Rezension/Kritik - Online seit 27.02.2007. Dieser Artikel wurde 6353 mal aufgerufen.

Doktor Schlüsselbart

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Autor: Jürgen Then
Illustration: Victor Boden
Verlag: Zoch Verlag
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 5
Dauer: 20 - 30 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2006
Bewertung: 3,8 3,8 H@LL9000
4,5 4,5 Leser
Ranking: Platz 4961
Doktor Schlüsselbart
Auszeichnungen:2006, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Empfehlungsliste

Spielziel

Als Doktor Schlüsselbart vom Jahrestreffen der Alchemisten nach Hause kommt, stellt er voller Schrecken fest, dass er den Türöffnungs-Zauberspruch vergessen hat. Also braucht er einen Zaubertrank, um seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Doch die dafür benötigten Elixiere stehen in der Zauberburg. Aber wie soll er in die Burg kommen? Ob ihm wohl die alten Schlüssel in den Säckchen, die er findet, weiterhelfen können?

Ablauf

Auf dem Spielplan werden die vier Elixiere gemäß den ersten (zufällig gezogenen) Raumkarten verteilt. Doktor Schlüsselbart startet in der Eingangshalle des Schlosses. Die Elixierkarten werden als verdeckter Stapel bereit gelegt. Jeder Spieler erhält ein Säckchen mit 12 verschiedenen Schlüsseln sowie eine Karte, auf der eine der vier Elixierflaschen abgebildet ist – diese Flasche ist das jeweils erste Ziel jedes Spielers und ist vor den Mitspielern geheim zu halten.

Auf Kommando suchen alle gleichzeitig mit einer Hand in ihren Säckchen nach einem Schlüssel, der zu einer von der Eingangshalle wegführenden Tür passt. Wer als Erster einen passenden Schlüssel findet, darf Doktor Schlüsselbart durch die entsprechende Tür ziehen. Hat man einen falschen Schlüssel gezogen, muss man warten, bis ein Mitspieler mehr Glück hatte – in der nächsten Runde darf man dann wieder mitmachen.

Zieht der glückliche Schlüsselfinder Doktor Schlüsselbart in einen Raum mit einer Elixierflasche, deren Farbe jener auf seiner Karte entspricht, darf er die Karte den Mitspielern zeigen. Er legt die Karte nun offen vor sich ab und zieht sich eine neue vom verdeckten Stapel. Kam der Spieler in einen Raum mit einem Elixier, dessen Farbe nicht der von ihm gesuchten entspricht, deckt er seine Karte nicht auf. In jedem Fall aber nimmt er die oberste Zimmerkarte, zeigt diese und stellt das Elixier in den entsprechenden Raum.

Das Spiel endet, wenn es jemand geschafft hat, vier Elixierkarten offen vor sich abzulegen.

Fazit

Die reich bebilderte Spielbeschreibung erklärt Schritt für Schritt ganz genau die Regeln des Spiels. Und wem nach dem Lesen immer noch nicht alles klar ist, klärt bestimmt anhand der beschriebenen Beispielrunde seine letzten offenen Fragen.

Das Spielmaterial ist ausgesprochen hübsch und beeinflusst in nicht geringem Maße die Spielfreude der Kinder. Die große Zauberer-Holzfigur sowie die vier Elixierflaschen sind selbst auf dem sehr bunten Spielplan nicht zu übersehen. Auch die auf dem Plan abgebildeten Schlüssel kann man sehr gut erkennen. Vor allem aber die Wühlsäckchen mit den 12 gleichfarbigen Schlüsseln haben es den Kindern angetan.

Die Spielidee an sich ist nicht schlecht. Das Ertasten des richtigen Schlüssels gestaltet sich gar nicht so einfach, wie man denken möchte, denn schließlich darf man nur mit einer Hand in das Säckchen greifen. Man muss also versuchen, sich mit einer Hand durchzufühlen und dabei die bereits ertasteten Schlüssel möglichst aus dem Weg zu halten. Gar nicht so einfach, zumal sich die Schlüssel wirklich alle sehr ähnlich angreifen. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Tatsache, dass alle zugleich ins Spielgeschehen verwickelt werden und es gibt für niemanden Wartezeiten.

Das Spiel funktioniert in allen Besetzungen gleich gut – allerdings wird der Einfluss auf die Figur geringer, je mehr Spieler mit von der Partie sind und somit dauert es meistens auch länger, bis ein Spieler vier Elixiere sammeln kann – dies kann man aber einfach modifizieren, indem man die Siegbedingung auf drei Karten reduziert. Im Tasten sind die Kinder oft genauso geschickt wie die Eltern, so dass das Spiel auch in gemischten Gruppen Spaß macht.

Das Spiel hat jedoch auch eine Schwäche. So kommt es sehr oft vor, dass Spieler in genau unterschiedliche Richtungen ziehen möchten und ein regelrechtes Tauziehen – in diesem Fall ein ständiges Vor und Zurück von einem Raum in den vorhergehenden – beginnt. Die jüngsten Mitspieler fanden das zwar mitunter sehr witzig, die mitspielenden Erwachsenen und älteren Kinder jedoch mit der Zeit ermüdend. Das Spiel wirkt an dieser Stelle etwas unausgereift.

Wir versuchten es als Alternative mit der Variante, dass ein Zurückziehen in den Raum, in dem Doktor Schlüsselbart in der unmittelbar vorhergegangenen Runde stand, nicht erlaubt ist. Auf diese Weise fiel das ständige Vor- und Zurückrücken zwar weg, aber damit auch für einige Spieler der kürzeste Weg zum gewünschten Elixier. Und für manche Spieler ergaben sich dadurch recht große Umwege, was gerade im linken Flügel des Schlosses, in welchen von der großen Halle aus vergleichsweise wenig Türen abgehen, sehr zum Tragen kommt.

Abgesehen davon aber ist Doktor Schlüsselbart ein unterhaltsames Spiel, das den Tastsinn aufs Äußerste fordert. Wer schnelle, etwas hektische Spiele mag, wird hier sicher auf seine Kosten kommen!

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Doktor Schlüsselbart: 3,8 3,8, 9 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.01.07 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.04.06 von Jochen Traub - Tip für jeden, der gerne seinen Tastsinn trainieren möchte.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.04.06 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.05.06 von Kathrin Nos - Schöne Idee, klasse Material. Der Spielfluss ist mir etwas zu wiederholend, so dass kein guter Spannungsbogen aufkommt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.05.06 von Tommy Braun - ein schönes Kinderspiel bei denen die Erwachsenen auch Spaß haben - die Frage ist ob der Reiz anhält ...
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.06.06 von Uta Weinkauf
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.01.07 von André Beautemps
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.02.07 von Frank Gartner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.01.08 von Michael Andersch

Leserbewertungen

Leserwertung Doktor Schlüsselbart: 4,5 4.5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.02.07 von Matty - Kann`s jetzt nur aus der Erwachsenenperspektive beurteilen: Wir haben Spaß dran, das Material ist Zoch-gewohnt toll und als schnell erklärter 30-Minuten-Quickie... Freue mich auf die nächste Runde.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.03.07 von Marco Stutzke

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