Rezension/Kritik - Online seit 03.07.2002. Dieser Artikel wurde 8231 mal aufgerufen.

Auweier

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Autor: Henning Poehl
Illustration: Henning Poehl
Verlag: Sphinx Spieleverlag
Rezension: Hans-Peter Stoll
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2001
Bewertung: 4,3 4,3 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 3398
Auweier

Spielziel

Jeder Spieler spielt ein Vogelmännchen der Heckenbraunelle, einer bei uns sehr verbreiteten wenn auch unscheinbaren Vogelart (laut Hintergrundinformation der Spielanleitung.)

Mittelpunkt des Spielgeschehens ist das Paarungsverhalten der Vögel. Natürlich müssen dazu die Männchen zunächst um die vorhandenen Weibchen werben. Das tun sie mit Geschenken in Form von Würmern. Wer damit ein Weibchen am meisten beeindruckt hat, erhält als Ergebnis der Paarung das gelegte Ei. Doch je mehr Eier ein Weibchen legt, desto wertvoller werden sie. Doch nicht nur das, die Männchen versuchen zudem, sich mit allen Weibchen zu paaren.

Ablauf

Ressourcen

Das Spiel besteht aus vier verschiedenfarbigen (für denen Spieler einen) Kartensätzen. Dieser Kartensatz enthält nun einmal das Vogelmännchen, welches jeder Spieler vor sich auslegt, wodurch jeder einen Überblick bekommen kann, wer welche Farbe hat. Die eine Karte des Vogelweibchens wird in der Mitte des Tisches ausgelegt, daneben werden 3 Eikarten aufsteigen offen abgelegt. Die restlichen Karten bestehen aus Wurmkarten mit den Zahlenwerten von 1 bis 7, einem falschen Wurm, 2 Krähen, sowie 6 Hochzeitskarten. All diese Karten bringt nun jeder Spieler für sich in die gewünschte Reihenfolge, wie er sich später wieder nachziehen möchte und legt sie als verdeckten Stapel bereit.

Nun nimmt jeder die obersten 6 Karten auf die Hand, ein Startspieler wird ermittelt (bekommt dafür eine Startspielerkarte) und das Paarungsspiel kann beginnen.

Spielablauf

Der normale Spielablauf lässt sich leicht beschreiben. Wer am Zug ist legt eine seiner Handkarten an ein in der Mitte liegendes Weibchen an und zieht anschließend eine Karte von seinem Stapel nach. Die Auslage muss so erfolgen, dass man jederzeit sehen kann, welcher Spieler welche Karten und in welcher Reihenfolge angelegt hat. Das Spielgeschehen ändert sich allerdings, wenn eine Hochzeitskarte ausgelegt wird - es beginnt eine Hochzeitsphase.

Hochzeitsphase

Wer die Hochzeitsphase einläutet, erhält zunächst die Startspielerkarte. Für die Dauer dieser Phase dürfen keine Karten mehr nachgezogen werden. Reihum darf jeder Spieler solange jeweils eine Hochzeitskarte zu einem Weibchen auslegen, was bedeutet, dass er um dieses Weibchen wirbt, bis alle Spieler gepasst haben. Ein nachträgliches Wiedereinsteigen ist nicht erlaubt.

Nun darf in gleicher Weise jeder Spieler, der zumindest eine Hochzeitskarte gelegt hat, Würmer an beliebige Weibchen legen, unabhängig, ob von ihm oder überhaupt eine/mehrere Hochzeitskarte/n bei diesem Weibchen ausliegt. Haben auch nun alle Spieler gepasst, findet die Paarung statt.

Es paart sich das Männchen mit einem Weibchen, wenn es dort eine Hochzeitskarte und zudem in der Summe die wertvollsten Würmer ausgelegt hat. Haben mehrere Männchen gleich viele angeboten, kann sich das Weibchen nicht entscheiden.

Nach einer Paarung nimmt sich der entsprechende Spieler die oberste Eikarte des Weibchens. Die Spieler, die zu einem Weibchen eine Hochzeitskarte gespielt haben, müssen alle dort angelegten Wurmkarten auf einen Ablagestapel legen. Damit ist die Hochzeitsphase beendet und jeder Spieler ergänzt seine Handkarten wieder auf 6. Der Startspieler fährt mit dem normalen Spielablauf fort und spielt eine Karte.

Werfen wir nun noch einen Blick auf 2 besondere Karten:

Falscher Wurm

Der falsche Wurm hat, wie der Name erkennen lässt, einen Wert von 0. Er kann allerdings dafür eingesetzt werden, um eine bereits ausliegende Wurmkarte auszutauschen und so diese wieder auf die Hand zu nehmen oder umgekehrt. Lediglich in der Hochzeitphase darf ein Spieler seinen falschen Wurm nur einmal ausnutzen.

