Rezension/Kritik - Online seit 24.11.2009. Dieser Artikel wurde 4688 mal aufgerufen.

Bobbysitter

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Autor: Jean Marc Courtil
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 6
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2009
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3568
Bobbysitter

Spielziel

Ein Beobachtungs- und Reaktionsspiel für 2 bis 6 Spieler ab 5 Jahren.

Ablauf

Jeder Spieler erhält zwei Schafplättchen. Die übrigen Karten werden verdeckt als Stapel in die Tischmitte gelegt. Dort platziert man außerdem den Schafstein sowie die Hundesteine, von letzteren einen weniger als Mitspieler teilnehmen.

Wer an der Reihe ist, deckt zügig und für alle Mitspieler gut sichtbar die oberste Karte auf. Je nachdem, was diese zeigt, passiert Folgendes:

  • Angreifender Wolf: Alle Spieler versuchen, einen Hundestein zu grabschen. Einer geht jedoch leer aus – dieser Spieler muss eines seiner Schafplättchen abgeben.
  • Ein oder mehrere Schafe, aber kein Wolf: Wer den Schafstein erwischt, erhält ein Schafplättchen aus dem Vorrat.
  • Kein Schaf oder Schaf(e) mit Wolf: Nicht reagieren, andernfalls muss man ein Schafplättchen abgeben.

Wer sein letztes Schafplättchen abgibt, scheidet aus dem Spiel aus. Das Spiel endet, sobald ein Spieler in den Besitz von fünf Schafplättchen gelangt.

Fazit

Das solide Spielmaterial besticht vor allem durch die wunderschön illustrierten Karten. Kaum eine der 56 Karten ist doppelt vorhanden. Vor allem beim ersten Spiel greift man deshalb auch sehr oft nach dem Schafstein, obwohl auf der Karte irgendwo sehr gut verborgen doch der Wolf lauert.

Schon in der zweiten Partie fällt dieser Überraschungseffekt zwar weg, allerdings sehen die Karten oft sehr ähnlich (aber eben nicht gleich) aus, so dass man auch dann noch sehr genau hinsehen muss, ob sich da jetzt irgendwo ein Wolf versteckt oder nicht. Der Wolf in diesem Spiel ist übrigens sehr einfallsreich, was seine Verstecke anbelangt: Mal sitzt er im Brunnen, mal im Haus und ein andermal hat er sich sogar einen Schafspelz übergestülpt, damit er möglichst unentdeckt bleibt.

Letztendlich führen die oben genannten Umstände dazu, dass Spieler, die Bobbysitter zum ersten Mal spielen, zweifellos im Nachteil sind. Man sollte ihnen deshalb der Fairness halber zu Beginn mehr Schafplättchen zugestehen. Überhaupt ist diese Möglichkeit des Stärkenausgleichs positiv zu vermerken, denn damit wird der Frustfaktor bei weniger reaktionsschnellen Mitspielern auf ein Minimum reduziert.

Beim Aufdecken der Karten muss unbedingt darauf geachtet werden, dass dies zügig vonstatten geht und dass alle Spieler gleichzeitig das Bild sehen können. Dieses schnelle Umdrehen funktioniert bei Kindern nicht immer perfekt. Laut Verpackungsangabe eignet sich das Spiel für Kinder ab 5 Jahren. Zwar verstehen diese das Spielprinzip, können sich aber nicht immer merken, wann sie nach welchem Stein greifen sollen. Dazu kommt noch die Problematik des korrekten Kartenaufdeckens. Relativ reibungslos funktioniert das Spiel daher eher mit Kindern ab 6 oder 7 Jahren.

Bobbysitter funktioniert prinzipiell in jeder Besetzung, allerdings macht es mehr Spaß, wenn 3 oder mehr Spieler teilnehmen. Sofern man nicht an einem runden Tisch spielt, ergibt sich jedoch bei Partien mit 5 oder 6 Spielern die Problematik, dass nicht alle Beteiligten gleich gut auf die Karten sehen können, was die weiter weg Sitzenden unweigerlich benachteiligt, denn die hinter der Mauer hervorstehenden Ohren des Wolfes kann man einfach nur dann sehen, wenn man relativ nahe an der Karte sitzt. Optimal spielt sich Bobbysitter daher zu dritt oder viert.

Für diese Besetzungszahl spricht auch die weniger schöne Tatsache, dass Spieler ohne Schafplättchen ausscheiden. Nehmen mehr als vier an der Partie teil, kann es für die Ausgeschiedenen ganz schön lange dauern, bis das Spiel beendet wird und man sich gemeinsam dem nächsten Spiel oder auch einer Folgepartie zuwenden kann. Folgerunden gibt es übrigens bei weniger Teilnehmern des Öfteren, denn dann dauert das Spiel selten länger als 10 bis 15 Minuten.

Die lustigen Grafiken heben dieses Spiel sicherlich aus der Masse von anderen Hektikspielen hervor. Wer also ein leicht zu erlernendes Spiel dieser Kategorie für Kinder sucht, gute Augen und nichts dagegen hat, dass nicht alle Mitspieler bis zum Ende mitmischen dürfen, ist mit Bobbysitter sicherlich gut beraten.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

Bei Spielern unterschiedlichen Alters kann man sich darauf einigen, dass sie das Spiel mit entsprechend mehr oder weniger Plättchen beginnen.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Bobbysitter: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.11.09 von Sandra Lemberger

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