Rezension/Kritik - Online seit 17.08.2025. Dieser Artikel wurde 796 mal aufgerufen.
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Seit 1994 gibt es 6 nimmt! – das Spiel ist ein moderner Klassiker, der auch schon einige Ableger hervorgebracht hat. Mit 6 nimmt! Baron Oxx liegt nun eine weitere Variante vor – auch hier geht es darum, Karten an bestehende Reihen so anzulegen, dass man möglichst keine der bereits liegenden Karten aufnehmen muss, da diese Minuspunkte bringen.
Das Spiel besteht aus 110 Karten mit Werten von 1 bis 110 sowie jeweils einer unterschiedlichen Zahl von darauf abgebildeten Hornochsen in unterschiedlichen Farben.
Von diesen werden 5 Karten offen als Anfang von 5 Kartenreihen ausgelegt.
Alle Spieler erhalten spielerzahlabhängig eine bestimmte Anzahl von Karten (zu viert beispielsweise 16), die jeder Spieler vor sich als Stapel ablegt und die obersten 4 davon auf die Hand nimmt.
Gleichzeitig wählen nun alle Spieler eine Karte von der Hand, die sie verdeckt vor sich auslegen und, sobald sich alle Spieler entschieden haben, aufdecken.
Nun legen die Spieler in aufsteigender Reihenfolge der abgelegten Kartenwerte ihre gewählte Karte ans Ende einer der fünf Reihen an, wobei man nur dann anlegen darf, wenn deren letzte Karte mindestens einen Hornochsen in einer Farbe zeigt, die auch auf der ausgespielten Karte zu sehen ist.
Passiert es nun, das man entweder die sechste Karte in eine Reihe legen (muss) oder 6 oder mehr Hornochsen gleicher Farbe in einer Reihe liegen, muss man die bisher in der Reihe befindlichen Karten zu sich nehmen und auf einem Minuspunktestapel ablegen. Die eigene Karte wird die neue Startkarte der entsprechenden Reihe.
Auch wenn man nicht anlegen kann, weil in keiner Reihe die letzte Karte einen farblich übereinstimmenden Hornochsen aufweist, muss man eine Reihe nehmen – in diesem Fall aber eine beliebige Reihe.
Haben alle Spieler ihre 4 Handkarten abgespielt, werden die nächsten 4 Karten nachgezogen und in gleicher Weise weiter gespielt, bis alle (im Beispiels von 4 Spielern) 16 Karten gespielt wurden. Alle zählen nun die Hornochsen auf den Karten im persönlichen Minuspunktestapel. Wer die wenigsten Hornochsen hat, hat gewonnen – alternativ kann man aber natürlich auch mehrere Runden spielen und die Punkte jeweils addieren.
Die Regel schlägt zudem noch zwei weitere Varianten vor. In einem Fall zählen die Hornochsen nicht negativ, sondern sind Pluspunkte. In der anderen entfällt das Nehmen bei der sechsten Karte.
Ich beginne zunächst mal mit einem Lob: Die Schachtel kommt ohne Folie; Deckel und Boden sind mit Klebepunkten verschlossen. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen lassen sich diese hier jedoch erfreulicherweise absolut rückstandsfrei entfernen. Dies verdient genau so einen Daumen hoch wie die Anleitung, die kurz und knapp die Regeln darstellt und keine Fragen offen lässt.
Das Spiel selbst funktioniert gut. Es hat durch das verdeckte Legen der Karten kleine Spannungs- und beim Anlegen auch diverse Ärgermomente. Allerdings wurde es in meinem Runden als deutlich unplanbarer und unkalkulierbarer und in Summe deutlich spannungsärmer als das Original empfunden, und dies auch über die optional angebotenen Varianten hinweg.
Folgepartien wurden nie gewünscht, bzw. es kam dann unisono die Aussage “Neee..., also wenn schon, dann das Original!“.
Dies gibt meiner Meinung nach auch schon alles wieder, was es zu diesem Spiel zu sagen gibt: Es ist leicht, es ist eingängig, es funktioniert und ist auch unterhaltsam, und wer das Original nicht hat, der wird mit 6 nimmt! Baron Oxx Spaß haben können.
Wer allerdings das Original hat, für den gibt es außer der reinen Abwechslung keinen wirklichen Grund, 6 nimmt! Baron Oxx zu spielen oder zu erwerben. Und wer den Urvater noch nicht hat, der sollte lieber diesen kaufen, denn er ist nicht ohne Grund seit nahezu 30 Jahren auf dem Markt.
Rezension Michael Andersch
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung 6 nimmt! Baron Oxx:
4,0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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05.04.25 von Michael Andersch - Für sich genommen ein solides Spiel, allerdings verliert es den Vergleich zum \"originalen 6 Nimmt!\" leider. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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18.08.25 von Günter Berberich - Auch ich kann die bisherigen negativen Kommentare nicht bestätigen. In unseren Spielrunden ist diese Variante sehr gut angekommen und sogar besser als das Original! Die Strategie ist hier anders. Eine für mich gelungener Ableger der Reihe !! |
Leserwertung 6 nimmt! Baron Oxx:
4.0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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17.08.25 von renus - Das verlegerische Interesse auf ein wirtschaftlich funktionierendes Spiel mehrere Varianten folgen zu lassen scheint auch hier zu dominieren. Eine wirklich neue Idee finde ich hier nicht, lediglich eine Verkomplizierung der alten; diese bedeuten einen geringeren Einfluss der Spieler, wenn keine wirklichen Fehler gemacht werden, und eine Dominanz der Wahrscheinlichkeit, des Zufalls. Bei uns hat es nach der zweiten Runde bei allen vier Spielern sehr nahe beieinanderliegende Minuspunktzahlen ergeben, was auf eine statistische Gleichverteilung hinweist. Folglich ist für mich der Spielreiz nach dem ersten Durchgang des Kennenlernnens deutich gesunken. Den Spielspaass findet man dann nur noch in der Gruppendynamik, dem momentanen Spaass an Schadenfreude, wenn\\\'s mal jemanden erwischt hat zig Minuspunkte zu kassieren. Das ist der Kern eines Spieles für Kinder- und Jugendlichenmentalität, die viele Erwachsene sich mit solchen Spielen wieder bei sich wachrufen. Für mich ist es dauerhaft uninteressant: darum nur zwei Punkte. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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17.08.25 von Martin - Ich kann die bisherigen negativen Kommentare nicht bestätigen. In unseren Spielrunden ist diese Variante hervorragend angekommen, auch die (wählbare) alternative Idee, dass der gewinnt, der so viele Hornochsen wie möglich sammelt. Gegenüber dem Grundspiel muss man seine „intuitive“ Denkweise aber deutlich anpassen. Dadurch entsteht ein komplett anderes Spielgefühl. |