Rezension/Kritik - Online seit 13.09.2007. Dieser Artikel wurde 7542 mal aufgerufen.

Café International Junior

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Autor: Rudi Hoffmann
Roland Siegers
Verlag: AMIGO
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 5
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2007
Bewertung: 2,0 2,0 H@LL9000
Ranking: Platz 5322
Café International Junior

Spielziel

Im Café International für Kids treffen sich Mädchen und Jungs aus der ganzen Welt und schlürfen ihre Limo. Die Spieler schlüpfen in die Rolle des Kellners und haben die Aufgabe, die internationalen Gäste möglichst geschickt auf die Tische zu verteilen, wofür sie je nach Gelingen Punkte erhalten.

Ablauf

Auf dem Tisch werden 4 Tischplättchen ausgelegt, 8 kommen ungesehen zurück in die Schachtel und der Rest der Plättchen bildet den Nachziehstapel. Jeder Spieler erhält 6 Karten auf die Hand und schon kann's losgehen.

Wer an der Reihe ist, hat die Auswahl zwischen zwei Möglichkeiten:

· beliebig viele Gäste an einem oder mehreren Tischen ablegen

· beliebig viele Gäste auf den Ablagestapel legen

Zusätzlich darf er ausliegende Jokerkarten austauschen.

Nach seinem Zug zieht er vom Nachziehstapel so viele Karten nach, bis er wieder 6 auf der Hand hat.

Für das Anlegen von Gästen an einen Tisch gibt es bestimmte Regeln: Jeder Tisch zeigt vier Länderflaggen, und zwar so, dass jeweils zwei Flaggen an einer Tischkante zu sehen sind. An diese Seite des Tisches dürfen also nur Gäste mit der entsprechenden Nationalität angelegt werden. Auch ist auch das Geschlecht ausschlaggebend: An einem Tisch dürfen am Ende genau zwei Mädchen und zwei Jungen sitzen.

Wenn ein Tisch mit vier Gästen besetzt ist (Ausnahme: es liegt ein Joker daran), wird er umgedreht und ein neuer Tisch aufgedeckt.

Für das Ablegen der Karten gibt es Punkte, wobei es Bonuspunkte gibt, wenn man es in einem Zug schafft, alle seine Handkarten loszuwerden oder Tische zu vervollständigen.

Das Spiel endet, wenn entweder der letzte freie Platz mit einem Gast besetzt wurde oder der Nachziehstapel mit den Gästekarten leer ist. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Fazit

Die Spielregel ist gut verständlich aufgebaut. Allerdings gibt es einen Punkt, der nicht ganz eindeutig beschrieben wird. Normalerweise wird ein neuer Tisch aufgedeckt, sobald ein Tisch voll besetzt und umgedreht wurde. Liegt aber ein Joker an einem vollen Tisch, darf dieser Tisch nicht umgedreht werden. In der Regel steht jedoch nirgends, ob danach trotzdem ein neuer Tisch aufgedeckt wird oder nicht. Wir haben zwei Testspiele gemacht, ohne einen neuen Tisch aufzudecken. Einmal klappte es ganz gut, beim zweiten Mal jedoch nicht, weil es noch einen zweiten Jokertisch gab und somit nur zwei unvollständige Tische im Spiel waren, was extrem wenig ist. In unseren weiteren Testspielen deckten wir daher für einen vollen Jokertisch immer einen neuen Tisch auf, was einen reibungsloseren Ablauf mit sich brachte.

Die Grafik der Karten spricht die Kinder an. Allerdings gibt es einige Mängel am Material: Die Tischkarten sind so klein, dass man die Gästekarten nicht direkt an die Tische legen kann, denn sonst müsste man die Karten an den Ecken übereinander legen, damit alle Platz haben, was nicht besonders schön aussieht. Möchte man das nicht, muss man mit den Karten einen bestimmten Abstand zu den Tischplättchen halten; für die Kinder ist es allerdings nicht einfach, in etwa den richtigen Platz freizulassen, wenn sie die erste Karte anlegen. Auch beim Auslegen eines neuen Tisches ist es schwierig abzuschätzen, wie viel Platz die Karte inklusive des notwendigen Abstandes benötigt, damit die Sache beim Auslegen wieder einigermaßen ästhetisch wirkt.

Auf den Tischen und Gästekarten sind die Flaggen der einzelnen Länder abgebildet. Leider ist der Lerneffekt für die Kinder nicht allzu groß, weil sie keine Übersichtskarten haben, wo sie nachsehen können, zu welchen Ländern die jeweiligen Fahnen gehören. Zwar ist auf der ersten Seite der Spielregel eine Übersicht abgebildet, aber den Kindern wird es schnell zu dumm, ständig von einem Mitspieler die Übersicht einzufordern, um nachsehen zu können. Übersichtskarten für jeden Spieler wären hier sehr hilfreich gewesen.

Ein dritter Kritikpunkt sind die Darstellungen der Kinder. Bei manchen lässt sich auf den ersten Blick schwer sagen, ob es sich um ein Mädchen oder einen Jungen handelt, wenn man nicht zufällig den Gegenpart auch in der Hand hält. Auch hier kann man auf der ersten Seite der Spielregel nachschauen, aber es ergibt sich die gleiche Problematik wie bereits oben beschrieben.

Außerdem fiel es den Kindern nicht leicht, sich zu merken, welche der Chipfarben (zum Auszahlen der Punkte) denn nun einen Punkt bzw. 5 oder 10 Punkte symbolisierten. Hier mussten wir uns immer mit beschrifteten Zettelchen aushelfen, die wir neben die farblich sortierten Chips legten.

Der Beginn des Spiels verläuft manchmal sehr schleppend, wenn vier Tische aufgedeckt sind, zu denen die Spieler keine passenden oder nur vereinzelt Karten auf der Hand haben. Dann bestehen die ersten Runden nur aus Kartentauschen, was den Spielspaß leider nicht gerade fördert. Dieses Austauschen der Handkarten kann unter Umständen einige Runden lang in Anspruch nehmen. Je länger dieser Vorgang dauert, desto schneller ist allerdings das Spiel zu Ende, weil es ja auch damit enden kann, dass der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Dann endet das Spiel oft, wenn die Kinder endlich einigermaßen in Schwung wären und es bleibt ein Beigeschmack des Unzufriedenseins zurück.

Im Spiel kommt auch kaum Interaktion auf. Entweder passen die Handkarten und man legt sie ab oder sie passen eben nicht. Es bestehen keine Möglichkeiten, den Mitspielern Steine in den Weg zu legen.

Wer das gleichnamige Brettspiel kennt, wird von dem Kartenspiel auf alle Fälle sehr enttäuscht sein. Zwar wird das Spiel mit dieser Ausgabe auch jüngeren Spielern zugänglich gemacht, aber selbst diese fanden es nicht sonderlich berauschend – dazu sind die Leerlauf-Phasen, die durch unpassende Handkarten entstehen, sowie der mangelnde Einfluss auf das Spiel einfach zu dominierend.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

Stammtisch und Kaffeekränzchen:

Ein Spieler kann seinen Spielzug beenden, indem er ein drittes und viertes Mädchen an einen Tisch legt, an dem bereits zwei Mädchen sitzen. Dies nennt man "Kaffeekränzchen". Dasselbe kann man mit Jungen machen, dann spricht man vom "Stammtisch". In jedem Fall erhält man für einen solchen Spielzug sehr viele Bonuspunkte.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Café International Junior: 2,0 2,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.08.07 von Sandra Lemberger

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