Rezension/Kritik - Online seit 05.03.2014. Dieser Artikel wurde 3301 mal aufgerufen.

Der Kleine Prinz: Planetenwanderer

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Autor: Kai Haferkamp
Illustration: Olga Cress
Verlag: Schmidt Spiele
Rezension: Frank Solnitzky
Spieler: 2 - 4
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2012
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3844
Der Kleine Prinz: Planetenwanderer

Spielziel

Ein semi-kooperatives Spiel, bei dem man gemeinsam versucht, einen Gegener mithilfe von Memory- und Geschicklichkeitselementen auszutricksen.

Ablauf

Auf ins Weltall, unendliche Weiten erwarten euch.

Jeder Mitspieler erhält eine Planetenablagetafel. Auf diese legt er 15 Finsterling-Sternen-Chips, die er zunächst auf die düstere Seite dreht. Auf dem Hauptspielbrett befindet sich ein Drehmechanismus mit Aussparungen, der beim Flug des Kleinen Prinzen den jeweiligen Zielplaneten offenbart. Um den Hauptspielplan herum werden zufällig die 12 großen Planetenchips und ein Schlangenchip verteilt. Die Spieler haben ca. 10 Sekunden Zeit, sich die Auslage der Planeten einzuprägen. Danach werden die Chips verdeckt.

In seinem Zug steuert der aktive Spieler den nächsten Planeten an. Dazu dreht er das Rad auf dem Hauptspielplan weiter, bis der Pfeil auf einen Stern zeigt. In der Aussparung ist nun einer von 12 Planeten zu sehen. Alle 12 Planeten weisen charakteristische, markante Unterschiede auf. Aufgabe des Spielers ist es nun, diesen Planeten in der Auslage zu finden. Dazu deckt er ein Planetenplättchen auf. Handelt es sich um den richtigen Planeten, fliegt er weiter zum nächsten und wiederholt den Vorgang bis zu einem Fehler.

Als Strafe für einen falsch aufgedeckten Planeten kommt in jedem Fall ein Schlangenteil auf die Schlangenablagetafel. Beim Aufdecken der Schlange sogar derer zwei.

Im Anschluss folgt die Geschicklichkeitsaufgabe des Spiels. Auf der Rückseite des Spieledeckels sind der Startplanet des Kleinen Prinzen und alle 12 anzusteuernden Planeten abgebildet. Mit einem Kreisel versucht der Spieler - beginnend beim Startplaneten - alle in seinem Zug aufgedeckten Planeten anzusteuern. Die Anzahl an Planeten, die er richtig anfliegt, gibt an, wie viele Finsterling-Chips er auf seiner Auslage auf die helle Sternenseite umdrehen darf.

Das Spielende kann durch drei Bedingungen ausgelöst werden:

  • Ein Spieler hat alle Finsterling-Chips auf die Sternenseite gedreht. Er ist der Sieger.
  • Ein Spieler hat alle 12 Planeten in der richtigen Reihenfolge aufgedeckt und anschließend angeflogen. Er ist der Sieger.
  • Die Schlangenablagetafel ist voll. Die Schlange gewinnt. Alle Spieler verlieren.

Die Regel schlägt Varianten für ein leichteres oder schwierigeres Spiel vor.

Fazit

Der erste Eindruck ist der, der haften bleibt. Spielerisch bleibt ein schönes Gruppenerlebnis in der anvisierten Zielgruppe haften, ganz allgemein die Geruchsbelästigung beim Öffnen der Schachtel.

Das Material, dicke Pappcounter und funktionaler Kreisel, ist gut. Das Spielbrett ist leider etwas gewellt, so dass es nicht plan aufliegt und das Drehen erschwert. Die grafische Gestaltung ist an eine Fernsehserie angelehnt. Während mir die Ausgestaltung der Planeten wirklich gut gefällt, bevorzuge ich beim Kleinen Prinzen die alte für das Buch verwendete Grafik. Die neue Grafik ist jedoch in keiner Weise spielflusshemmend. Negativ ist aber der Geruch, der einem in die Nase sticht ... Sowas kenne ich bisher nur von Produkten Made in China, der Schachtelaufdruck gibt jedoch Deutschland als Herstellerland an.

Die Regel ist lückenlos und durch farbige Beispiele unterstützt. Die Einstiegshürde ist gering. Das Spiel ist schnell erklärt, so dass gleich losgespielt werden kann. Viele Mechanismen sind aus anderen beliebten Kinderspielen bekannt. So findet sich die Schlangeablagetafel und der kooperative Mechanismus in Habas Obstgarten wieder und die Memorykomponente in Zochs Zicke Zacke Hühnerkacke. Das Alleinstellungsmerkmal ist ganz klar der Geschicklichkeitsanteil durch den Kreisel. Und hier ist auch die größte Hürde. Während Erwachsene keine Probleme mit dem Handling des Kreisels haben, fällt es Kindern zunächst schwer, diesen überhaupt zu drehen. Dies sollte zunächst geübt werden, ansonsten gibt es einige frustrierende Bruchlandungen. Auch das Fliegen durch Neigen des Schachteldeckels will gelernt sein. Dass das Spielende durch erfolgreiches Anfliegen aller 12 Planeten ausgelöst wurde, habe ich in meinen Testrunden nicht erlebt.

Unterm Strich bleibt mechanisch gesehen ein schönes Kinderspiel, welches auch nur in reinen Kinderrunden gut funktioniert. In gemischten Runden von Erwachsenen und Kindern haben die Großen aufgrund der Geschicklichkeitskomponente einen Vorteil, der durch die Memorykomponente, bei der die Kleinen in der Regel besser abschneiden, nicht ganz aufgefangen werden kann. Spaß macht es trotzdem, der Schlange eins auszuwischen. Der hohe Aufforderungscharakter durch den Kreisel lässt jedoch nach einigen erfolgreich absolvierten Partien nach.

Das Spiel vereint kooperative Elemente mit Geschicklichtkeit und Gedächtnisleistung. Das habe ich in dieser Kombination noch nicht gespielt, was das Spiel deshalb zu etwas Besonderem macht.

Rezension Frank Solnitzky

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Der Kleine Prinz: Planetenwanderer: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.02.14 von Frank Solnitzky - Der hohe anfängliche Spielreiz lässt nach einigen Partien in der Zielgruppe nach.

Leserbewertungen

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