Rezension/Kritik - Online seit 06.04.2011. Dieser Artikel wurde 6349 mal aufgerufen.

1000 und ein Schatz

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Autor: Marco Teubner
Illustration: Ulrike Fischer
Verlag: HABA - Habermaaß GmbH
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 6
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2010
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 4073
1000 und ein Schatz
Auszeichnungen:2011, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Empfehlungsliste

Spielziel

Ziel des Spieles ist es, die meisten Schätze zu sammeln, aber gleichzeitig mit seiner Figur die Höhle der 40 Räuber rechtzeitig verlassen zu haben. Denn diese finden es gar nicht lustig, wenn sich Unbefugte an ihren gewaltigen Schätzen zu schaffen machen!

Ablauf

Der Spielplan zeigt die Räuberhöhle sowie den Weg dorthin. Zu Beginn dieses Weges lagert im Moment noch die Räuberbande, Ali Baba und seine Freunde werden dagegen beliebig in der Höhle platziert. Zuvor wird diese noch mit den Startschätzen bestückt. Diese Plättchen zeigen jeweils 1 bis 2 Schätze und außerdem sind auf manchen auch noch Mauern abgebildet, welche Ali Baba und seine Freunde bei ihrem Streifzug durch die Schatzhöhle nicht überqueren dürfen.

Wer am Zug ist, bewegt seine Figur waagerecht oder senkrecht um so viele Felder weiter, wie das Plättchen, auf dem er steht, Schätze zeigt (für die jüngeren Mitspieler wird die Regel dahingehend modifiziert, dass per Würfel ermittelt wird, wie weit man ziehen darf). Das eben verlassene Schatzkärtchen nimmt er zu sich und ersetzt es durch eines vom verdeckten Stapel.

Dabei muss überprüft werden, ob darauf neben den Schätzen auch der Räuberhauptmann abgebildet ist - in diesem Fall zieht die Räuberfigur nämlich ein Feld Richtung Höhleneingang. Spätestens wenn dieser vom Räuber erreicht wird, sollten es die Spieler geschafft haben, mit ihren Figuren die Höhle, die nur einen Ausgang hat, verlassen zu haben. Andernfalls ... nun ja, wir wissen, wie das Märchen ausgeht. Haba hat den Schluss ein bisschen abgemildert - die Kinder bekommen die Schätze einfach wieder abgenommen. Die Chance auf den Gewinn hat man damit jedoch verspielt. Alle anderen Spieler zählen ihre auf den gesammelten Karten abgebildeten Schätze und wer die meisten hat, ist Sieger dieses Spiels.

Fazit

Das Spielerherz schlägt höher, wenn das üppige Material beim Öffnen der relativ kleinen Schachtel zum Vorschein kommt: Darin findet man nämlich eine Fülle an Schatzkärtchen sowie fünf Holzfiguren, die allesamt grafisch sehr ansprechend gestaltet sind.

Die gut beschriebene Regel führt schnell in das relativ leicht zu erlernende Spiel ein. "Relativ" deshalb, weil Kinder mit der vorgegebenen Zugmethode nicht immer gleich auf Anhieb klar kommen. Zwar gibt es die kinderfreundliche Würfelvariante, die auch prima funktioniert, aber anspruchsvoller wird das Spiel in jedem Fall durch den eigentlich vorgesehenen Zugmechanismus. Spätestens nach der zweiten Partie haben aber Kinder ab 7 Jahren verstanden, wie die Sache funktioniert, und dann steht einem ungetrübten Spielspaß nichts im Wege.

1000 und ein Schatz gefällt Kindern ebenso gut wie Erwachsenen. Das möglichst schnelle An-sich-Raffen von Schätzen mit dem stets näher rückenden Räuber vor Augen verleiht dem Spiel viel Spannung. Wie viel man davon abbekommt, hängt jedoch auch davon ab, ob der Räuber anfangs lange sitzen bleibt oder nur langsam vorwärts zieht, oder ob er etwa gleich zu Beginn des Spieles vorwärts prescht und man schon in der Mitte des Spieles vor jedem erneuten Zug verzweifelt abwägen muss, ob sich noch ein kleiner Abstecher zu einem der lukrativen 3er-Schätze ausgehen könnte oder nicht. Hier hat es dann schon manch einen Spieler erwischt, der im wahrsten Sinne des Wortes von den Schätzen derart geblendet war, dass er zu lange gezockt hat.

Der Ärger ob des verlorenen Sieges ist danach natürlich groß - trotzdem zählen auch diese Spieler am Ende meistens ihre Plättchen und beenden die verlorene Partie dann doch oft mit einem relativ zufriedenen "Wenn mich die Räuber nicht erwischt hätten, hätte ich gewonnen!". Und meistens wollen die Kinder dann sofort eine weitere Partie spielen, damit sie wenigstens beim zweiten Mal rechtzeitig die Räuberhöhle verlassen können.

Probleme haben die Kinder manchmal damit, dass sie beim Zählen der Schätze den Kopf des Räubers mitzählen oder Mauern einfach ignorieren und darüber ziehen - diese Hindernisse sind schließlich nur grafisch dargestellt und hindern niemanden daran, sie zu überqueren.

Zum Einheimsen der besten Schätze ist aber nicht nur zu überlegen, wie man die eigene Figur am besten zieht, sondern auch wie man das neu gezogene Ersatzplättchen möglichst so platziert, dass man die fetteste Beute für andere schwer zugänglich macht. Denn auch davon kann der Sieg zu einem gewissen Teil abhängen.

Trotz einiger Überlegungen, die die Kinder während einer Partie immer wieder anzustellen haben, spielt sich 1000 und ein Schatz recht flüssig und flott. Eine Partie dauert selten länger als 20 Minuten, in denen der Spannungsbogen gegen Schluss hin immer höher wird. Aus diesem Grund haben mir auch meine Testkinder im Kindergarten unisono erklärt, dass sie noch nie ein derart spannendes Spiel gespielt hätten - braucht es da noch mehr der Worte?

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung 1000 und ein Schatz: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.03.11 von Sandra Lemberger

Leserbewertungen

Leserwertung 1000 und ein Schatz: 3,0 3.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.02.16 von Andreas Freye - Wie gewohnt ist auch dieses Spiel von HABA hübsch gestaltet und die Komponenten von guter Qualität. Spielerisch ist es so lala. Man läuft halt durch die Höhle und sammelt Schätze ein, irgendwann verlässt man sie, weil der Räuber doch schon recht nahe ist und irgendwer hat dann gewonnen. Leider sieht man nicht wie es punktetechnisch so steht und kleine Kinder haben ohne hin das Nachsehen, da sie in der Regel noch nicht 20, 30 oder gar 40 Punkte zusammen zählen können und so ist das Spiel für Kinder recht unspannend. Der einzige Spannungsmoment liegt für sie darin, vor dem Räuber die Höhle zu verlassen. Erwachsene können als Spannungsmoment höchstens noch versuchen, andere Erwachsene in der Höhle am rauslaufen zu hindern, aber ob das für den Familienfrieden dienlich ist? Nee, da hat HABA schon bessere Spiele gemacht.

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