Rezension/Kritik - Online seit 30.10.2002. Dieser Artikel wurde 6131 mal aufgerufen.

Ben Hvst

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Autor: James Ernest
Illustration: James Ernest
Verlag: Truant Spiele
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 4 - 8
Dauer: 90 Minuten
Jahr: 2001
Bewertung: 1,9 1,9 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 6437
Ben Hvst

Spielziel

Wir machen einen Zeitsprung ins alte Rom, schlüpfen in die Rolle von spiel- und abenteuerlustigen Aristokraten, wie sich an Wagenrennen beteiligen. Wir ersteigern Hilfsmittel, um uns im unerbittlichen Wagenrennen Vorteile gegenüber der Konkurrenz zu sichern bzw. um gegen deren Angriffe gewappnet zu sein. Wer mit seinem Kapital gut haushaltet und im Rennen die entsprechenden Ergebnisse einfährt, wird den Jackpot knacken und das Spiel als Sieger beenden.

Ablauf

Vorbereitung:

Die 8 Spielplanteile werden zu einer Rennbahn ausgelegt. Für jeden Spieler benötigt man nun zwei klar von den Mitspielern unterscheidbare 6-seitige Würfel sowie Geld in irgendeiner Form. Jeder Spieler benötigt 100 Sesterzen. Ein Rundenmarker wird ebenfalls noch pro Person benötigt. Dieser sollte möglichst passend zu den Würfeln sein, so können diese klar zugeordnet werden. Die Spieler einigen sich auf eine bestimmte Anzahl an Rennrunden und Rennen.

Pro Rennen erhält jeder Spieler 2 Handkarten sowie pro vereinbarte Rennrunde eine weitere halbe Handkarte. Dafür gibt jedoch jeder Spieler 2 Sesterzen pro vereinbarte Rennrunde in den Jackpot.

Anschließend wird vor 1 Versteigerungskarte pro Rennrunde vor den Spielern ausgelegt.

Das Spiel teilt sich in 3 Spielphasen:

1. Die Versteigerungsphase

2. Die Verhandlungsphase

3. Das Wagenrennen

1. Versteigerungsphase:

Die Spieler schlüpfen der Reihe nach in die Rolle des Auktionators und versteigern die Versteigerungskarten. Die Auktionatoren haben hierbei jedoch das Vorkaufrecht, wenn sie den unter SK (Schnellkauf) angegebenen Wert bezahlen und Ihre Sesterzen direkt in den Jackpot werfen. Andernfalls dürfen die anderen Spieler versuchen die Karten zu ersteigern. Für die Teilnahme zahlt man bereits eine Sesterze in den Jackpot. Auch das Bieten geht reihum. Das Gebot des Vorgängers muss hierbei stets überboten werden. Wer sich gegen die anderen Spieler durchsetzen konnte zahlt den Betrag in den Jackpot und erhält die Karte. Danach folgt der nächste Spieler als Auktionator. Sollte eine Karte kein Gebot erhalten, wandert sie auf den Ablagestapel.

2. Handelsphase

Nun kann unter den Spielern nach Belieben gehandelt und getauscht werden.

3. Das Wagenrennen

Sobald auch die Handelsphase abgeschlossen ist, geht es zum eigentlichen Spiel über: Das Rennen.

Jeder Spieler stellt hierzu einen seiner Würfel an den Start. Der Würfelwert eines Würfels auf dem Spielfeld ist stets von Bedeutung, denn ist ein Spieler an der Reihe, würfelt er mit dem zweiten Würfel, addiert den Wert des auf dem Spielfeld liegenden Würfels hinzu und zieht mit dem zweiten Würfel die entsprechende Anzahl an Feldern vorwärts. Der erste Würfel wird dann vom Spielplan genommen. Somit wird der Würfelwert stets zwei mal gewertet.

Ein einfaches Würfelspiel, wären da nicht noch die Handkarten, welche man zu Beginn ausgeteilt bekommen oder ersteigert hat. Mit diesen Karten kann man nun sein Würfelglück modifizieren, seinen Rennwagen tunen oder einen fremden Rennwagen attackieren. Die insgesamt 95 Karten bieten vielzählige Möglichkeiten:

Es gibt Karten, mit welchen man eine Auktion für sich positiv beeinflussen kann, aber zum Großteil sind es Karten, welche im Rennverlauf gespielt werden.

Mit Bewegungskarten lassen sich die Werte des Bewegungswürfels verändern. Sie geben entweder an, auf welchen Wert der Würfel gedreht werden soll oder um wieviel er nach oben modifiziert werden soll.

Mit einer Verbesserungskarten kann man die Eigenschaften seines Wagens verbessern, was allerdings noch vor Rennbeginn geschehen muss.

Ein Fahrer gilt ebenfalls als eine Verbesserung. Es darf jedoch maximal eine Karte dieser Art ausliegen. Man kann aber auch mit Stocken in die Speichen und anderen Karten die gegnerischen Wagen attackieren, wenn sie versuchen einen zu passieren.

Je nach Karte muss man jedoch Betriebskosten hierfür bezahlen. Bei einigen Karten ist es eine einmalige Zahlung, bei anderen Karten muss man regelmäßig etwas berappen. Man muss also mit seinem Geld haushalten.

