Rezension/Kritik - Online seit 15.01.2013. Dieser Artikel wurde 3803 mal aufgerufen.

Der kleine Sprechdachs beschreibt seine Freunde

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Autor: Christoph Cantzler
Anja Wrede
Verlag: HUCH!
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 5
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2012
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3775
Der kleine Sprechdachs beschreibt seine Freunde

Spielziel

Auf der Suche nach seinen Freunden beantwortet der Sprechdachs Fragen und beschreibt das Aussehen seiner Freunde: Welche Merkmale zeigt das Gesicht? Wie sehen die Haare aus? Welche Kleidung trägt der Freund? Was macht er mit den Händen? Spielerisch lernen Kinder zu beobachten und zu beschreiben.

Ablauf

Die großen Bildkärtchen werden gut sichtbar für alle ausgelegt und die kleinen, welche dieselben Bilder zeigen, werden als verdeckter Stapel bereitgelegt. Die sieben Symbolkärtchen werden verdeckt ausgelegt. Der aktive Spieler stellt den Sprechdachs vor sich und sieht sich geheim das oberste verdeckte Bildkärtchen an. Dieses zeigt ihm, zu welcher Person er gleich die Fragen seiner Mitspieler beantworten muss. Sein linker Nachbar deckt anschließend eines der Symbolkärtchen auf, welches anzeigt, wonach er den aktiven Spieler fragen darf, zum Beispiel nach dem Haar, der Gestik oder der Kleidung der gesuchten Person.

Der aktive Spieler beantwortet nun die Frage seines Mitspielers – wie ausführlich er dabei vorgeht, bleibt ihm überlassen. Danach darf der Mitspieler genau einmal raten, wer die gesuchte Person sein könnte. Liegt er mit seiner Vermutung falsch, darf der nächste Spieler im Uhrzeigersinn wieder ein Symbolkärtchen aufdecken und weiterfragen. Sobald jemand die gesuchte Person gefunden hat, erhält er vom aktiven Spieler das aufgedeckte Bildkärtchen und die Runde endet. Damit geht der Sprechdachs zum nächsten Spieler weiter.

Auf diese Weise wird das Spiel so lange fortgesetzt, bis jemand eine von der Mitspielerzahl abhängige Menge an Bildkärtchen gewonnen hat.

Fazit

Das Spielprinzip von Der kleine Sprechdachs beschreibt seine Freunde ist recht einfach. Trotzdem verlaufen die ersten Runden für die Kinder oft alles andere als einfach. Vielen von ihnen merkt man an, dass zu Hause viel zu wenig gesprochen wird. Das Thema würde dabei eine völlig untergeordnete Rolle spielen, Hauptsache, man lässt die Kinder viel erzählen, hört ihnen dabei zu und gibt ihnen auch die Gewissheit, dass man voll bei der Sache ist. Gegebenenfalls auch dadurch, dass man ihnen verständlich macht, wenn man gewisse Passagen nicht verstanden hat und auch den Grund, warum man diese nicht verstanden hat. Dies fordert die Kinder dazu auf, ihre Umwelt genauer beobachten und in ihren Berichten gezielter darauf einzugehen.

Exakt darauf zielt auch dieses Spiel ab: Genau schauen und in Worte fassen, was man sieht. Das Schöne an Der kleine Frechdachs beschreibt seine Freunde ist die Tatsache, dass man enorme Fortschritte verzeichnen kann, wenn man es öfter mit denselben Kindern spielt. Während manche beim ersten Spiel oft nicht in der Lage sind, die einfachsten Dinge zu beschreiben, so finden sie nach und nach (teils durch das Beobachten, wie die Mitspieler vorgehen, teils durch Anleitung) heraus, dass Personeneigenschaften erst dann lebendig und aussagekräftig werden, wenn man viele Adjektive verwendet – ohne dass die Kinder überhaupt genau wissen müssen, was man unter diesem Fachbegriff versteht.

Dies ist auch der Grund, warum in den ersten Partien immer ein Erwachsener dabei sein sollte, der die Kinder in die angestrebte Richtung lenkt, andernfalls wird das Spiel zweifellos niemanden begeistern. Führt jedoch ein Spielleiter die Kinder nach und nach in die gewünschte Richtung, so werden alle Beteiligten merken, dass ihnen das Beschreiben von Personen immer leichter fällt und damit auch für die Suchenden die Sache vereinfacht wird. Was wiederum die Spieldauer verkürzt und auch in jenen Zeitbereich bringt, in dem man sich das Spielgeschehen wünschen würde. Für Anfänger dauert es nämlich zu lange, weshalb unbedingt dazu zu raten ist, in den ersten Partien einige Bildkärtchen auszusortieren.

Mit der richtigen Anleitung kann Der kleine Sprechdachs beschreibt seine Freunde also ein pädagogisch sehr wertvolles Spiel sein, das den Kindern auch Spaß macht und sich somit auch bestens für Kindertagesstätten eignet. Lässt man die Kinder jedoch damit allein, wird es höchstwahrscheinlich floppen.

Der kleine Sprechdachs beschreibt seine Freunde ist übrigens das vierte Spiel aus einer Reihe mit dem Dachs. Auch die drei Vorgänger beschäftigten sich mit dem Thema Sprechen, Der kleine Sprechdachs hat es 2007 sogar auf die Empfehlungsliste von "Kinderspiel des Jahres" geschafft.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Der kleine Sprechdachs beschreibt seine Freunde: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.09.12 von Sandra Lemberger

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