Rezension/Kritik - Online seit 06.11.2016. Dieser Artikel wurde 6884 mal aufgerufen.

ICECOOL

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Autor: Brian Gomez
Illustration: Reinis Pētersons
Verlag: AMIGO
Brain Games
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2016
Bewertung: 4,8 4,8 H@LL9000
3,8 3,8 Leser
Ranking: Platz 3390
ICECOOL
Erweiterungen/Hauptspiel:Ice Cool: 0.5 Point Cards
Auszeichnungen:2016, Golden Geek Bestes Famillienspiel Nominierung2016, Golden Geek Bestes Partyspiel Nominierung2016, Golden Geek innovativstes Spiel Nominierung2017, Deutscher Spielepreis Bestes Kinderspiel Gewinner2017, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Gewinner2017, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Nominierung

Spielziel

Wer kennt das nicht? Absolut keinen Bock auf Schule und Unterricht und lieber schwänzen als der monotonen Stimme des Lehrgeronten vor der Tafel zu lauschen. Ich gebe zu: So mutig, wie die Pinguine bei Ice Cool war ich nie. Ich hab mir nicht einfach Schlittschuhe angezogen und in der Schule Fangen gespielt. Aber meine Schule war auch nicht aus Eis. Kann auch daran gelegen haben.

Ablauf

Unsere Ice School (daher auch der Name ... Ice Cool ... dauerte gefühlte Ewigkeiten, bis ich das geschnallt hatte) bauen wir aus fünf echten, kleinen Räumen zusammen, die man zu einem großen Quadrat zusammensteckt. Dadurch entstehen Türrahmen und über manche von denen stecken wir unsere Fische. Durch diese Türen müssen unsere Pinguine durch, wollen wir die leckeren Happen einsammeln und Punkte abgreifen.

Pro Runde ist aber einer von uns der Fänger, quasi der Hausmeister, der die renitenten Pinguinblagen einfangen muss. Haben wir uns entschieden, wer das in der ersten Runde sein soll, geht es los. Der Hausmeister platziert sich in der Küche und wartet.

Der erste Spieler setzt seinen Pinguin auf den roten Startpunkt und schnipst ihn. Treffen wir unsere Figur richtig, können wir mit ihr richtig viele Manöver machen. Sogar Manöver, bei denen den restlichen Mitspielern kurzzeitig die Kinnlade auf den Tisch fällt.

Den Pinguin geradeaus kullern zu lassen, ist da die leichteste Übung. Mit derselbigen können wir unsere Figur aber auch um Ecken rollen lassen, durch mehrere Türrahmen, sie kann schlingern, andere Figuren umkreisen und sogar über Wände springen.

Schaffe ich es, meinen Pinguin durch einen Türrahmen zu manövrieren, über dem einer meiner Fische hängt, nehme ich mir den und dazu noch eine Karte. Die sind 1 - 3 Siegpunkte wert, wobei den 1er-Karten noch eine besondere Funktion zukommt:

Habe ich zwei davon gesammelt, kann ich beide in meinem Zug aufdecken und bin nochmal dran. Dabei verfallen die Punkte aber nicht. Jedes 1er-Pärchen, das ich sammle, kann ich auf diese Weise 1 x benutzen.

Als Letzter in der Runde ist immer der Hausmeister dran. Der sammelt nicht seine Fische, sondern muss die anderen Pinguine einfangen bzw. berühren. Sobald er das schafft, kassiert er den Schülerausweis des Schulschwänzers ein. Der "Gefangene" ist aber trotzdem weiter im Spiel und kann seine Fische fangen.

Eine Runde ist zu Ende, wenn ein Pinguin seine drei Fische einsammeln konnte oder der Hausmeister alle Kollegen erwischt hat.

Für jeden Schülerausweis, den wir dann noch vor uns liegen haben, gibt es nochmal eine Punktekarte. Also eine Karte, wenn wir Sammler, und 1 - 4 Karten, wenn wir der Hausmeister waren.

Dann wandert die Fänger-Rolle einen Spieler weiter und die nächste Runde beginnt. Und zwar solange, bis jeder von uns 1 x Fänger war.