Krähen

Diese Vögel fressen mit Vorliebe die oberste, ausgelegte Wurmkarte eine Mitspielers. Doch dürfen Krähen nicht während einer Hochzeit auftauchen und falsche Würmer werden völlig verschmäht.

Das Spiel endet, sobald in der normalen Spielphase ein Spieler keine Karte mehr legen kann oder sobald das letzte Ei durch Paarung vergeben wurde. Nun wird gewertet:

Das erste Ei ist eine, das zweite zwei und das dritte Ei schließlich drei Punkte wert. Dazu kann man verschiedene Bonuspunkte bekommen. Jeweils einen Bonuspunkt für die Eier der eigenen Farbe, 2 wenn man Eier in zwei verschiedenen Farben besitzt (bei drei Farben 5 Punkte und bei vier Farben stolze 10 Punkte).

Fazit

Das Spielmaterial

Mit der Qualität der Karten kann man zufrieden sein. Die Grafik wirkt eher etwas spartanisch und die Bilder erinnern an PC-Clipart-Gallerien. Das sorgt für einen wenig harmonischen Gesamteindruck. Auf die Spielfunktionalität der Karten hat das jedoch keinen Einfluss, denn die Symbole (das sind nur Zahlen oder Buchstaben) sind letztlich eindeutig.

Die Regeln:

Die Spielregel präsentiert sich fast als kleines Buch (vom Umfang der Seiten). Doch bei erster Betrachtung reichen wenige Seiten, um den Spielablauf zu beschreiben. Im weiteren werden die einzelnen Karten, sowie Varianten und Hintergrundinformationen gegeben.

Mit der Spielbeschreibung sollte es gelingen, den Einstieg ins Spiel zu finden. Um alle Regelfragen beantwortet zu bekommen ist es jedoch erforderlich auch die Kartenbeschreibungen zu lesen. Das enthaltene Beispiel wird abschließend für Klarheit sorgen.

Das Spiel:

Hat man die erste Partie mit der empfohlenen glücksbetonte Startaufstellung überstanden, die für eine zufällige Verteilung und ebensolches Nachziehen der Karten sorgt und sich daran macht, seinen Kartenstapel selbst zu organisieren, steigen die Einflussmöglichkeiten deutlich. Jeder Spieler kann für sich festlegen, zu welchem Zeitpunkt er welche Karten zur Auswahl haben will. Das ist ein interessanter wie auch gewagter Aspekt, denn muss auch auf die Aktionen der Mitspieler passend reagiert werden können.

Der Spielverlauf bietet Spannung beim Werben um die Weibchen, also Auslegen der Würmer. Die Wirkung des falschen Wurms sollte nicht unterschätzt werden und kann zum richtigen Zeitpunkt Gold wert sein und die Krähen sorgen dafür, dass die dicken Würmer meist erst in der Hochzeitsphase auftauchen. Bei den Hochzeitsphasen wird es dann ernst und jedes erfolglose Werben bedeutet auch den herben Verlust der Wurmkarten.

Nicht aus dem Auge gelassen werden sollte auch das Spielende, hat man sich zu für "ausgepowert", können wertvollen letzten Eier von den anderen Spielern relativ leicht abgesahnt werden.

Für Einfluss und Interaktion ist also gesorgt. Ein Wiederspielreiz ergibt sich nicht aus dem optischen Eindruck von Auweier, aber vielmehr aus der Tatsache heraus, immer wieder die Kartentaktik mit andern zu messen. Zudem sorgt die Spieldauer von einer halben Stunden dafür, dass man problemlos eine weitere Partie dran hängen kann. Je mehr Spieler am Geschehen beteiligt sind, desto mehr Reiz entfaltet das Spiel.

Im Gegensatz zu Vampir Connection vom gleichen Autor und Verlage spielt sich Auweier viel leichter und flüssiger und darf als gutes Werk des ersten Jahrgangs des kleinen Verlages gewertet werden.

Rezension Hans-Peter Stoll

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Auweier: 4,3 4,3, 8 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Schwarz
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Christian Preuß
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Clemens Schollenberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Bernd Eisenstein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Helga Wilde
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner

Leserbewertungen

Leserwertung Auweier: 4,0 4.0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.06.04 von Bernardo - Ein an sich tolles und intelligentes Spiel, dessen (guter) Eindruck allerdings enorm unter dem katastrophalen Auftritt leidet, weshalb sich kaum unvoreingenommene Mitspieler finden lassen. Schade!
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.08.04 von Sarah Kestering

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