Rezension/Kritik - Online seit 03.08.2004. Dieser Artikel wurde 12310 mal aufgerufen.

Emil & die Detektive

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Autor: Helmut Walch
Verlag: Schmidt Spiele
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2003
Bewertung: 2,7 2,7 H@LL9000
Ranking: Platz 6216
Emil & die Detektive

Spielziel

Ein Spieler spielt als Herr Grundeis gegen alle anderen Spieler, welche als Detektive ihr Glück versuchen. Dementsprechend gewinnt entweder Herr Grundeis das Spiel, wenn er es schafft, quer über den Spielplan zu laufen und den Park zu erreichen, bevor ihn die Detektive erwischen. Wird er von den Detektiven vorher geschnappt, gewinnen diese zusammen das Spiel.

Ablauf

Der Spielplan zeigt eine Stadt. Zwischen den Straßen stehen kleine Schildchen, die verschiedene städtische Szenen mit jeweils zwei Lebewesen darstellen. Zwischen all diesen Schildchen stehen Litfasssäulen. Die Figur des Herrn Grundeis sieht aus wie eine dieser Litfasssäulen, mit dem einen Unterschied, dass sie auf der Unterseite einen speziellen Aufkleber trägt. Diesen kann man jedoch nur sehen, wenn man die Litfasssäulen hochhebt. Der Spieler, der Herrn Grundeis spielt, würfelt mit dem schwarzen Würfel, welcher die Zahlen 1 bis 3 zeigt. Die Detektive dürfen sich das Würfelergebnis anschauen, danach müssen sie jedoch ihre Masken aufsetzen. Nun zieht Herr Grundeis mit seiner Figur entsprechend der gewürfelten Augenzahl diagonal über das Spielfeld. Dabei darf er im späteren Spielverlauf auch rückwärts ziehen, um seine Spur zu verwischen. Er muss außerdem darauf achten, nicht über eine Detektiv-Figur hinwegzuziehen, sondern immer um diese herum. Am Zielpunkt angekommen, tauscht er die dortige Litfasssäule gegen seine Grundeis-Figur aus. Nun dürfen die Detektive ihre Masken abnehmen und erhalten von Herrn Grundeis einen wichtigen Hinweis auf seinen jetzigen Standort. Dazu sieht sich Herr Grundeis das Stadtkärtchen, vor dem er gelandet ist, an und nennt eine der Figuren, die darauf zu sehen sind (z. B. „Ich sehe einen Hund.“).

Nun sind die Detektive an der Reihe. Sie würfeln nacheinander (beim Spiel zu zweit darf der Detektiv-Spieler zweimal hintereinander würfeln) mit dem naturfarbenen Würfel (er zeigt nur die Zahlen 1 und 2) und dürfen danach mit ihren Figuren entsprechend weit ziehen. Die Detektive beginnen das Spiel genau am gegenüberliegenden Ende des Spielplans, so dass es eine Weile dauert, bis sie frühestmöglich mit Herrn Grundeis zusammen stoßen können. Sie springen bei ihren Zügen von Litfasssäule zu Litfasssäule und dürfen die jeweilige Zielsäule umdrehen, um zu sehen, ob sie Herrn Grundeis ertappt haben oder nicht. Gelingt ihnen das, so haben sie das Spiel sofort gewonnen. Herr Grundeis gewinnt, wenn er es schafft, den Spielplan zu überqueren, ohne dabei entdeckt zu werden.

Fazit

Das Spielmaterial ist grafisch schön gestaltet und macht auch einen stabilen Eindruck, so dass man davon ausgehen kann, dass die Kartonteile nach mehrmaligem Spielen noch nicht ausgeleiert sind und in den Halterungs-Schlitzen vor sich hinwackeln.

Die Spielregel ist sehr übersichtlich und auf den ersten Blick auch leicht verständlich gestaltet. Beim ersten Spiel merkt man dann jedoch, dass wahrscheinlich ein wichtiger Punkt vergessen wurde: Aus welcher Richtung schaut Herr Grundeis auf die Kärtchen? Hat man den Spielplan verkehrt herum liegen (was sehr wahrscheinlich ist, weil Herr Grundeis ja vom Bahnhof aus startet und es daher logisch erscheint, aus dieser Richtung auf die Bilder zu schauen), sieht Herr Grundeis gegen Ende des Spiels, wenn er auf die Säulen der beiden letzten Reihen schaut, leider keine Bilder mehr. Wenn die Bahnhofseite des Spielplans also auf der Seite des Grundeis-Spielers liegt, ist es sehr wichtig, dass Herr Grundeis immer eine Person des Bildes nennen muss, das HINTER ihm zu sehen ist. Die Beschreibung „Herr Grundeis steht jetzt vor einem Kärtchen ...“ ist diesbezüglich nicht sehr hilfreich, denn sie ist sehr auslegefähig. Bei sehr genauem Betrachten der Bilder ist zwar ersichtlich, wie diese in die Halterungen gesteckt werden müssen und aus welcher Richtung Herr Grundeis darauf schauen muss, aber dies ist sicherlich zu wenig. Ein Hinweis im Text der Spielregel wäre also schon sehr wichtig gewesen.

Für alle, die das Spiel „Scotland Yard“ kennen, wird sich der Verdacht aufdrängen, dass dieses Spiel sehr ähnlich ist, nur eben für Kinder konzipiert. Gewisse Parallelen sind definitiv vorhanden, jedoch gibt es auch einige Unterschiede: Nicht Herr Grundeis setzt die Maske auf, sondern die Detektive. Ganz nebenbei erwähnt erheitert das Aussehen der Spieler mit diesen Masken nicht nur Kinder. Außerdem ist der Denkapparat der Spieler etwas mehr gefordert, denn die Wege, die Herr Grundeis zurück legt, werden nirgends sichtbar festgehalten. Wollen die Detektive also die letzten Bewegungsmöglichkeiten von Herrn Grundeis noch einmal nachvollziehen, müssen sie in ihrem Gedächtnis graben. Weiterhin kommt erschwerend hinzu, dass sich Herr Grundeis im gesamten Spiel nicht zu zeigen braucht. Die Detektive sind also voll und ganz auf ihren Spürsinn angewiesen. Lässt dieser sie im Stich, so tappen sie völlig im Dunkeln, denn Herr Grundeis kann nach Belieben vor und zurück laufen. Dies kann manchmal aber auch sehr frustrierend sein.

Wenn man das Spiel nicht gerade mit jüngeren Kindern spielt, die eher dazu neigen, sich direkt nach vorne zu bewegen und daher meistens leicht durchschaubar sind, scheint das Spiel allerdings ein wenig unausgeglichen zu sein. Bei zwei Detektiven stehen die Chancen erheblich höher, dass Herr Grundeis gewinnt, weil er relativ leicht zwischen den beiden hindurchschlüpfen kann. Bei drei Detektiven dagegen wird es für Herrn Grundeis ziemlich schwer, durch das Detektivnetz zu schlüpfen. Wenn sich die Detektive nämlich gleichmäßig nach vorne bewegen (was allerdings auch ein bisschen von ihrem Würfelglück abhängt), dann kann Herr Grundeis aufgrund des schmalen Spielplans eigentlich nicht an ihnen vorbei, denn er darf in seinen Zügen nicht über die Detektive springen.

Das Spiel ist ab 7 Jahren und den Kindern der Testrunde hat das Spiel auf alle Fälle Spaß gemacht.

Für die Zielgruppe der Familien mit Kindern ist dieses Spiel sicher geeignet.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Emil & die Detektive: 2,7 2,7, 6 Bewertung(en)

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