Dann zählen wir unsere Punkte zusammen und - wir ahnen es - der mit den meisten gewinnt. Und darf danach das Einräumen schwänzen.

Fazit

Schnips-Spiele für Kinder haben meistens einen großen Vor- sowie einen großen Nachteil. Der Vorteil: Die kleinen Finger bekommen mal wieder etwas anderes in die Hand als ein Smartphone oder Tablet. Der Nachteil: Wenn nicht alle am Tisch die gleichen motorischen Fähigkeiten haben, wird es gerne mal frustrierend.

Ice Cool allerdings bietet alle Vorteile ohne die Nachteile. Ausstattungstechnisch sind hier sowieso alle dabei, sobald die eisige Schule aufgebaut wurde. Die Pinguine sehen niedlich aus, in den Klassenräumen gibt es viel zu entdecken, alles super Hingucker.

Mit ein bisschen Übung kann man seinen Pinguin wirklich die absurdesten Manöver vollbringen lassen. Aber das klappt eben auch mit wenig bis gar keiner Übung. Mindestens ein paar Mal im Spiel hat jeder einen richtigen Glücksschuss. Da rollt die eigene Figur durch zwei Türrahmen mit Fischen und sammelt diese ein. Da springt der Pinguin über eine Wand, um gleich dahinter durch eine Tür mit Fisch zu gleiten ... wenn das passiert - und es passiert auf jeden Fall - dann ist ordentlich Stimmung am Tisch. Und dann verzeihen die Kinder dem Spiel auch, wenn es mal nicht so klappt.

Das ist das wirklich Außergewöhnliche an Ice Cool: Man kann sich hier steigern, man kann aber auch einfach mal so schnipsen und gucken, was passiert. Gewinnen kann man immer. Auch Kinder gegen Erwachsene.

Sammeln und fangen sind dazu noch ideal gewählte Themen. Dadurch bleibt jede Runde und jede Partie gleichermaßen spannend. Außerdem liegt Fangen spielen Kindern einfach im Blut.

Am Anfang dachte ich, dass die Siegpunktkarten dem Spiel das Genick brechen könnten. Wer ständig nur 1er-Karten zieht, ist ja irgendwie raus. Aber ist nicht so. Zwei 1er als Extra-Aktion spielen, das ist schlau gemacht. Da wollen manche Kinder sogar eine Eins ziehen, weil sie noch mal schnipsen möchten. Und so hat man wenigstens die Chance, weiter im Rennen zu bleiben.

Man merkt Ice Cool an, dass sich Autor und Verlag viele Gedanken gemacht und das Spiel ausgiebig mit der Zielgruppe und Familien getestet haben. Vom Handling über die Regeln bis hin zur Atmosphäre und Geschichte: Alles ist auf den Punkt gebracht. Alles funktioniert und geht Hand in Hand über. Sogar das Spiel wieder zusammenpacken ist genial gelöst. Ein Babuschka-Spiel ... hab ich so noch nicht gesehen.

Von meiner Seite und von meinen Testkindern und Erwachsenen gibt es hier nichts zu meckern. Einzig der Langzeitspielspaß muss beobachtet werden. Wenn der bleibt, dann steigt die Note noch einen Punkt.

Aber auch so kann man für Ice Cool eine unbedingte Kaufempfehlung aussprechen. In mir zumindest kamen alte Carabande-Erinnerungen hoch. Hier hat schon lange kein Schnipsspiel die Testmassen derart begeistert wie Ice Cool.

Also: Finger aufwärmen und Fisch Ahoi!

