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Der Herr der Ringe - Die Gefährten

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Autor: Reiner Knizia
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Rezension: Hans-Peter Stoll
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 9 Jahren
Jahr: 2001
Bewertung: 4,3 4,3 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 3437
Der Herr der Ringe - Die Gefährten

Spielziel

Die "Gefährten" - Ausgabe von Ravensburger ist die Kartspielvariante zum 1. Teil der Kino-Triologie "Der Herr der Ringe".

An 10 Orten treten die Spieler gegeneinander an, Mehrheiten zu erlangen, um Erfolgspunkte und mächtige Ringe zu ergattern. Wer am Ende die meisten Erfolgspunkte vorweisen kann, ist natürlich der Sieger.

Ablauf

Es gibt 10 Orte. Jeder Ort wird durch jeweils 2 Karten gebildet. Gestartet wird mit Beutelsend. Die beiden Ortskarten werden offen in die Tischmitte gelegt. Sie haben die Aufgabe durch Anlegen ihrer Karten, die Mehrheit an Punkten zu erlangen. Insgesamt können 10 Karten um eine Ortschaft gelegt werden. Sobald die 10 Karte an der Ortschaft gelegt wurde, gibt es eine Wertung.

Die Spieler bekommen jeweils einen Kartensatz ihrer Farbe, wovon sie 6 Karten immer zur Auswahl auf ihrer Hand halten.

Es gibt folgende Karten zur Auswahl:

  • Zahlenkarten mit den Werten von 0-5, wobei die Kartenwerte in unterschiedlicher Anzahl vertreten sind.

    Die Karten 2-5 dürfen nur einzeln oder zusammen mit einer Null gespielt werden.

    Die Karten mit dem Wert 1 dürfen mehrfach in einem Spielzug ausgespielt werden.

  • Die Natzgul-Karte hat den Wert 0, wird auf eine bereits gelegte Karte gelegt, um diese aus dem Spiel zu eliminieren.

Eine Wertung: Eine Ortschaft hat 3 verschiedene Siegpunkte. Der Spieler mit der Mehrheit bekommt die meisten Siegpunkte gutgeschrieben, der zweitbeste die zweitmeisten usw. (im Spiel zu dritt entfällt der 3. Wert).

Bei einigen Orten erhalten die Gewinner zusätzlich zu ihren Punkten einen speziellen Ring. Jeder Ring hat eine Sonderfunktion, welche vom Besitzer einmal während des Spiels eingesetzt werden darf.

Je nach Ring darf ein Spieler den Wert einer seiner Karten um den Wert 2 erhöhen, zählen alle Karten den Wert 1, darf man eine bereits gespielte Karte neu ausspielen usw. Es ist in jedem Fall eine praktische Sache solch einen Ring zu besitzen, um ihn im passenden Moment einzusetzen.

Es gibt weiße und schwarze Orte. Die schwarzen Orte erlauben es den Spielern beim Kampf um die Mehrheit fremde Karten mit einer höheren Karte zu überdecken. D.h. sie platzieren ihre Karten nicht zwingend nebeneinander, sie dürfen fremde Karten auch überdecken und somit den Gegner schwächen.

Karten, welche durch einen Ring geschützt oder mit einen Ring bedruckt sind (Karte mit dem Wert 3) dürfen nicht überdeckt werden. Der Rest der Karten ist ungeschützt.

Nach einer jeweiligen Wertung darf der Spieler, der die Runde beendet hat, den nächsten Ort an das Spielfeld anlegen. Er legt diese Ortschaft möglichst so an, dass eigene bereits gelegte hohe Karten an diesen Ort anliegen. Auf diese Weise beginnt man den neuen Kampf um die neue Ortschaft bereits mit einem Vorteil.

Das Spiel endet, sobald entweder der letzte Ort gewertet wurde oder nur noch ein Spieler Karten spielen kann.

Bei der Zweiperson-Variante bekommt jeder Spieler 2 Farben zugeteilt. Dies klingt auf den ersten Blick, wie eine Notlösung, ist es aber nicht, denn bei einer Wertung zählt jede Farbe für sich. Dies bringt zusätzliche taktische Möglichkeiten ins Spiel.

Fazit

Wie einleitend schon erwähnt, handelt es sich um ein Spiel zum Film. Dementsprechend fiel natürlich auch die Wahl der Aufmachung aus. Die Spielkarten zeigen Szenen und Akteure ais dem Film. Ob einem dies gefällt oder nicht, ist wohl davon abhängig, ob jemand mit der Thematik des Films etwas anfangen kann.

Bedingt durch die Motive müssen die Karten eine gewisse Größe aufweisen, was dazu führt, dass man entweder einen großen Tisch oder eine entsprechende Bodenfläche zur Verfügung haben muss, um beim Spielen nicht an die Grenzen zu stoßen. Für den Spielmechanismus wäre es auch ausreichend gewesen kleine Karten mit den entsprechenden Kartenwerten zu versehen.

