Rezension/Kritik - Online seit 21.08.2007. Dieser Artikel wurde 6464 mal aufgerufen.

Der kleine Sprechdachs

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Autor: Reiner Knizia
Verlag: HUCH!
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 5
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2006
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2630
Der kleine Sprechdachs
Auszeichnungen:2007, Deutscher Lernspielpreis "ab 3 Jahren" Nominierung2007, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Empfehlungsliste

Spielziel

Die Geschichten, welche sich die Kinder in diesem Lernspiel erzählen, sollen zum Sprechen animieren und Konzentration sowie Gedächtnis schulen. Dabei soll auch der Spielspaß nicht zu kurz kommen, damit Kinder entdecken, dass Sprechen Spaß macht!

Ablauf

In die Tischmitte werden die fünf großen Geschichtentafeln gelegt, welche jeweils zwei Bilder zeigen. Beliebig viele Bildkärtchen werden als verdeckter Stapel bereitgelegt. Wer an der Reihe ist, zieht ein Bildkärtchen und legt es offen neben eine Geschichtentafel. Dann erzählt der Spiel eine Geschichte, in der sowohl das Bild des Kärtchens als auch das der Geschichtentafel vorkommen. Danach wird das Bildkärtchen umgedreht, so dass es nun verdeckt neben der gleichen Geschichtetafel wie vorher liegt.

Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe, der sich für sein Bildkärtchen einen noch freien Platz neben einer Geschichtentafel aussucht. Auf diese Weise geht es weiter, bis alle 10 Plätze an den Geschichtentafeln belegt sind. Nun kommt der Sprechdachs ins Spiel, indem er auf eine beliebige Geschichtentafel gestellt wird. Wer an der Reihe ist, würfelt und zieht den Sprechdachs entsprechend viele Felder (= Bilder) im Uhrzeigersinn weiter. Wenn der Sprechdachs stehen bleibt, muss die Abbildung auf dem Bildkärtchen genannt werden. Zur Kontrolle wird das entsprechende Kärtchen aufgedeckt.

Hat man richtig gelegen, darf man das Kärtchen an sich nehmen. Danach wird ein neues aufgedeckt, eine neue Geschichte erzählt und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Konnte man sich nicht mehr erinnern oder hat falsch geraten, wird das Bildkärtchen wieder umgedreht und der Nächste ist am Zug.

Sobald der Nachziehstapel aufgebraucht ist, wird noch so lange weitergespielt, bis der Sprechdachs auf ein Bild zieht, neben dem kein Kärtchen mehr liegt. Der Spieler mit den meisten Bildkärtchen hat gewonnen.

Fazit

Das Spielmaterial besteht aus einer Menge Plättchen und Karten, die allesamt aus dickem, stabilem Karton gefertigt sind. Die großen Bildkarten, die doppelt bedruckt sind und somit für einige Abwechslung im Spiel sorgen, sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet, so dass sie ausreichend Erzählstoff bieten. Die Bildplättchen zeigen allesamt Gegenstände oder Figuren, die auch schon die kleinsten Mitspieler benennen können, was auch eine wichtige Voraussetzung für dieses Spiel ist.

Wer Memo Crime für Erwachsene kennt, wird sich hier ein wenig an dieses Spiel erinnert fühlen, wobei dies natürlich ein Kinderspiel ist und entsprechend vereinfacht wurde. Aber das Prinzip ist dasselbe. Ein ähnliches Spiel kam auch vor einigen Jahren mit dem Titel Krokodil unterm Bett auf den Markt.

In diesem Spiel werden Sehwahrnehmung, Sprache und Merkfähigkeit gefördert: Zuerst sieht man sich die Bilder gut an, dann darf man alles Mögliche und Unmögliche erzählen, und zum Schluss sollte man sich die ausgedachten Geschichten auch noch merken. Es wird also spielerisch zum Umgang mit der deutschen Sprache angeregt.

Auch den Kindern macht es unheimlich Spaß, sich die lustigsten Begründungen für die Bilder auszudenken. Und als Erwachsener stellt man einmal mehr erstaunt fest, dass man sich mit bildlicher Vorstellungskraft viel mehr merken kann als ohne.

Je fantastischer und länger die Geschichten werden, desto schwieriger wird es, sich die einzelnen Bilder auch zu merken. Dies sollte jedoch kein Grund sein, die Erzählungen absichtlich kurz zu halten, denn schließlich soll das Spiel ja in erster Linie die Sprache fördern.

Die Altersfreigabe ab 4 Jahren ist gut gewählt, allerdings können durchaus schon 3-Jährige mitspielen, sofern sie regelmäßig Geschichten vorgelesen bekommen und das Zuhören somit gewohnt sind. Die Hilfe von Erwachsenen ist kaum notwendig. Haben sie den Kindern erst einmal den Einstieg erklärt und in der ersten Runde mitgespielt, laufen Folgerunden auch ganz gut ohne Unterstützung. Wird das Spiel irgendwann gar zu einfach, ändert man die Regeln einfach dahingehend ab, dass nicht das Bild des gesuchten Plättchens genannt, sondern die ganze dazugehörige Geschichte erzählt werden muss.

Das Spiel macht in jeder Besetzung Spaß, jedoch kommt man natürlich um so öfter zum Erzählen, je weniger Leute mit von der Partie sind.

Die Spieldauer ist variabel. Je nachdem, wie viele Bildkärtchen man als Nachziehstapel bereit legt, dauert das Spiel entsprechend kürzer oder länger. Hier hat man sehr gut die Möglichkeit, die Spiellänge dem Alter und somit der Ausdauer der Kinder anzupassen. Wobei das Spiel mit mehr Kärtchen nicht nur länger, sondern auch etwas schwieriger wird, weil ein und dieselben Bilder der Geschichtetafeln öfter abgefragt werden, und mit der Zeit verwechselt man schon leicht das tatsächlich liegende Bildkärtchen mit einem, das schon einige Runden vorher an dieser Stelle lag.

Alles in allem schaffen hier Phantasie, Erzählkunst und Konzentration eine tolle Kombination für ein Kinderspiel, das auch für Vorschulen und Kindergärten sehr zu empfehlen ist, welche die Sprachdefizite ihrer Sprösslinge noch etwas aufpolieren wollen, bevor diese in ihr Schulleben starten.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000 Wertung Der kleine Sprechdachs: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.05.07 von Sandra Lemberger

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