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung ICECOOL: 4,8 4,8, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.10.16 von Christoph Schlewinski - Tolles Geschicklichkeitsspiel für Kinder. Und auch für Erwachsene mit biegsamem Zeigefinger.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.10.16 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.10.16 von Rene Puttin - Cooles Geschicklichkeitsspiel. Bisher bin ich noch nicht ganz so begeistert, wie ich es zuvor erwartet hätte. Das mag aber auch daran liegen, dass uns noch die Übung fehlt um alle Moves, die die Pinguine bieten auch nutzen zu können.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.11.16 von Monika Harke - Ice Cool ist cool. Super Aufmachung, macht generationsübergreifend Spaß. Mit ein wenig Übung gelingen auch öfters die "coolen" Moves.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.11.16 von André Beautemps - Als ich am letzten Wochenende meine Frau quer durch den Raum habe fluchen und feiern hören, wusste ich, dass auch ihr das Spiel deutliche Sympathien abgerungen hatte. So ging es mir bei meinem ersten Reinschlittern auch.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.11.16 von Michael Andersch - Nett! Die Räume sind cool!

Leserbewertungen

Leserwertung ICECOOL: 3,8 3.8, 9 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.11.16 von Jörn
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.11.16 von Puma - Sehr spaßiges Geschicklichkeitsspiel für zwischendurch. Auch mit den Kleinen gut spielbar! :)
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.11.16 von Axel F. - IceCool ist ein Spaßspiel für Familien. Genial von der Ausstattung. Die Boxen als Spielbrett zu nehmen ist genial! Der langfristige Spielspaß ist aber sehr fraglich; dafür ist es zu starr in seinem Aufbau und den Abläufen. Für die Dauer der Runden passt es aber und auch Kinder bleiben motiviert.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.11.16 von Carsten
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.11.16 von Peter R. - Tolles Geschicklichkeitsspiel, das man tatsächlich erlernen kann und mit etwas Übung kriegt man sogar Trick-Shots zuwege.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.11.16 von Tim - Ein Schnipp-Spiel für Erwachsene? Hatten wir das nicht erst? Titel vergessen (mit Würfeln, glaube Kosmos-Verlag, reines 2er). Das war besser. Durfte Ice Cool im Spieletreff ausprobieren, und da waren doch tatsächlich zwei Begeisterte dabei. Aber nichts für mich. Ich probiere das gerne mal aus und freue mich, wenn die Männchen um die Kurve eiern, aber das war's dann auch.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.12.16 von Waiko - Einfach, lustig und unterhaltsam. Um so richtig gut zu werden, müsste ich allerdings trainieren - und das wäre ja dann schon wieder mühsam ...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.06.17 von Thomas Pentke - Habe meinem Sohn das "Kinderspiel des Jahres" zum 7. Geburtstag geschenkt. Wir haben es dann sofort in großer Runde auf der Party mit seinen Freunden ausprobiert. Das Spiel ist leider total gefloppt. Ist ja nur Schnippen - da haben wir uns wohl zu viel erhofft! Aber der Aufbau ist toll - sagt auch mein Sohn.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.08.19 von Familienvater - Ein Spiel, das vor allem Kinder begeistern kann, sofern sie gut schnippen können und/oder riesigen Spaß daran haben, den Pinguin zu den verrücktesten Bewegungen bringen zu können. Je größer die eigenen Finger werden, desto schwieriger finden sie in den engen Räumlichkeiten Platz, weshalb es dann den eigenen Schnippversuchen sehr schnell an Präzision mangeln kann. Da sind kleine bzw. schlanke Finger schon sehr stark im Vorteil. Ein weiterer (für mich zu hoher) Glücksfaktor sind die Punktekarten, welche man als Belohnung verdeckt vom Kartenstapel zieht. Und da hilft mir der Extra-Zug bei zwei aufgedeckten 1er-Punktekarten auch nicht viel. Denn 5x 1er-Karte und 5x 2er-Karte ergibt nur 15 Punkte, während ein Mitspieler mit lediglich 4x 3er-Karte und 3x 2er-Karte (und dementsprechend mit viel weniger Aufwand) mit 18 Punkten locker an mir vorbeiziehen kann. Das ist frustrierend - aber "glücklicherweise" meist nur für die Erwachsenen. Aufgrund dieser Glückslastigkeit tendiere ich bei der Bewertung eher zu einem 3er-Würfel. Da dieses Spiel aber insbesondere bei Kindern so starke positive Emotionen hervorrufen kann, gibt dies für mich dann letztendlich doch den Ausschlag zu einer besseren Beurteilung.

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