Rezension/Kritik - Online seit 15.12.2014. Dieser Artikel wurde 3187 mal aufgerufen.

Drecksause

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Autor: Gunter Baars
Verlag: KOSMOS
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2014
Bewertung: 4,5 4,5 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 3349
Drecksause

Spielziel

Die Drecksau hat Gesellschaft bekommen: Denn neben dem rosa Schweinchen tummeln sich jetzt noch drei Artgenossen in pink, gelb und orange. Faulenzen ist den Borstentieren allerdings nicht vergönnt, denn der Bauer jagt die Schweine durch den Hof, um sie in den Wasserpfützen sauber zu bekommen. Den Schweinen gefällt das freilich nicht und sie suchen das Weite. Wer dabei am meisten Runden dreht (natürlich in dreckigem Zustand), gewinnt dieses Spiel.

Ablauf

Sobald die Schweine in der Bauernhofarena an den Start gegangen sind, dreht der Spieler am Zug den Pfeil des Zahlenrades. Das Ergebnis gibt vor, wie oft er mit Hilfe eines Besens das eigene Schwein schubsen darf – natürlich in der Hoffnung, dass es dabei möglichst weit vorwärts kommt. Schiebt man gleichzeitig das Schwein eines Mitspielers in eine Wasserpfütze, ist das umso besser, denn dann ist dieses sauber und der Konkurrent muss erst wieder dafür sorgen, dass es abermals schmutzig wird.

Bevor das eigene Schwein also über die Start-/Ziellinie kullert, sollte es ebenfalls in einem Matschloch gelandet sein. Dann darf man nämlich sein Schweinekärtchen auf die schmutzige Seite drehen. Rollt es im dreckigen Zustand über die Linie, dreht man als Belohnung eines seiner Schweinebilder im eigenen Fotorahmen auf die farbige Seite.

Um zu gewinnen, muss man als Erster eine komplett farbige Fotogalerie besitzen. Dafür muss man nicht nur fünf Mal mit seinem schmutzigen Schwein die Ziellinie überschreiten, sondern auch einmal den Bauern umschmeißen. Denn dann verwandelt sich das sechste Schwarz-Weiß-Bild in ein farbiges Foto.

Fazit

Vor eineinhalb Jahren hat ein kleines Kartenspiel mit einem nicht ganz salonfähigen Titel die Herzen der Spieler erobert - und trotz seiner Einfachheit sowohl die der Viel- als auch der Gelegenheitsspieler. So herrlich gemein kann man bei Drecksau sein, dass die dabei empfundene Schadenfreude dafür sorgt, dass es immer noch gerne gespielt wird. Nun versucht Kosmos, an diesen Erfolg anzuknüpfen. Üblicherweise produzieren die Verlage zu einem erfolgreichen Brettspiel irgendwann das gleichnamige Karten-, Würfel- und/oder Mitbringspiel, in diesem Fall ist es aber anders: Denn zuerst war das Kartenspiel …

Die Regeln von Drecksause sind schnell gelesen und genauso flott erklärt. Danach sollte man Neulinge ein paar Mal den Besen schwingen lassen, damit sie ein Gefühl für die kleinen Schweinchen bekommen.

Diese sind übrigens sehr gelungen. Sie gleiten ebenso gut wie die Pucks beim Kosmos-Spiel Indoor Curling. Wären da nicht die Kurven des Bauernhofs, würden sie auch sicher genauso weit flitzen. So muss man jedoch immer darauf achten, sie nicht zu fest anzuschubsen, denn sonst fliegen sie aus dem Hof, was damit bestraft wird, dass man wieder an der Startlinie beginnen muss. Andererseits bringt einen zu sanftes Schubsen auch nicht weiter, wenn die Konkurrenz mit einem satten Schuss vielleicht gleich zwei Kurven auf einmal bewältigt.

Wie auch beim Kartenspiel ist der Glücksanteil hier ebenfalls nicht zu unterschätzen: Wer beim Drehen des Pfeils immer nur einen Schubsversuch erreicht, steht am Ende vermutlich nicht auf dem Siegertreppchen. Meist wechseln sich während des Spiels die guten und schlechten Ergebnisse jedoch ab; außerdem lässt sich damit bei der relativ kurzen Spieldauer ganz gut leben und man kann bei einer Folgepartie versuchen, das Glück auf seine Seite zu ziehen.

Während beim Kartenspiel die Schadenfreude an der Tagesordnung stand, so ist dieses Element beim Brettspiel etwas zu kurz gekommen. Ab und zu - wenn man einen Mitspieler in einer Wasserloch bugsiert oder ihm den Weg mit dem eigenen Schwein blockiert - flackert sie zwar ein wenig auf, doch vergleichsweise sehr gering. Das finden vor allem Erwachsene schade, weshalb das Spiel bei ihnen nicht so gut ankommt wie bei Kindern.

Betrachtet man Drecksause jedoch als eigenständiges Spiel und vergleicht es nicht mit dem Kartenspiel, so sind alle zufrieden mit dem, was sie geboten bekommen: ein schönes Geschicklichkeitsspiel für die ganze Familie!

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Drecksause: 4,5 4,5, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.10.14 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.12.14 von Rene Puttin - Sehr, sehr lustiges Kinderspiel. Hat mit dem Kartenspiel außer dem Thema gar nichts gemeinsam, ist aber noch lustiger :)

Leserbewertungen

Leserwertung Drecksause: 4,0 4.0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.03.15 von clara
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.09.15 von Udo Möller - Nach dem genialen Kartenspiel Drecksau hatte ich mehr erwartet. Das Material ist toll, aber das Spiel fordert nicht so weitere Partien wie Drecksau, das beimmir bestimmt auf beinahe 200 Spiele kommt.

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