Rezension/Kritik - Online seit 07.06.2016. Dieser Artikel wurde 4854 mal aufgerufen.
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Im Königreich Spamootail leben Menschen und Fabelwesen in trauter Eintracht. Außer zur Sonnenwende, denn an diesem Tag wachsen Lebenssteine an den Pilzen rings um die Stadt Crossing. Jedes Volk schickt einen Repräsentanten dorthin, um möglichst viele dieser Steine zu ergattern. Doch das ist nicht einfach, denn anderen die Lebenssteine zu klauen, ist völlig legitim!
Jeder Spieler wählt ein Figurenplättchen, in die Spielmitte werden die Pilzkärtchen gelegt, und zwar eines weniger als Spieler an der Partie teilnehmen. Auf jeden der Pilze werden zwei Juwelen gelegt, danach zeigen nach einem gemeinsamen Zählen bis Drei alle gleichzeitig auf einen Pilz. War man der Einzige, der auf ein Pilzplättchen gezeigt hat, erhält man alle Edelsteine und legt sie auf sein Figurenplättchen, zeigen mehrere Spieler auf einen Pilz, gehen alle leer aus.
Im Anschluss werden leere Pilze mit zwei Edelsteinen, alle anderen mit einem zusätzlichen Juwel bestückt. Ab der zweiten Runde kommen zwei weitere Möglichkeiten hinzu: Man kann auch auf das Figurenplättchen eines Mitspielers zeigen, um ihm seine Lebenssteine zu klauen, bzw. kann man seine eigene Figur vor Diebstahl schützen, indem man eine Hand über diese legt. Damit bringt man die darauf liegenden Juwelen in Sicherheit, indem man sie neben seiner Figur platziert, muss danach aber eine Runde aussetzen.
Das Spiel endet, wenn der Sack geleert wurde. Jeder addiert die gesicherten Edelsteine und die auf seiner Figurenkarte. Für Sets aus drei verschiedenen Steinen gibt es 5 Punkte, für einzelne weiße Steine 2, für alle anderen 1 Punkt.
Die Spielregeln für Crossing sind schnell erklärt und verstanden. Das Spiel wird ab 8 Jahren empfohlen, aber ich habe es auch mit 6-Jährigen problemlos gespielt. Eventuell vergessen sie, ein wenig auf die Kombinationen zu achten, damit sie mit ihren gesammelten Juwelen möglichst viele Sets bilden können, aber das wiederum macht es für die mitspielenden Erwachsenen schwieriger, denn wenn ihnen das bei anderen manchmal gelingt, so können sie die Absichten ihrer jüngeren Sprösslinge überhaupt nicht einschätzen.
Das Gelächter ist immer sehr groß, wenn drei Runden hintereinander alle leer ausgehen. Und zwar nicht immer deshalb, weil alle auf den Pilz mit den meisten Lebenssteinen gezeigt haben, sondern bescheiden auf eines mit weniger Juwelen, weil jeder dachte, auf das lukrative würden sich alle anderen stürzen.
Crossing ist eines jener typischen Spiele aus der Kategorie "Ich denke, dass die anderen denken, dass …", wobei hier darauf verzichtet wurde, sich um diesen Mechanismus herum weitere Spielideen auszudenken. Manchen erschien das als Spielprinzip zu mager, aber Kinder hatten immer Spaß daran. Vor allem bei fünf oder sechs Mitspielern kann es allerdings fast schon zu chaotisch zugehen, wenn die Finger kreuz und quer übereinander hinweg zeigen.
Der Verlag erwies ein gutes Gespür für die Anzahl der Lebenssteine. Das Spielprinzip trägt nicht über eine längere Spieldauer, aber in den 10 Minuten, die man für eine Partie meist benötigt, weiß es gut zu unterhalten.
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Crossing: 4,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
15.02.16 von Sandra Lemberger |
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