Rezension/Kritik - Online seit 05.12.2005. Dieser Artikel wurde 8546 mal aufgerufen.

Dschamál

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Autor: Thomas Liesching
Illustration: Eva Paster
Verlag: Zoch Verlag
Rezension: Claudia Schollenberger
Spieler: 3 - 8
Dauer: 20 - 30 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2005
Bewertung: 4,6 4,6 H@LL9000
4,3 4,3 Leser
Ranking: Platz 1342
Dschamál

Spielziel

Wer hat am schnellsten 7 Teile gefunden? Fühlen, greifen und schneller zu sein als die Hand des Mitspielers führt zum Ziel - aber nur, wenn ich die Teile gezogen habe, die auch gewertet werden!

Ablauf

Das Spielmaterial besteht aus einem schwarzen Stoffbeutel und verschiedenfarbigen und -förmigen Teilen. Jeweils zwölf Formen in je vier Farben und zusätzlich jede Menge schwarze Teile in verschiedenen Formen, unter denen sich auch ein Kamel befindet, sind im Beutel zu finden.

Jeder Spieler bekommt ein blaues Teil. Zwei Spieler greifen nach dem Startsignal "Dschamál!" gemeinsam in den Sack und suchen die eigene Form, die Form des Mitspielers oder das Kamel und legen dieses so schnell wie möglich vor sich auf dem Tisch. Beim Kamel gilt es, bevor das Kamel auf dem Tisch liegt noch "ich Kamel" zu sagen.

Der schnellere gewinnt das Duell, sofern er eine richtige Form gezogen hat. Dabei gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Eine Form des Mitspielers wurde gezogen, er bekommt eine dieser Form des Mitspielers.
  • Seine eigene Form wurde gezogen, er legt diese zu seinem Stein.
  • Das Kamel wurde gezogen, er bekommt ein Teil vom Gegner.

Wurde beim Duell ein falsches Teil aus dem Sack gezogen oder versehentlich "ich Kamel" gerufen, hat der langsamere Spieler gewonnen und bekommt entweder das falsch gezogene Teil oder eine Form des Mitspielers. Schwarze Teile werden immer wieder zurück in den Sack gelegt. Falls ein Spieler eine Form abgeben müsste, jedoch keine hat, darf sich der Gewinner ein Teil ziehen, das noch kein Spieler hat. Gelingt ihm das, darf er die Form zu seinen stellen, ansonsten geht er leer aus.

Besitzt keiner der beiden Spieler einen Stein, wird ein Entscheidungsstein aus dem Beutel gezogen. Der Sieger des Duells bekommt neben dem gezogenen Stein auch den Entscheidungsstein.

Für die Spielerreihenfolge gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Der Sack wandert im Kreis herum, und so spiele ich immer gegen meinen rechten und linken Sitznachbarn.
  • Oder der Gewinner des ersten Duells wird "Herr der Steine" und spielt jetzt reihum mit allen am Tisch, solange er gewinnt. Der "Herr der Steine" wechselt, sobald der amtierende unterliegt, an den Sieger. Der frischgebackene "Herr der Steine" spielt als nächstes mit seinem linken Nachbarn.

Gelingt es einem "Herrn der Steine" eine komplette Runde zu gewinnen, gibt er den Titel und Beutel an seinen linken Nachbarn und setzt eine Runde aus.

Sobald alle vier Steine einer Form gezogen sind, werden diese als Gewinnsteine separat gestellt. Sobald ein Spieler sieben solcher Gewinnsteine sammeln konnte, ist die Runde entschieden.

Varianten:

Neben dem oben beschriebenen Duell von Dschamál gibt es noch weitere Varianten:

Beim Dschamál Turmbau darf man in den Duellen nur Steine ziehen, die man noch nicht hat. Diese werden zunächst nicht auf den Tisch, sondern auf den Kopf gelegt. Der erste gezogene Stein bildet das Fundament, auf das alle Steine gebaut werden müssen. Schwarze Steine werden neben dem Turm auf den Tisch gelegt. Das Spiel ist beendet, wenn ein Turm aus sieben Teilen besteht. Jedes Teil im Turm zählt einen Punkt, die meisten und zweitmeisten gesammelten schwarzen Steine bringen 3 bzw. 1 Pluspunkt, alle anderen schwarzen Steine zählen jeweils einen Minus-Punkt.

Der dschamile Dreier führt drei Hände gleichzeitig in den Beutel. Das Spiel endet wie beim Duell von Dschamál bei sieben Gewinnsteinen.

Das Dschamálquartett für Kinder wird auch in Duellen gespielt. Es geht darum, alle vier Steine einer Form zu finden. Falls der schnellere Spieler einen falschen Stein gezogen hat, darf der langsamere Spieler nachschauen, ob sein Stein passt und ggf. dazu legen. Der Spieler, der das erste Quartett vor sich liegen hat, gewinnt.

Fazit

Das Material, ist wie bei Zoch-Spielen nicht anders zu erwarten, optisch und haptisch sehr ansprechend. Nach einigen Spielen ergrauen die hellen Teile etwas, was jedoch auf den Spielspaß keinen Einfluss hat. Der optisch schön gestaltete Karton ist etwas überdimensioniert. Allerdings lässt sich das Spiel auch gut einfach im Beutel transportieren.

