Rezension/Kritik - Online seit 06.06.2015. Dieser Artikel wurde 11643 mal aufgerufen.

Kakerlakak: Mitbringspiel

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Autor: Gunter Baars
Illustration: Walter Pepperle
Janos Jantner
Maximilian Jasionowski
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2015
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 4765
Kakerlakak: Mitbringspiel

Spielziel

Auch Kakerlaken möchten sich mal etwas gönnen. Und zwar ein bisschen Fisch, Brot, Käse und Schokolade. Mehr wollen sie nicht. Und wenn nicht überall Besteck herumliegen würde, um das sie umständlich herumkrabbeln müssten, wäre das alles ein Klacks. Und der Koch, der ab und zu in die Küche gestürmt kommt, macht die Sache auch nicht leichter.

Ablauf

Jeder Spieler muss versuchen, mit der Kakerlake vier Köstlichkeiten in der Küche zu erreichen. Und zwar den Fisch, das Brot, den Käse und die Schokolade. Allerdings ist die Reihenfolge, in der man die vier Dinge erreichen muss, bei jedem Spieler anders.

Ist man am Zug, würfelt man und kann - je nachdem, was der Würfel zeigt - Folgendes machen:

- Zeigt er ein Besteck und drei Punkte, kann man eines dieser Bestecke auf dem Plan um 90 Grad drehen und dann bis zu drei Felder laufen. Oder eine Kombination aus beidem. Es geht sogar: ein Feld gehen, Besteck drehen, zwei Felder gehen. Wie man es will und braucht.

- Zeigt er ein Fragezeichen und zwei Punkte, kann man ein beliebiges Besteckteil drehen und bis zu zwei Felder laufen. Auch hier darf man nach Lust und Laune Bewegung und Drehen aufteilen, wie man will.

Hat man die Leckerei erreicht, die man gerade finden muss, schiebt man seinen Kakerlakenchip auf seiner Übersichtskarte darauf. Nun muss man das nächste Objekt der Begierde links daneben erreichen.

Zwei Mal darf man auf diese Weise würfeln und sich bewegen. Aber dann kommt der Koch - bzw. der Spieler links neben einem und würfelt den Kochwürfel. Zeigt der Würfel das Gesicht des Küchenchefs, ist der Zug vorbei, und die beiden Würfel wandern im Uhrzeigersinn weiter. Würfelt der Koch allerdings eine Leerseite, hat die Kakerlake Glück und darf sogar ein drittes Mal würfeln.

Wer zuerst alle vier Lebensmittel in der richtigen Reihenfolge abgegrast hat und dann noch als Erster die Kakerlake ins Loch ziehen kann, gewinnt.

Fazit

Die kleinen Mitbringversionen von großen Brettspielen zeichnen sich meistens durch verschiedene Dinge aus: Sie bedienen sich des großen Namens, sind oft relativ uninspiriert und wollen nichts weiter sein, als kleine Gelddruckmaschinen.

Glücklicherweise fällt Kakerlakak - das Mitbringspiel nicht in diese Kategorie.

Wer das große Kakerlakak kennt, wird im Gegenteil überrascht sein, wie viel von der Stimmung des Brettspiels in die kleine Schachtel gewandert ist. Und dass man hier trotzdem etwas Eigenständiges entwickelt hat.

Und das mit durchaus taktischer Tiefe. Wie man die Kakerlake bewegt und wann man das Besteck dreht, da muss man sich Gedanken machen, will man das Optimale aus seinem Zug rausholen. Glaubt man nicht daran, einen dritten Zug zu bekommen, kann man die Kakerlake sogar schön ungünstig für den nächsten Spieler platzieren. Oder man kann ein bisschen zocken und auf den dritten Zug hoffen. Das ist sehr spannend für Kinder, und die Freude ist groß, wenn der "Plan" aufgeht und der Koch eine Leerseite würfelt. Kinder finden auch toll, dass jeder mal der "Koch" sein und den Würfel werfen darf. Man merkt sofort: Da hat man sich Gedanken gemacht, was Kindern an Spielen gut finden und was nicht.

Die Regeln sind erfreulich knapp, gut geschrieben und bebildert. Die Grafik ist schön unaufgeregt und sehr kindgerecht. Da gibt es nichts zu meckern.

Was an Kakerlakak - das Mitbringspiel leider nicht so gefällt:

- Natürlich passt in so eine kleine Packung nicht unendlich viel Material. Aber die Übersichtskarten und Kakerlakenchips, die jeder Spieler bekommt, sind schon ein wenig fummelig. Wenn so ein Chip mal verrutscht, was bei Kindern im Eifer des Gefechts ja durchaus mal vorkommen kann, beginnt eine unnötige Debatte darüber, wo der Chip genau lag und welches Lebensmittel jetzt das nächste Ziel ist.

- Auf der Packung steht "ab 5". Aber das Alter ist eher fragwürdig angesetzt. Die oben beschriebenen taktischen Möglichkeiten sind für Kinder dieses Alters noch nichts. Da wird das Spiel lediglich "gespielt", aber noch nicht wirklich verstanden. Und deshalb auch oft nicht gemocht. Die 5-Jährigen müssen schon SEHR clever sein, damit sie alle Möglichkeiten ausloten können. Mit Kindern ab sechs oder sieben Jahren ist das aber anders. Dann wird es spannend, abwechslungsreich und kniffelig

Durch die unten beschriebene "Action-Variante" kommt sogar noch eine neue, hektische Ebene ins Spiel, die Spaß macht, den Kindern aber auch einiges abverlangt. Denken auf Zeitdruck ... Das ist selbst für manche Erwachsene nichts und sollte nur mit Kindern ausprobiert werden, die so etwas abkönnen. Sonst ist der Frustfaktor zu hoch.

Dennoch lohnt sich ein Blick auf Kakerlakak - das Mitbringspiel. Es ist klein, handlich, und man bekommt etwas für sein Geld. Ideal als kleines Geburtstagsgeschenk und für mal "zwischendurch spielen". Und vor allem: kein Mitbringspiel, das nur vom großen Namen lebt.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

In der "Action-Variante" würfelt der "Koch" die ganze Zeit und zählt die Kochgesichter, die er gewürfelt hat. Währenddessen würfelt der Kakerlakenspieler ganz normal seine Züge und bewegt die Kakerlake ... bis der "Koch" fünfmal den Küchenmeister gewürfelt hat. Dann ist der Zug der Kakerlake sofort vorbei, und die Rollen wechseln im Uhrzeigersinn.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Kakerlakak: Mitbringspiel: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.04.15 von Christoph Schlewinski

Leserbewertungen

Leserwertung Kakerlakak: Mitbringspiel: 3,0 3.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.08.15 von Hans Huehnchen - Sehr simples Laufspiel, das ein wenig ans Verrückte Labyrinth erinnert, ohne dessen Klasse zu erreichen.

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