Rezension/Kritik - Online seit 24.06.2001. Dieser Artikel wurde 7815 mal aufgerufen.

Freibeuter

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Autor: Reiner Stockhausen
Verlag: Hans im Glück
Rezension: Christian Frank
Spieler: 3 - 4
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 9 Jahren
Jahr: 1997
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 6128
Freibeuter

Spielziel

Wer hat nicht schon immer davon geträumt, sich den rauhen Wind der Ozeane um die Nase wehen zu lassen, Piratenflüche auszustoßen und fremde Schiffe zu kapern! Mit Freibeuter haben die 3 bis 4 "Möchtegern Erol Flynns" die Möglichkeit, dieser Leidenschaft nachzugehen.

Ablauf

Doch bevor die Segel gesetzt werden können, muß die Beute auf dem Spielplan verteilt werden. Der Spielplan ist in 49 Felder unterteilt, die ähnlich einem Schachfeld mit Koordinaten versehen sind. Auf die 36 Kreuzungspunkte werden die 28 Beuteschiffe, 4 Piratenlager und 4 Verdoppler zufällig verteilt. Jeder Spieler erhält noch 25 Holzschiffe in seiner Farbe und ein Startkapital von 20 Schatzkisten. Zusätzlich gibt es noch 4 Seekarten und 1 Holländerkarte. Die restlichen Karten werden neben den Spielplan gelegt. Auf den Seekarten ist jeweils ein Feld durch die Koordinaten angegeben (z.B. F5). Zu beachten ist, daß es die äußeren Felder (A1-A7, G1-G7, A1-G1, A7-G7) einmal und die inneren zweimal auf den Karten vertreten sind. Die Holländerkarten weisen jeweils nur eine Koordinate auf (z.B. "3" oder "E"). Nun aber rasch die Segel gesetzt!

Wer an der Reihe ist, hat die Wahl aus drei Aktionen. Entweder entert er ein Beuteschiff. Dazu stellt er ein Boot seiner Farbe auf ein, noch nicht besetztes Beuteschiff (nicht aber Piratenlager oder Verdoppler) seiner Wahl. Vorerst passiert noch nichts, nur daß sein Zug damit beendet ist.

Die zweite Möglichkeit ist das Ausspielen einer Seekarte. Dazu setzt der Spieler auf das entsprechende Feld eines seiner Boote. Ist dieses Feld schon besetzt, kann er wählen, ob er sein Boot dazu setzen möchte oder als Ersatz 2 Schatzkisten von der "Bank" kassieren. Sollte nach dem Setzen ein Beuteschiff eingekreist sein (also alle vier Felder um dieses Beuteschiff mit mindestens einem Boot besetzt sind), wird dieses Beuteschiff gekapert. Sollte auf dem Beuteschiff keine Spielerboot sein, kann das Beuteschiff entkommen (es wird vom Spielplan genommen) und keiner erhält auch eine müde Dublone. Hat aber ein Spieler vorher ein Boot auf dem entsprechenden Beuteschiff plaziert, so erhält dieser Spieler sein Boot zurück und das Beuteschiff, das am Ende mit der entsprechenden Punktzahl (es gibt vier Punktkategorien: 20er, 15er, 10er und 5er-Schiffe) für diesen Spieler zählt. Doch vorher müssen die Spieler ausbezahlt werden, die beim Einkreisen des Beuteschiffes geholfen haben. Pro Boot, das in einem der vier umliegenden Felder war, enthält der jeweilige Spieler vom Spieler, der das Beuteschiff erhielt, sofort 20% des Schiffswertes in Schatzkisten ausbezahlt (also 4 Schatzkisten bei einem 20er Schiff). Dadurch kann es leicht zu hohen Zahlungen kommen: Wer z.B. ein 20er Beuteschiff geentert hat, aber die Hilfe von 5 gegnerischen Booten in Anspruch nehmen mußte, muß sofort 20 Schatzkisten abgeben. (Kredit gibt es auch, aber zu einem Wucherzins von 100%!)

Die dritte Möglichkeit ist das Bewegen des fliegenden Holländers: Dazu spielt man eine Holländerkarte aus und setzt den Holländer auf ein beliebiges Feld in dieser Reihe oder Spalte, die auf der Karte angegeben ist. Dies darf aber nur dann geschehen, wenn durch den Einsatz des Holländers auch ein Schiff (oder Piratenlager oder Verdoppler) gekapert wird. Der Holländer bekommt keine Provision und wird danach sofort von Spielplan genommen.

Am Ende seines Zuges füllt der Spieler seine Kartenhand wieder auf, sofern er auch eine Karte ausgespielt hat.

"Und was hat es mit den Piratenlagern bzw. Verdopplern auf sich", wird der geneigte Leser jetzt fragen? Ganz einfach: Wird ein Piratenlager bzw. Verdoppler eingekreist, wird dieses Plättchen einfach neben den Spielplan gelegt. Bei einem Piratenlager erhält jedes an der Umkreisung beteiligte Boot zwei Schatzkisten aus dem Vorrat. Die Verdoppler wirken erst am Ende des Spieles: jedes Boot der entsprechenden Sorte (20er, 15er, 10er oder 5er) zählt doppelt.

Und wann endet das Spiel? Auch hier gibt es drei Möglichkeiten: Entweder wird das vierte Piratenlager eingekreist, oder ein Spieler kann keine Seekarte mehr ziehen oder ein Spieler kann kein Boot mehr setzen. Nun zählt jeder seine Schatzkisten, addiert dazu die Werte der erbeuteten Schiffe (Achtung, Doppler nicht vergessen). Natürlich gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme!

Fazit

Ganz einfaches Spiel, aber es macht riesigen Spaß! Ständig steht man vor Entscheidungen: Soll ich mir mal dieses Boot sichern, aber nur, wenn ich auch die umliegenden Koordinaten auf der Hand habe. Entere ich aber zu spät, so entgeht mir vielleicht ein Beuteschiff. Manchmal ist es auch sinnvoll, ein noch nicht geentertes Schiff einzukreisen, da dann das Schiff einfach vom Platz verschwindet. Wichtig, auch die Doppler im Auge zu behalten. Auch wichtig scheint zu sein, nicht zu früh zu entern, damit man nicht zu früh andere Spieler auszahlen und eventuell einen Kredit aufnehmen muß. Nur eines wundert mich: Warum war dieses Spiel nicht auf der Auswahlliste 1998?

Rezension Christian Frank

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Freibeuter: 3,0 3,0, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Christian Frank
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.07.06 von Ulrich Fonrobert - Ein eigentlich sehr abstraktes Spiel in Seeräuber-Kostüm, und das nicht einmal sehr atmosphärisch.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.02.07 von Michael Andersch

Leserbewertungen

Leserwertung Freibeuter: 3,0 3.0, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Roland Winner - - 
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Barbara  Winner - - 
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.08.04 von Sarah Kestering
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.09.18 von Dirk Grundmann - Ganz bestimmt nichts für Strategen und Spieler, die keinen Glücksanteil in Spielen mögen. Hier sind kleine Entscheidungen gefragt und die unterhalten, besonders im Spiel zu zweit, über die gesamte Spieldauer gut. Freibeuter kommt bei uns seit 20 Jahren ein bis zweimal im Jahr auf den Spieltisch und das hat nicht nur nostalgische Gründe.

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