Das Thema hat ohnehin mit dem Spiel nicht viel zu tun. Hier hätte jedes andere Thema oder sogar eine abstrakte Regel seinen Zweck erfüllt. Eine besondere Atmosphäre, wie es anderen "Herr der Ringe" - Spielen der Fall ist, baut sich ohnehin nicht auf.

Dennoch verbirgt sich ein interessantes Kartenspiel dahinter, welches zwar einen nicht zu unterschätzenden Glücksanteil besitzt, aber dennoch den Spielern einiges an taktischen Möglichkeiten bietet.

Einem Spieler dem es gelingt zu Beginn die erste Wertung auszulösen, gelingt es unserer Erfahrung n häufig auch bei einigen Folgewertungen zu punkten und Ringe frühzeitig in den Besitz zu bringen. Damit hat er während des Spiels einige Vorteile. Die bei entsprechender Spielweise der anderen Spieler aber nicht zwingend den Sieg bedeuten.

Je nach Spielerzahl schafft man es manchmal alle 10 Orte fertig zu spielen, es kann aber auch sein, dass den Spielern vorher schon die Karten ausgehen. Dies ist natürlich mit davon abhängig, ob die Spieler häufig Karten übereinander legen. Dies stellt meines Erachtens einer der Höhepunkte des Spannungsbogens dar. Man versucht noch unbedingt noch einmal eine Mehrheit zu bekommen, um die letzte Ortschaft sehr günstig zu positionieren. Da die Punkte gegen Siegpunkte, die es für eine Mehrheit zu gewinnen gibt, noch einmal höher werden, kann ein guter Endspurt durchaus lohnenswert ausfallen.

Fazit: "Der Herr der Ringe - Die Gefährten" in der Kartenspielversion ist ein schönes, eigentlich abstraktes Kartenspiel, bei dem Glück und Taktik eine recht ausgewogene Verteilung finden. Der Einstieg ist schnell gefunden, wenn es auch einige Spielchen braucht, um die taktischen Finessen zu ergründen. Man muss kein "Herr der Ringe"-Fan sein, um Freude an diesem Spiel zu finden. Motive und Thema sind lediglich als verkaufssteigernde Maßnahme zu werten. Wer sich dieses Spiel im "Herr der Ringe"-Rausch kaufen sollte, mag vielleicht von der thematischen Umsetzung enttäuscht sein, darf sich aber dennoch über ein gutes Kartenspiel freuen, bei dem lediglich die etwas überdimensionierte Kartengröße stören dürfte.

Rezension Hans-Peter Stoll

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Weitere Infos

Unsere Reportage:

Ende 2001 kamen parallel zum Film "Der Herr der Ringe" diverse Spiele zum Thema heraus. Hier ist unser Vergleich: DER HERR DER RINGE - VERGLEICH

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Der Herr der Ringe - Die Gefährten: 4,3 4,3, 11 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.12.05 von Ralph Bruhn - Furchtbare Grafik (Filmfotos) auf zu großen Karten für ein brauchbares Kartenlegespiel
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.06.06 von Ulrich Fonrobert - Besser als das Brettspiel zum selben Film...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.02.07 von Michael Andersch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.06.09 von Silke Hüsges

Leserbewertungen

Leserwertung Der Herr der Ringe - Die Gefährten: 4,0 4.0, 5 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Peter Zanow - Erstaunlich, dass das Spiel, was eigentlich am wenigsten mit HdR zu tun hat (man hätte es auch auf einem Hamburger Fischmarkt spielen lassen) und auch kein großes Spiel ist, am besten funktioniert.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.08.04 von Sarah Kestering
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.07.10 von Philipp E. - Der Herr der Ringe - Die Gefährten - Das Kartenspiel macht schon Spaß, ist aber nicht der Renner. Ich habe es mal als Mitbringsel geschenkt bekommen und es nie gespielt. Jetzt habe ich es mal gespielt und erfahren, dass es ein ganz ordentliches Spiel ist. Es gibt aber bessere.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.05.13 von Cronopio - Ich habe bisher nur die 2-Personenvariante gespielt, bin mit dieser aber ganz zufrieden: Der Einstieg gelingt schnell, die Regeln sind leider in Zweifelsfällen (darf ich, nachdem eine Nazgul-Karte "aufgeräumt" hat, z.B. eine Ortskarte direkt an einen anderen Ort anlegen?) nicht so eindeutig formuliert, die Marker hätten m.E. unterschiedliche Größen haben sollen. Die taktische Tiefe merkt man erst im Laufe der Partien! Die 2-Personenvariante spielt sich sicher anders als die mit 3 oder 4 Spielern, bietet aber eine interessante und wahrscheinlich taktischere Version des Spiels.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.12.13 von Kauz - Dass hier Frodo gegen Legolas antritt, finde ich etwas schon schön schepps. Das größere Manko dieses an sich sehr gelungenen Spiels ist aber der Platzverbrauch (entweder sind die Karten zu groß oder mein Tisch zu klein).

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