Sobald 3 Wagen das Ziel passiert haben, wird der Jackpot aufgeteilt. 50% bekommt der Sieger, 1/3 der Prämie der zweite Sieger und 1/6 der dritte Platz. Die übrig behaltenen Karten dürfen für das Folgerennen aufbewahrt werden. Es startet eine neue Auktionsrunde usw.

Wer am Ende, nach der Anzahl vereinbarter Rennen das meisten Sesterzen besitzt, ist der Gewinner.

Vom Verlag wird empfohlen mit 4-8 Spielern zu spielen und geben einige Rennvorschläge vom kleinen Rennen mit 3 Rennen zu 1, 2 und 4 Rennrunden bis hin zur großen Caligula-Serie mit 6 x 6 Rennrunden.

Fazit

Das Material: Das Spiel besteht also aus 8 grau/schwarzen Spielplanteilen, die für ein Rennen aneinandergelegt werden oder auf eine Platte geklebt werden sollen. In unserer Ausgabe war eines der Teile spiegelverkehrt, so dass wir niemals einen Rundkurs fahren hätten können, wäre uns ein Scanner/Computer nicht behilflich gewesen, die Strecke entsprechend zu modifizieren. Aber unterstellen wir einfach mal, dass wir ein Fehlexemplar erwischt haben.

Die Spielkarten sind gewohntes Kartenmaterial, farblos aber qualitativ in Ordnung. Die 95 Spielkarten werden jedoch deutlich eng, wenn man in der vorgeschlagenen Maximalbesetzung von 8 Spielern und 6 Rennrunden spielt, denn dann bekommt jeder Spieler erst einmal 5 Handkarten (2+1/2*6 Runden) sowie 6 Versteigerungskarten, macht in Summe 88 Spielkarten. Dann wollen wir hoffen, dass keine 7 Karten aus der Vorrunde aufgespart wurden, sonst wird´s eng! Allein damit hätte das Spiel eine Note im unteren Mittelbereich verdient. Nun kommt jedoch hinzu, dass man Unmengen an zusätzlichem Material benötigt. Der Rundenmarker ist hierbei noch das geringste Problem. Bei den Würfeln wird es schon schwieriger, wenn man mit bis zu 8 Spielern spielen möchte, denn dann benötigt man 16 Würfel in insgesamt 8 verschiedenen Farben. Hier wird schon der eine oder andere Spielehaushalt an seine Grenzen stoßen oder man ist gezwungen diverse andere Spiele zu plündern. Da loben wir mal unseren Spielevorrat, für den dies keine wirkliche Hürde darstellte. Anders jedoch sah es mit der Währung, der jeweils 100 Sesterzen. Da man permanent mit Kleinbeträgen hantieren muss, benötigt man tatsächlich viele Chips. Rechnen wir auch hier den ungünstigen Fall bei 8 Spielern: 800 Sesterzen bitte!

Vorschläge und Ideen seitens der Spielregel bleiben aus.

Kommen wir zum Spiel: Die Versteigerungsphase gestaltet sich je nach Anzahl der Mitspieler und Rennrunden als unterschiedlich lang bis hin zu zäh. Bei einem Rennen über 2 Runden sind es gerade mal 8 Versteigerungen, was problemlos zu bewältigen ist, aber bei 8 Spielern über 6 Runden sind wir schon bei 42 Versteigerungen. Bei jeder dieser Versteigerung müssen Sesterzen in den Jackpot wandern. Bitte nicht auf die Idee kommen, die Werte aufzuschreiben. Das haben wir versucht, das wird eine endlose Rechnerei! Wenn nur jede Versteigerung knapp eine halbe Minute dauert, sind wir bei fast einer halben Stunde, bevor das eigentliche Rennen los geht und ob das Versteigern der Karten wirklich spielspaßsteigernd ist, bleibt noch offen.

Das Rennen selbst gestaltet sich dann als kurzweiliger und lebt hauptsächlich von der Schadenfreude, denn selbst beeinflussen kann man das Spiel lediglich mit den Spielkarten. Von daher sind Rennen über 2 bis 3 Runden durchaus ausreichend.

Meine Empfehlung, und da deckt sich meine Meinung mit allen Testrundenteilnehmern, ist die Versteigerungsphase wegzulassen und stattdessen die Karten einfach auszuteilen. Im Nachgang kann man ja durchaus noch eine Verhandlungsrunde durchführen, in der die Spieler ihre Karten untereinander tauschen dürfen. Das geht maximal ein bis zwei Minuten und man kann dann sich dann auf das Wesentliche des Spiels stürzen.

Die Sesterzen würde ich komplett aus dem Spiel streichen und Punkte an die Gewinner verteilen.

Damit erhalten wir m.E. zwar immer noch kein überzeugendes, zumindest aber ein spielbares und kurzweiliges Spiel, welches man zwischendurch auch in größerer Spielerzahl einmal einwerfen kann, vorausgesetzt man verfügt über die entsprechende Anzahl an Würfeln.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Ben Hvst: 1,9 1,9, 8 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Orell Mielke
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Conny Eisenstein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Bernd Eisenstein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Jörn Griesbach
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Christiane Brecht
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Alexander Broglin
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.03.05 von Sandra Lemberger

Leserbewertungen

Leserwertung Ben Hvst: 3,0 3.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Peter Zanow

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