runde die farbigen Blumenchips zum Einsatz, durch die das Solo-Spiel der einzelnen Spieler zusammengeführt wird. In höchstens drei Runden werden je nach Farbe der Aufgabenkarte 4 oder 5 Blumenchips geworfen, eine der drei Farben rosa, hellblau oder gelb ausgewählt und mit ihnen versucht, möglichst viele Blüten auf den richtig gelösten Wiesenkarten zu verdecken. Konnten auf einer Karte alle Blüten verdeckt werden, kommt sie auf den Gewinnerstapel. Nach vier Runden geht es an die Endwertung. Je mehr Karten auf dem Stapel liegen, desto besser das gemeinsame Ergebnis und umso größer auch der erreichte Käferpokal, der in den Größen 3 bis 10 zu gewinnen ist.
Auch wenn sich Käferparade an Kinder ab 5 Jahren richtet, lässt sich das Spiel dank der überschaubaren Regeln auch gut mit jüngeren Kindern spielen, wie sich bei uns zeigte. Mit vier Jahren konnten hier die grünen Karten schon ganz gut gelöst werden und boten einen guten Einstieg in die Welt der Knobelspiele. Auch ältere Kinder können sich noch gut mit dem Spiel beschäftigen, wobei hier der Langzeitspielspaß etwas auf der Strecke bleibt, da doch jede Runde nach demselben Muster abläuft und es zwar zwei verschiedene Schwierigkeitsstufen gibt, sich ansonsten jedoch nichts am Spielprinzip ändert.
Die Dauer des Spiels ist mit etwa 15 Minuten angegeben, was jedoch auch von der gewählten Variante abhängt. Eine Solo-Runde ist deutlich schneller gespielt und es steht einem frei, ob man noch weitere anhängt. Wird in der kooperativen Variante gespielt, passt die angegebene Zeit etwa, je nachdem, wie lange überlegt wird und wie schnell die Blumen verteilt werden.
Bei uns kam das Spiel vor allem bei den jüngeren Spielern im Kindergartenalter gut an, älteren Spielern fehlte schnell die Abwechslung. Die Idee eines Spiel, das sowohl in der solo- als auch in der kooperativen Variante spielbar ist, trifft den Zeitgeist. Spiele, bei denen nicht der Wettkampf gegeneinander im Fokus steht sondern für sich oder gemeinsam gespielt wird, kommen vor allem bei Eltern gut an, deren Kinder sich mit dem Verlieren noch schwertun und man sich so den Frust und die schlechte Runde sparen kann.
Die Erweiterung im kooperativen Modus durch die Blumenchips führt die Solospiele zusammen. Ganz gelungen empfanden wir diese Idee jedoch nicht, da sie etwas gewollt wirkt und nicht wirklich überzeugt. Was hier besonders missfiel, im Spiel zu zweit können nach vier Runden, selbst wenn alles richtig gelöst und die Blumenchips so verteilt wurden, dass die Wiesenkarten auf den Gewinnerstapel kommen, höchstens 8 Punkte erreicht werden. Der größte Siegerpokal benötigt jedoch 10 und ist somit im Spiel zu zweit unerreichbar. Hier wäre es schön gewesen, wenn die Anzahl der Runden an die Teilnehmerzahl angepasst worden wäre oder sich die Vergabe der Punkte geändert hätte.
Insgesamt bietet Käferparade für jüngere Kinder einen schönen Einstieg in die Welt der Solo- und Knobelspiele. Die niedliche Optik mit den kleinen Käferchen und grünen Blumenwiesen spricht Kinder an. Einfache und überschaubare Regeln, ein schneller Aufbau und kurze Runden mit einfacher Selbstkontrolle und ein zumindest etwas anpassbares Schwierigkeitsniveau machen Käferparade zu einem netten Rätselspiel für zwischendurch, auch wenn einmal kein Spielpartner vorhanden ist. Dass jede Runde nach dem selben Prinzip abläuft und es nur wenig Varianz gibt, mindert den Langzeitspielspaß jedoch gerade für ältere Kinder stark. Hier wäre etwas mehr Abwechslung und eventuell die ein oder andere Zusatzvariante schön gewesen. Insgesamt jedoch ein schönes Spiel, das vor allem bei Kindern im Kindergartenalter gut ankommt!
Rezension Kathrin Walther
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Käferparade:
3,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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26.03.25 von Kathrin Walther - Bei Käferparade handelt es sich um ein schnell gespieltes Knobelspiel für Kinder ab 5 Jahren, welches sich durch wenige und einfache Regeln auszeichnet. Sowohl in der solo- als auch in der kooperativen Variante müssen fünf bis sechs Käfer so auf den Felder einer Wiesenkarte angeordnet werden, dass alle Bedingungen der ausgewählten Aufgabenkarte erfüllt werden, denn nicht jeder Käfer will mit jedem benachbart sein, andere hingegen wollen neben einem bestimmten Käfer sitzen. Wurden am Ende alle Wünsche erfüllt, ist die Runde gewonnen. In der kooperativen Variante geht es zusätzlich noch um das Gewinnen eines möglichst großen Käferpokals, was gemeinsam durch das clevere Auslegen von Blumenchips auf richtig gelösten Karten erreicht werden kann. Insgesamt ein netter Einstieg in die Welt der Solo- und Knobelspiele für Kindergartenkinder, für ältere Kinder fehlt jedoch schnell die Abwechslung, da alle Runde nach dem gleichen Schema ablaufen. |
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