Rezension/Kritik - Online seit 02.09.2015. Dieser Artikel wurde 5349 mal aufgerufen.

Holterdipolter

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Autor: Guido Hoffmann
Jens-Peter Schliemann
Verlag: moses. Verlag GmbH
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2014
Bewertung: 3,5 3,5 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 4178
Holterdipolter

Spielziel

Die Walpurgisnacht ist da und die kleinen Hexen und Zauberer versammeln sich rund um den Blocksberg, denn: der spuckt in dieser magischen Nacht die Steine der Weisen aus und diese gilt es, durch genaues Zuhören zu finden. Hinter welcher Hexe oder welchem Zauberer hat es gerade gepoltert? Kater Hugo steht den Spielern hilfreich zur Seite, und nur, wer genau zuhört - und auch ein bisschen Würfelglück hat - gewinnt.

Ablauf

Zwei bis vier Nachwuchszauberer müssen bei Holterdipolter die genaue Lage der Steine der Weisen durchs Zuhören herauszufinden. Damit das klappt, werden erst einmal alle kleinen Hexen und Zauberer rund um den Blocksberg vor die Löcher gesteckt. Dann bekommt jeder eine Schale, in der er seine Steine sammelt und dann kann es losgehen. Ein Kind nimmt einen Stein und lässt ihn durch das Loch in den Blocksberg fallen. Jetzt heißt es: genau hinhören, denn durch ein Labyrinth im Berg kommt der Stein mit einem POCK hinter einer Hexe oder einem Zauberer zum Stehen.

Ist man am Zug, würfelt man und bewegt Kater Hugo um maximal so viele Felder, wie man gewürfelt hat. Dann zieht man die Figur, vor der Hugo gelandet ist, aus dem Berg und schaut, ob eine Kugel dahinter heraus rollt. Wenn ja: YUPPIE!!! und man legt sie in seine Schale. Dann wird die Figur wieder vor das Loch im Berg gesteckt und die nächste Kugel rollt durchs Labyrinth.

War das hingegen nicht die richtige Stelle, ist der nächste Spieler dran, würfelt, bewegt den Kater, zieht die Figur usw. usw.

Gewonnen hat, wer - je nach Spielerzahl - eine bestimmte Anzahl von Steinen sammeln konnte.

In der Profi-Version werden die Hexen und Zauberer sofort wieder vor das Loch gesteckt, wenn keine Kugel heraus rollte. Man muss sich also auch merken, welche Figuren Nieten sind und nicht vom Kater angesteuert werden sollten.

Fazit

Der Einstand des Moses-Verlages im Bereich der Kinderspiele 2012/13 war schon beeindruckend: Sowohl Der Schatz von Castellino als auch Zieh Leine, Flynn waren unglaublich hochwertig produzierte Spiele, die mit einem ungewöhnlichen Mechanismus punkten konnten. Dem steht Holterdipolter in nichts nach.

Der Blocksberg sieht einfach SUPER aus, die Figuren sind stabil und dick, alles allererste Sahne, und manche Verlage könnten sich von dieser Qualität eine dicke Scheibe abschneiden. Was allerdings bei allen Kinderspielen von Moses ebenfalls gleich blieb: Es gab immer diese EINE Regel, die nicht stimmig war und bei der das Spiel stockte und ein wenig aus dem Fluss geriet.

Auch hier ist Holterdipolter leider keine Ausnahme. Das Spiel hat nämlich ebenfalls einen Knackpunkt: den Würfel. Vom Verlag wurde es "ab 5" empfohlen, also bereits für den Kindergarten. Spielt man Holterdipolter allerdings mit Kindergartenkindern, stellt man schnell fest, wie überfordert und auch frustriert sie dieser Würfel manchmal macht.

Überfordert, weil man mit dem Kater maximal so viele Schritte gehen kann, wie man gewürfelt hat. Das ist für Kinder, die gerade anfangen, zählen zu lernen, einfach eine Regel zu viel, und man muss sie ständig darauf hinweisen, dass sie auch weniger laufen dürfen.

Frustrierend ist es, weil man mit dem Kater in einer Sackgasse landen kann. In der Grundversion kommen die Figuren, hinter denen die Kugel nicht war, aus dem Spiel. Und würfelt man schlecht, kann es passieren, dass man den Kater nur vor leere Löcher im Berg bewegen darf und somit nicht am Spiel teilnimmt. Das ist für Kinder schon mal schlecht, weil es ein und demselben Kind öfter in einer Partie passieren kann (alles schon selbst erlebt. Und nicht nur ein Mal).

Eine weitere Frustrationsquelle: Wenn man ganz genau hingehört hat und genau weiß, wo die Kugel gelandet ist - und dann immer schlecht würfelt und man einfach nicht zur richtigen Figur ziehen kann: auch schlecht. Da macht sich schnell ein dicker Unwille breit, dieses Spiel noch einmal zu spielen.

All diese Knackpunkte machen Kindern ab dem Grundschulalter allerdings nichts mehr aus. Und mit der Profi-Version wird es richtig anspruchsvoll. Da zeigt Holterdipolter dann, was in ihm steckt. Dass es ein Spiel mit unglaublich hohem Aufforderungscharakter ist, das Kinder in seinen Bann ziehen kann und sie dazu zwingt, einmal ruhig zu sein und zuzuhören. Dinge, die Kinder in der heutigen medialen Welt immer mehr verlernen. Dazu kommt noch eine super Spieldauer, geringe Wartezeiten und die - man kann es gar nicht oft genug sagen - unglaublich tolle Gestaltung.

Mein Tipp: Einfach den Würfel weglassen und den Kindern erlauben, den Kater dahin zu ziehen, wohin man will. Das funktioniert einwandfrei und senkt sowohl Überforderung als auch Frustration auf Null.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Holterdipolter: 3,5 3,5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.02.15 von Christoph Schlewinski - Ohne Würfel würde ich dem Spiel 5 Punkte geben.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.11.14 von Rene Puttin - Die Spieler müssen hören wo eine Kugel hinrollt und mir ihrer Hexe hinfliegen. Netter Mechanismus, aber insgesamt finde ich das zu wenig für ein Spiel.

Leserbewertungen

Leserwertung Holterdipolter: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.09.15 von Udo Möller - Meinen Kindern gefällt das Spiel sehr gut und sie fragen es immer wieder nach. Der Würfel stört wenig, kann aber auch gerne weggelassen werden.

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