Rezension/Kritik - Online seit 30.03.2003. Dieser Artikel wurde 4398 mal aufgerufen.

Höhlengrölen

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Autor: Mark Sienholz
Illustration: Lutz Winter
Verlag: Krimsus Krimskrams-Kiste
Rezension: Hans-Peter Stoll
Spieler: 2 - 4
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2002
Bewertung: 3,4 3,4 H@LL9000
Ranking: Platz 5833
Höhlengrölen

Spielziel

Als Musikproduzenten in der Steinzeit versuchen die Spieler durch mehrere Castings, die besten Bands herauszubringen.

Ablauf

Das Kartenspiel besteht aus 60 Karten in vier Farben, die für unterschiedliche Stilrichtungen stehen. Auf den Karten sind die Künstler abgebildet, deren Bild und Name "rein zufällig" an bekannten Figuren aus der Musikszene erinnern. Wesentlicher sind aber die Werte auf den Karten. Bei jeder Farbe gibt es 2x Wert 3, 4x Wert 2 und 6x den Wert 1. Zudem sind die Karten in Frauen und Männer zu unterscheiden .

Jeder Spieler erhält je eine Sonderkarte Tanztrainer, Stylist und Gesangslehrerin, die er vor sich auslegt und 3 Karten vom Stapel auf die Hand.

Spielablauf

Reihum kommt jeder Spieler an die Reihe und zieht zwei Karten. Dabei darf er entweder zwei Karten vom Stapel ziehen oder nur eine und dazu die oberste Karte vom entstehenden Ablagestapel.

Nun darf er Karten auslegen und somit eine Band casten oder seinen Zug durch das Ablegen einer Handkarte beenden. Ein Spieler muss immer in der Lage sein, eine Karte abzulegen. Nach dem Ablegen darf ein Spieler nicht mehr als sechs Karten auf der Hand behalten. Überzählige müssen ebenfalls abgeworfen werden.

Eine Band casten

Wer Karten ablegen und somit eine Band casten möchte, muss drei bis fünf Karten des gleichen Genres, also der gleichen Farbe, auslegen. Die Summe der Zahlen ergibt den Bandwert.

Sobald ein Spieler eine weitere Band auslegt, muss er natürlich eine bessere Band herausbringen, also einen höheren Bandwert erreichen. Schwieriger wird es, wenn ein anderer Spieler eine Band der gleichen Farbe bereits ausgelegt hat. In diesem Fall wird der Bandwert der nachfolgenden Band automatisch um 2 reduziert.

Unabhängig von den Bands einer Stilrichtung kann auch eine Crossover-Band gecastet werden. Dazu muss jeder Künstler aus einer anderen Musikrichtung kommen, aber alle Mitglieder der Crossover-Band müssen entweder männlich oder weiblich sein (Boy- oder Girlgroup).

Casting-Ende

Sobald der Kartenstapel vollständig aufgebraucht ist, endet ein Casting. Nun wird für jeden Spieler der Wert der beste Band, die aus einer Farbe besteht, notiert. Dieser Wert wird ihm als Punkte gutgeschrieben. Daneben wird der Wert der besten Crossover-Band jeden Spielers separat vermerkt. Der Spieler mit dem höchsten Wert der Crossover-Band erhält 5 Bonus-Punkte.

Spielende

Abhängig von der Spielerzahl werden drei bis vier Casting-Durchgänge gespielt. Am Ende werden alle Werte der Crossover-Bands aus den einzelnen Castings addiert, wer den größten Wert erreicht bekommt 10 Bonus-Punkte. Die Werte der Crossover-Bands werden nicht zu den Punkten gezählt. Wer nun die meisten Punkte erreichen konnte, ist Sieger beim Höhlengrölen.

Fazit

Wer sich die Karten anschaut und sich auch nur etwas in der Musikszene auskennt, wird an den Bildern und Namen der Sänger so manche Karikatur erkennen und schmunzeln. Alle anderen müssen zweifelsohne die gute Grafik anerkennen. Zahlen und Geschlecht der Figuren lassen sich einwandfrei erkennen.

Sobald man sich jedoch die Spielanleitung vornimmt, muss man einige Kritikpunkte anbringen. Zwar ist alles recht verständlich formuliert, aber es bleiben Fragen offen. So finden sich keine Regelungen bei Gleichstand für die Punktevergabe der Crossover-Bands nach jedem Casting, bzw am Ende des Spiels. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als diese Regellücke selbst zu schließen oder den Verlag anzuschreiben. Ein ebenfalls nicht eindeutiger Punkt ist die Regel, immer eine bessere Band auslegen zu müssen. Gilt das nur innerhalb eines Castings oder über das gesamte Spiel? In der ersten Spielrunde haben wir das diskutiert, nach dem die Regeln keine Klarheit liefert und wir Vor- und Nachteile für beide Möglichkeiten gefunden haben, entschieden wir und für die erste Variante. Wie ich durch Nachfrage beim Verlag in Erfahrung bringen konnte, war eigentlich die zweite Variante beabsichtigt. Zuvor habe ich allerdings schon einige Runden "falsch" gespielt.

Bekomme ich im Spiel während des ersten Castings gleich zwei Dreier und weitere Karten einer Farbe (man sollte sich eigentlich glücklich schätzen), bietet es sich für den eigenen Punktestand an, diese Band gleich mit dem Stylist und einem Verdoppler zu versehen, um so richtig abzuräumen. Das würde aber auch bedeuten, dass ich in den folgenden Castings keine bessere Band mehr herausbringen kann und damit ohne Punkte aus diesen Runden gehe. Da genau das in der ersten Partie passiert ist, haben wir uns für die oben beschriebene Variante entschieden. Das hatte allerdings die Folge, dass diese Regel praktisch kaum zur Anwendung kam, da jeder meist nur eine Band auslegte - so wertvoll es eben ging bevor der Stapel aufgebraucht ist.

Das Glück regiert gewaltig, wer denn beim Ziehen die 3er Karten bekommt und wer nicht. Je nach Spielerzahl unterliegt man zudem noch einigen Zwängen.

Bei 4 Spielern kann man überhaupt froh sein, eine normale und vielleicht noch eine Crossover-Band auslegen zu können. Bei 2 Spielern wird meist nur gezogen und gesammelt, wo wir wieder beim Glück wären. Zu Dritt erscheint mir Höhlengrölen am besten spielbar zu sein. Da hat jeder eine Chance, auch um die Punkte für die Crossover-Bands mitzumischen. Erfahrungsgemäß hatten meine Mitspieler mit der Punkterechnung für Crossover-Bands immer Verständnisprobleme und wohl wissend über diesen Umstand, bin ich mir beim Erklären keiner Schuld bewusst. Ich finde sie einfach für den Charakter des Spiels zu umständlich.

Höhlengrölen ist ein einfaches Spiel und sollte es meiner Meinung nach auch bleiben, dessen Anspruch auf dem unteren Niveau anzusiedeln ist und bei dem mehr der Spaß an den Karten nach einem Spiel in Erinnerung bleibt. Wer zügig spielt, und nicht nach taktischen Methoden sucht und so den Spielfluss bremst, kann eine halbe Stunde leichte Unterhaltung haben. Für eine längere Spieldauer hat es für mich nicht genug Reiz.

Rezension Hans-Peter Stoll

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Höhlengrölen: 3,4 3,4, 9 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter Stoll
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Elke Weidenkopf
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Susanne Schlappner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Helga Wilde
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Clemens Schollenberger
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Doris Hahn
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.03.05 von Bernd Eisenstein
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.02.07 von Michael Andersch

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