Rezension/Kritik - Online seit 22.03.2013. Dieser Artikel wurde 4070 mal aufgerufen.

Die turbulente Zeitreise

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Autor: Ulrich Blum
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 1 - 4
Jahr: 2012
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3703
Die turbulente Zeitreise

Spielziel

Doktor Tempora erteilt seinen bis zu vier Piloten den Auftrag, in die Vergangenheit zu reisen, um seine neue erfundene Zeitmaschine zu programmieren. Dabei sollen die Lebensumstände der damals lebenden Menschen erforscht und verschiedene Zusammenhänge in der Entwicklung entdeckt werden.

Ablauf

Zu Beginn wählen die Spieler auf der Steuerungstafel die Spielerzahl sowie einen von drei Schwierigkeitsgraden. Die erste Aufgabe besteht dann darin, unter den ausliegenden Epochentafeln aufgrund der Nennung von Merkmalen eine ganz bestimmte zu suchen und an das Startstück der Zeitmaschine zu legen. Je nach Schwierigkeitsgrad werden unterschiedlich viele Epochentafeln gesucht. Für das richtige Auffinden der entsprechenden Tafel gibt es jeweils einen Punkt. Die dazugehörige Frage kann zum Beispiel "Damals haben sich die Menschen von ihrer Jagdbeute bzw. von Beeren ernährt" lauten.

In der zweiten Phase werden die Epochen erkundet. Doktor Tempora gibt Hinweise auf Personen oder Gegenstände, die mit dem Stift angetippt werden müssen. In der einfachsten Stufe kann ein solcher Hinweis zum Beispiel "Dort heißt der Herrscher Pharao" oder "Wir sehen Männer, die Kettenhemden, Rüstungen und Helme tragen" heißen, mit steigendem Schwierigkeitsgrad werden auch die Fragen etwas kniffliger. War der Tipp eines Spielers richtig, erhält er wieder einen Siegpunkt und markiert die gefundene Stelle auf der Epochentafel mit einem Ring.

Wer in der zweiten Phase gut aufgepasst hat, hat jetzt die Nase vorne. Denn in der dritten Phase müssen die Piloten die Zeitmaschine programmieren und die gesammelten Informationen zueinander in Beziehung setzen. Die Aufgabe kann zum Beispiel lauten: "Nenne zwei Herrscher, die wir auf unserer Zeitreise kennen gelernt haben." Für die richtige Beantwortung in dieser Phase erhalten die Spieler gleich drei Punkte. Der beste Testpilot ist am Ende natürlich jener Spieler, der die meisten Siegpunkte sammeln konnte.

Fazit

Im Oktober 2012 hatte der Ravensburger-Verlag allen Grund zum Feiern, denn damals wurde der einmillionste tiptoi-Stift verkauft. Während bis zu diesem Zeitpunkt Spiele und Bücher vor allem für jüngere Kinder angeboten wurden, dürfen sich seit dem Herbst auch Familien mit älteren Kindern freuen. Seit damals gibt es nämlich auch eine neue Buchreihe namens "Expediton Wissen" für etwa 7- bis 10-jährige Kinder, die mit den Themen "Ägypter" und "Dinosaurier" startete. Außerdem begann man auch auf dem Spielesektor die Ausweitung des Programms – so erschien hier mit Wettstreit im Hexenwald das erste Familienspiel.

Die turbulente Zeitreise ist eigentlich kein Brettspiel im herkömmlichen Sinne, sondern eine Mischung aus Buch und Quiz. Erst müssen die Kinder die verschiedenen Epochen erkennen, danach kommt man zu den Feinheiten und zum Schluss werden die Informationen miteinander verknüpft. Zum Beispiel, dass in der Steinzeit Waren getauscht wurden, dass es später Geldverleiher gab, es irgendwann eine Börse entstand und dass man in der heutigen Zeit mit Kreditkarte bezahlen kann.

Das Spiel deckt zwölf verschiedene Epochen ab. Neben den Zeiten, die den meisten Kindern geläufig sind (Römer, Ägypter, Steinzeit, Mittelalter) findet man hier aber auch weniger bekannte, wie die industrielle Revolution oder die Renaissance.

Obwohl das Spiel viele wissenswerte Fakten zu jedem Zeitalter liefert, sind die Informationen keinesfalls lückenlos. Damit brüstet sich das Spiel jedoch auch nicht, sondern es geht hauptsächlich darum, das Interesse der Kinder an der Menschheitsgeschichte zu wecken und historische Zusammenhänge zu erkennen. Auch sollen wichtige Erfindungen (z. B. die Druckerpresse oder der Morseapparat) und Persönlichkeiten (z. B. Friedrich Barbarossa oder Königin Victoria) zugeordnet werden können. Zusätzlich zum Spiel mit mehreren Spielern kann Die turbulente Zeitreise auch alleine gespielt werden. Außerdem kann man sich über das Wissenssymbol auf der Steuerungstafel auch einfach nur Informationen zu den einzelnen Epochentafeln erzählen lassen.

Die Qualität des Materials sowie der Tonwiedergabe sind sehr gut gelungen. Lediglich die Punkteverteilung fanden die Kinder nicht immer gerecht. Erstens kommen nicht immer alle Kinder gleich oft an der Reihe. Und zweitens kann ein Kind, das nur in der letzten Phase einen Fehler machte, sonst aber immer richtig lag, trotzdem gegen ein Kind verlieren, dass in der ersten oder zweiten Phase gleich zwei Fehler gemacht hat, weil es in der dritten Phase pro richtig beantworteter Frage so viel mehr Punkte gibt als in den ersten beiden Phasen.

Ansonsten spielten alle Testkinder jederzeit gerne mit und beim Einsatz von Epochen, die auch in früheren Spielen schon mit dabei waren, konnte man bei dem einen oder anderen Kind durchaus Wissensfortschritte feststellen. Die turbulente Zeitreise ist somit eine schöne Alternative zu einem ersten Geschichtsbuch für Kinder.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000 Wertung Die turbulente Zeitreise: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.01.13 von Sandra Lemberger

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