Die Anleitung ist im großen und ganzen verständlich geschrieben und gut strukturiert. Die verschiedenen Ergebnisse beim Ziehen hätten am Ende der Spielanleitung noch einmal kurz und prägnant dargestellt werden können, um den Wiedereinstieg zu erleichtern. Die Beschreibung der Reihenfolge mit dem "Herrn der Steine" wirkt etwas verwirrend und hier kann es leicht zu Fehlinterpretationen kommen. Grundsätzlich ist hier die Reihenfolge im Kreis einfacher zu nutzen. Bei unterschiedlich starken Spielern kann allerdings die Ausgewogenheit erhöht werden, wenn man die Reihenfolge durch den "Herrn der Steine" bestimmt.

Das Erlebnis beim Spielen durch Fühlen zum Sieg zu kommen ist ein seltenes Element. Es macht sehr viel Spaß, sich darauf einzulassen und diesen Sinn zu schärfen. Dazu kommt noch der Wettbewerb schneller zu sein als die andere Hand im Beutel - daraus resultiert eine spritzige Angelegenheit! Manchmal braucht es eine Weile, bis der passenden Stein gefunden ist - das nächste Mal fühlt man schon beim ersten Zugreifen die richtige Form, und so spielt auch das Glück ein wenig mit.

Der Geräuschpegel beim Spielen variiert stark. Teilweise hatte ich Spielrunden, die so laut gelacht haben, dass "Strategen" am Nachbartisch ihr Wort nicht mehr verstanden. In anderen Runden verlief alles sehr geordnet, bis die Siegbedingung erreicht war. In entsprechender Zusammensetzung kann der angestrengte Gesichtsausdruck und die Suche der Akteure die anderen zum Lachen bringen!

Bei Dschamál handelt es sich nicht um ein abendfüllendes Spiel, es ist aber sehr gut geeignet nach einen Hirnverzwirbler oder zum Einstieg oder Ausklang eines Spielabends.

Rezension Claudia Denner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Dschamál: 4,6 4,6, 14 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.11.05 von Claudia Schollenberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.10.05 von Jochen Traub - Wie ich auf der Messe gehört hab hiess das Spiel mal Krabbelsack. Super Spiel, nur den Namen finde ich missglückt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.10.05 von Uta Weinkauf
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.10.05 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.10.05 von Kathrin Nos - Sehr innovativ!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.10.05 von Peter Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.10.05 von Tommy Braun - Stellt sich nur die Frage, ob der Spielspaß auf Dauer anhält.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.11.05 von Michael Andersch - Nette Grundidee, deren Wiederspielreiz allerdings recht schnell nachlässt. Zumindest in meinem Fall ist er nach 3 Partien nicht mehr vorhanden. Und: N'büschn viel Schachtel für den Inhalt, wa?
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.11.05 von Nicole Biedinger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.11.05 von Clemens Schollenberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.12.05 von Frank Gartner - Lasst Euch nichts einreden und vergesst die Warnhinweise, die in der Regel drin stehen. Das macht Zoch nur aus Produkthaftungsgründen. Dschamàl muss mit Körpereinsatz gespielt werden! Bei uns wird mit Ellenbogen und allen anderen Tricks gekämpft, da drückt man sich teilweise fast vom Stuhl runter oder sitzt dem Gegner plötzlich auf dem Schoß. Lustige Sache! :-)
Allerdings sollte man den Sack an der Naht gut festhalten, sonst kann es bei dem Gezerre auch mal zu einem Nahtriss kommen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.04.06 von Stephan Gehres
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.07.07 von Jörn Griesbach
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.03.10 von Horst Sawroch

Leserbewertungen

Leserwertung Dschamál: 4,3 4.3, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.12.06 von Peter Thielmann - Als Einstieg in einen Spieleabend ist es gut. Aber ich möchte es weder jeden Abend, noch mehrmals an einem Abend spielen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.11.09 von Romain Halsdorf - Eines vorweg : Nähzeug bereit halten, denn dem energischen Herumwühlen ist der mitgelieferte, schwarze Stoffbeutel auf die Dauer nicht gewachsen. Das Ding zerriss schon öfters bei uns, weil daran wie verrückt gezerrt wurde. Ein Lederbeutel wäre vielleicht strapazierfähiger. Es wird gelacht, sich geärgert, du holst dir Hautabschürfungen, wenn dein Gegner lange Fingernägel hat oder Ringe trägt. Allerdings tauchten öfter Regelschwierigkeiten auf. Wer Spiele wie Toru oder Ligretto mag - sprich : Hektik - der sollte DSCHAMAL mal spielen. Für Leute, die eher strategisch arbeiten und ein Gesellschaftsspiel geniessen wollen - Finger weg. Mit Kindern der absolute Partyspass.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.12.09 von Gerd Soba - Wieder mal eine äußerst originelle Spielidee aus dem Hause Zoch. Super!

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