Rezension/Kritik - Online seit 09.05.2013. Dieser Artikel wurde 2931 mal aufgerufen.

Clocks

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Autor: Tim De Rycke
Sander Vernyns
Illustration: Dany Stuer
Verlag: SandTimer games
Rezension: Frank Solnitzky
Spieler: 1 - 4
Dauer: 40 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2012
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3770
Clocks

Spielziel

DIE ZEIT LÄUFT ... Durch geschicktes Bieten auf Würfelkombinationen und den Einsatz von Sonderfunktionen versucht man, möglichst schnell die perfekte Uhrzeit auf seiner Uhr einzustellen.

Ablauf

Das Spiel besteht aus vier doppelseitig bedruckten Spielplänen und ein paar Flohchips als Münzen. Das Kernstück sind jedoch die 50 Chessex-Würfel in fünf Farben. Ein bis vier Spieler dürfen sich hier die ZEIT vertreiben.

Die Spieler wählen eine Seite ihres Spielplanes aus. Eine Seite zeigt eine richtig beschriftete Uhr mit den Zahlen 1 bis 12 im Uhrzeigersinn. Auf der anderen Seite verläuft die Beschriftung gegen den Uhrzeigersinn. Ausgestattet mit einer bestimmten Anzahl an Münzen gehen wir in die erste Bietrunde. Der Startspieler zieht einen Würfel mehr als die Mitspieler aus dem Stoffbeutel und würfelt alle. Nach dem Würfelwurf gruppiert er die Würfel nach eigenem Gutdünken so, dass für jeden Spieler eine Würfelkombination zur Verfügung steht. Kombination bedeutet, dass ein Spieler zwei Würfel und alle anderen nur einen Würfel abbekommen. Anschließend bieten die Spieler auf die Würfel, indem sie eine beliebige Anzahl Münzen in die Faust nehmen, auch null Münzen sind denkbar. Alle zeigen ihre Gebote und wählen dann in absteigender Gebotreihenfolge ihre Würfel aus. Der Startspieler verliert alle Gleichstände.

Danach werden die erbeuteten Würfel auf der Uhr platziert. Man muss im Uhrzeigersinn immer das nächste freie Feld besetzen. Man kann auch ein Feld überspringen, muss dann allerdings den Würfelwert der ausgelassenen Position mit Münzen bezahlen. Beim Platzieren können drei Ereignisse eintreten:

1. Der Würfel entspricht dem aufgedruckten Wert. SUPER gemacht! Die ersten Punkte für die Endabrechnung sind sicher. Zudem gibt es noch einen Bonus in Form von Münzen oder einer Sonderfunktion. Man darf zum Beispiel einen Würfel auf die Rückseite drehen, mit einem anderen vertauschen oder einen Würfelpunkt nach oben bzw. unten drehen.

2. Die Würfelaugenzahl ist höher als der aufgedrucke Wert. Auch SUPER! Man bekommt die Differenz in Münzen ausbezahlt.

3. Der Würfelwert ist kleiner als der gesuchte Wert. SCHADE! Nichts passiert.

Nach dem Platzieren der Würfel wählt jeder Spieler aus zwei möglichen Optionen. Entweder er nimmt Münzen im Wert von 3 oder er würfelt einen beliebigen bereits platzierten Würfel erneut, um dort die richtige Zeit einzustellen. Als freiwillige Aktionsmöglichkeit darf man eine Sonderfunktion wählen, sofern man dort bereits den richtigen Würfel platziert hat und man die Kosten für die Aktion bezahlen kann.

So weit, so unspektakulär. Es gibt jedoch noch einige Regeldetails, die das Spiel und die Auswahl der Würfel interessant machen. Die Farben der Würfel sind aus mehreren Gründen entscheidend. Neben den zwei gelben Startspielerwürfeln, die noch für Sonderfähigkeiten gebraucht werden, gibt es noch die Farben Schwarz, Rot, Grau und Weiß. Ein Set aus je vier unterschiedlichen Farben bringt bei der Endabrechnung zwei Punkte ein. Zudem kann man sich bei roten Würfeln dafür entscheiden, diese nicht auf dem Spielplan zu platzieren, sondern sie erneut zu würfeln, und sich die Summe in Münzen ausbezahlen zu lassen. Die schwarzen Würfel erlauben es, auf dem Spielplan eine Lücke zu überspringen, ohne die Kosten bezahlen zu müssen.

Das Spielende ist erreicht, wenn mindestens ein Spieler die "perfekte" Uhr hat oder alle Spielertableaus mit 12 Würfeln belegt sind. Dann erfolgt die Abrechnung. Punkte gibt es - wie erwähnt - für Farbsets an Würfeln, für jede richtig eingestellte Uhrzeit und einen Punkt für jeden lückenlos aufeinanderfolgenden korrekt platzierten Würfel, ausgehend von 1 Uhr. Die Maximalpunktzahl liegt also bei 30 Punkten.

Fazit

Der Kleinverlag SandTimer hat ein unterhaltsames Spiel mit ordentlichem Material vorgelegt. Die mehrsprachige Regel ist gut, auch wenn einige Dinge doppelt erläutert werden.

Beim Material stechen die 50 Würfel sofort ins Auge. Sie sind mit einer Kantenlänge von 11 mm etwas klein geraten. Die Spielübersicht leidet darunter jedoch nicht. Die Spielpläne sind aus stabiler Pappe, die sich leicht wellt. Zwei Minuspunkte gibt es bezüglich des Materials zu erwähnen. Die Flohchips als Münzen sind zum Bieten zwar praktisch, aber ansonsten nicht mehr zeitgemäß. Zudem sollen die goldenen Münzen eine Wertigkeit von 3 symbolisieren. Hier kommt man häufig mal durcheinander, da in anderen Spielen eine Wertigkeit von "5" veranschlagt wird. Die auf dünnem Papier gedruckten Spielhilfen gehören nicht zum Lieferumfang. Sie müssen für 1 Euro pro STÜCK käuflich erworben werden. Das ist selbst für einen Kleinverlag unangemessen.

Solospielerfahrungen habe ich keine gesammelt. In allen anderen Besetzungen funktioniert das Spiel einwandfrei, wobei es zu zweit am interessantesten ist. Die veranschlagte Spieldauer von 30 Minuten ist realistisch, wird eher untertroffen, so dass sich eine Revanche anschließen lässt. Wenn man den Spielverlauf erst mal verinnerlicht hat, spielt sich Clocks recht flüssig. Als Einstiegsalter sind 8 Jahre angegeben. Beim sinnvollen Aufteilen der Würfelauslage kann es da hin und wieder noch zu Problemen bei solch jungen Spielern kommen.

Trotz der hohen Anschaffungskosten von ca. 30 Euro und den Abstrichen, die man bezüglich des Materials machen muss, hat Clocks einen hohen Spielreiz. Dieser sinkt leider nach mehrmaligem Spielen ein wenig, da die Einflussmöglichkeiten auf das Geschehen unterm Strich dann doch zu gering sind. Nichtsdestotrotz wurde ein interessanter Mechanismus für die Verwendung von Würfeln in einem Spiel entwickelt.

DIE ZEIT IST ABGELAUFEN ...

Rezension Frank Solnitzky

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Clocks: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.03.13 von Frank Solnitzky

Leserbewertungen

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