Spielziel

In diesem Spiel hoffen die Spieler auf grosse, ertragreiche Bohnenernten, denn nur dadurch kommt man an die begehrten Bohnentaler. Um die meisten Bohnentaler zu erwirtschaften, wird gehandelt, gefeilscht und vielleicht auch etwas verschenkt. Kurz: Bohnen anbauen, Bohnen handeln, Bohnen ernten, Bohnentaler erwerben.

Ablauf

Die Spielkarten zeigen acht verschiedene Bohnensorten, die im Laufe des Spiels angebaut werden können. Dazu hat jeder Spieler zu Beginn des Spiels zwei eigene Bohnenfelder zur Verfügung, deren Anzahl auf maximal drei aufgestockt werden kann. Beim Anbau ist zu beachten, dass auf den Bohnenfeldern nur Bohnen einer Sorte angebaut werden dürfen.

Das 3. Bohnenfeld wird als einziges Bohnenfeld durch eine Karte dargestellt.

Jede Bohnenkarte zeigt eine Bohnensorte mit der im Spiel vorkommenden Häufigkeit (die zwischen 6 und 20 liegt). Auch der Ertrag einer Bohnensorte ist durch das Bohnometer individuell ablesbar. Auf der Rückseite der Bohnenkarten sind die begehrten Bohnentaler abgebildet.

Der Spielzug des aktiven Spielers besteht aus vier Phasen:

1. Phase: Bohnenkarten ausspielen

Die vordersten 1-2 Bohnen der Handkarten, deren Reihenfolge niemals vertauscht werden darf, baut der Spieler auf seinen Feldern an. Kann er eine Bohnensorte auf seinen Feldern nicht unterbringen, kann er (einmalig) das dritte Bohnenfeld erwerben, oder er muss ein bebautes abernten. Bei der Ernte verbleiben entsprechend dem Bohnometer ein Teil der Karten beim Spieler und werden auf die Bohnentalerseite gedreht. Die übriggebliebenen Karten landen auf dem Ablagestapel.

2. Phase: Handeln und Schenken

Zwei Karten werden gezogen. Der aktive Spieler hat die Möglichkeit, diese beiden Bohnenkarten zu behalten, oder anderen Spielern anzubieten. In der Handelsphase darf der Spieler, der an der Reihe ist, mit jedem anderen handeln. Dabei dürfen auch Handkarten getauscht bzw. verschenkt werden - ohne Rücksicht auf deren Position auf der Hand. Hat eine Karte einmal den Besitzer gewechselt, kann sie nicht mehr zum Handelsgut werden, sondern muss angebaut werden.

3. Phase: Bohnen anbauen

Nun werden die gehandelten Bohnen angebaut. Wie schon in der 1. Phase müssen unter Umständen Felder abgeerntet werden, falls kein Feld mehr zur Verfügung steht, um dort die erworbenen Bohnensorten anzubauen.

4. Phase: Neue Bohnenkarten ziehen

Der Spieler zieht drei Bohnenkarten und nimmt sie in der aufgenommenen Reihenfolge nach hinten auf die Hand. Anschliessend ist der nächste Spieler an der Reihe.

Das Spiel endet, wenn der Zugstapel zum dritten Mal durchgespielt worden ist. Nun darf jeder zum letzten Mal seine Felder ernten. Die erworbenen Bohnentaler werden gezählt und der Besitzer der meisten Bohnentaler ist Sieger dieser Partie.

Fazit

Die im Comicstil gehaltene Grafik, von Björn Pertoft in Szene gesetzt, ist sehr gut gelungen. Die verschiedenen Bohnensorten sind witzig dargestellt, die Karten selbst funktionell gestaltet, so dass entscheidungsrelevante Angaben wie Bohnometer und Häufigkeit auf den ersten Blick erkennbar sind. Da die Bohnentaler auf der Rückseite abgebildet sind, bewirkt dies eine stetige Reduzierung der zur Verfügung stehenden Bohnenkarten.

Die Handelsphase ist ein interaktives, äußerst kommunikatives Element. Immer muss abgeschätzt werden, ob durch den Handel der andere nicht einen größeren Vorteil erhält als man selbt. Auch ist dadurch jeder Spieler ständig in das Geschehen involviert, man muss ja auch Überzeugungsarbeit leisten, damit nicht die falschen Abschlüsse gemacht werden.

Die Beibehaltung der Reihenfolge der Handkarten fördert zusätzlich die Handelsaktivitäten. So können unliebsame Bohnensorten, die viel zu weit vorne stecken, weggetauscht werden.

Sowohl die Aufmachung als auch der Spielmechanismus sind rundum gelungen. Das Spiel verfügt über einfache Regeln. Meiner Erfahrung nach ist für jüngere Kinder (also deutlich unter der Altersempfehlung von 12 Jahren) der Sinn des Tauschens und Schenkens schwierig zu begreifen. Allen älteren Kindern und Erwachsenden, die gerne kommunikative, lockere Handelsspiele spielen, kann Bohnanza wärmstens empfohlen werden.

Rezension Conny Grimm

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.