Rezension/Kritik - Online seit 13.01.2015. Dieser Artikel wurde 5183 mal aufgerufen.
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Wer sich schon immer gefragt hat, wie Kühe sich den ganzen Tag auf der Weide die Zeit vertreiben, bekommt nun endlich eine Antwort: Sie spielen Käsekästchen mit Würfeln.
Benötigt wird lediglich ein Block mit einem 7 x 7 Felder großen Raster, fünf Würfel und ein Stift, der irgendwie zu organisieren ist. Auf dem Spielblatt sind für jeden Spieler jeweils drei Startmarkierungen (X bzw. O) vorgegeben, die es möglichst schnell zu verbinden gilt.
Wer an der Reihe ist, hat maximal drei Würfelversuche. Gelingt es ihm, zwei Kühe oder drei gleiche Zahlen zu würfeln, markiert er ein entsprechendes freies Feld auf dem Spielblatt mit seinem Symbol. Würfelt er mindestens vier Kühe oder vier gleiche Zahlen, erhält er zusätzlich einen weiteren Zug. Kann er auch in diesem Extrazug wieder ein Feld markieren, muss dieses jedoch diagonal oder orthogonal angrenzend an das zuletzt markierte Feld sein.
Sobald ein Spieler seine drei Startfelder miteinander verbunden hat, endet das Spiel mit einem glücklichen Gewinner.
Pünktlich zur Spielemesse erschien im Herbst 2014 mit Kuh Vadis, Kuhlorado und Zum Kuhkuck die neue Produktreihe von Reinhard Staupe: Kuhspiele für Zwei. Die Spieleschachteln im auffälligen Kuhdesign, ein ungewöhnlicher Titel und das Versprechen, dass es sich um kleine, einfache, schnelle und unterhaltsame Spiele handele, kann schon mal die Neugier eines Spielerezensenten wecken. Mal sehen, ob die vier Versprechen gehalten werden können.
Klein: Die Spieleschachtel hat die übliche Größe eines Kartenspiels. Sie passt zwar nicht unbedingt in eine Hosentasche, kann aber problemlos mitgenommen werden. Zur Not kann man sich auch nur auf die fünf Würfel und den Block beschränken. Erstes Kriterium ist also erfüllt.
Einfach: Die Regeln sind minimalistisch. Hier sollte sich niemand, insbesondere die Zielgruppe der Wenigspieler, überfordert fühlen. Die Anleitung hätte zwar an der einen oder anderen Stelle klarer formuliert und besser strukturiert sein können, aber grundsätzlich dürfte jeder schnell verstanden haben, worum es geht. Auch beim zweiten Kriterium wurde somit nicht zuviel versprochen.
Schnell: Die Spielzeit liegt bei maximal 15 Minuten. Und selbst diese Grenze erreichen nur Langsamwürfler und Extremgrübler. Daher auch in diesem Punkt: Daumen hoch.
Unterhaltsam: Hier sind wir beim wichtigsten Punkt überhaupt, denn hapert es am Spielspaß, wird ein Spiel im besten Fall ein trauriges Dasein in den hintersten Ecken eines Regals fristen. Erfreulicherweise bleibt Kuh Vadis dieses Schicksal höchstwahrscheinlich erspart. Zu einer Partie Käsekästchen kann man heutzutage kaum noch jemand bewegen. Doch durch den Einsatz der Würfel wird das klassische Schülerspiel von seiner Staubschicht befreit. Kleine taktische Entscheidungen, die trotz des nicht unerheblichen Glücksfaktors möglich sind, und das Ärgern des Gegners, wenn man ihn zu Umwegen zwingt oder den Weg abschneidet, machen dieses Würfelspiel angenehm kurzweilig. Zudem ist mit zehn verschiedenen Spielfeldern für ausreichend Abwechslung gesorgt. So kann auch hinter den letzten Punkt ein Haken gesetzt werden.
Insgesamt hält Kuh Vadis in jeder Hinsicht, was es verspricht. Einziger Wermutstropfen ist, dass der Block mit 80 Blatt dem Spielspaß irgendwann unweigerlich einen Riegel vorschiebt. Da sich das Spiel hervorragend für unterwegs, Urlaub oder zur Überbrückung von Wartezeiten eignet, kann dieser Zeitpunkt recht schnell eintreten. So sollte man rechtzeitig durch Kopieren oder Laminieren der Spielfelder vorsorgen oder hoffen, dass man irgendwann Ersatzblöcke kaufen kann.
Rezension Monika Harke
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Entstehungsbericht der Kuhspiele von Reinhard Staupe: http://www.staupe.com/14.html
H@LL9000 Wertung Kuh Vadis: 4,0, 3 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.12.14 von Monika Harke - einfach, aber durchaus unterhaltsam |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
15.01.15 von Roland Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.01.15 von Sandra Lemberger |
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